Zum Fünfzigsten endlich ein Lichterfest

Züsch · Mit einem zweitägigen Jubiläumsfest hat der Heimatverein Züsch sein 50-jähriges Bestehen gefeiert: mit einem ersten "Lichterfest" an der ehrenamtlich erbauten und 2006 eröffneten Heimathütte.

Züsch. Die Geburtstagsgeschenke sind ungewöhnlich, aber angemessen für den fünfzigsten Geburtstag des Heimatvereins Züsch. Den neuen "Pfad", einen knapp zwei Kilometer langen Wanderweg zum Wassertretbecken, hat sich das Geburtstagskind selbst geschenkt. Die neue Bank an der Heimathütte am Gericht stiftete Vereinsmitglied Erich Ganz (80), der sie selbst gebaut hat: aus Kiefernholz und gusseisernen Stützen noch aus Mariahüttener Produktion. Es ist schon die zweite Bank, die der Damfloser dem Nachbarort stiftet. Denn dort ist er geboren und aufgewachsen. Er sei halt ein "Züscher Bub" und denke noch heute gern an diese Jahre zurück, begründet er. Am Festwochenende wurde die Bank offiziell übergeben - im Rahmen eines Lichterfestes, was für Insider alles andere als belanglos klingt.
Denn die 2006 eingeweihte und binnen vier Jahren größtenteils ehrenamtlich gebaute Heimathütte mit 50 Sitzplätzen verfügt erst seit wenigen Monaten über Strom. 27 000 Euro hat sich der Verein die Verbindungsleitung vom Ortseingang bis zur Hütte kosten lassen, berichtet Vorsitzender Ulrich Frohn. Ohne die Zuschüsse der Gemeinde, die 6000 Euro beisteuerte, sowie 3000 Euro aus der Kreisstiftung und 2000 der Jagdgenossenschaft wäre das nicht zu stemmen gewesen. Der verbleibende Eigenanteil von 16 000 Euro war laut Frohn "das gesamte Vermögen des Vereins", der den soliden Bau anstelle einer 1997 abgebrannten Holzhütte errichtete. Doch der Verein ist nicht nur bekannt für seine Hütte, die er ebenso pflegt wie das nahe Wassertretbecken. Nicht mehr weg zu denken aus dem Dorf ist er vor allem wegen seiner Idee, "alte Plätze" wie den früheren Dreschplatz neu zu beleben oder vergessene Gässchen wie Am Striel aus ihrem Dornröschenschlaf zu erwecken. Die alle zwei Jahre steigenden Heimatfeste firmieren daher mal als Tretbecken-, mal als Dreschplatz-, Striel- oder Bassingfest. Daneben bietet der Verein Wanderungen, Waldweihnacht und Vereinsfahrten an. Eine zentrale Aufgabe ist das Anlegen von Wanderwegen, die ebenso wie Bänke und das Brauchtum gepflegt werden. Außerdem sind die Mitglieder bei Dorffesten aktiv. Der Heimatverein beteiligt sich nicht nur am Weihnachtsmarkt und dem Seniorennachmittag und steuert Geld für den Nikolaustag bei. Er ist auch Mitausrichter der Kirmes und der Weinerlebniswanderungen - die nächste ist am 3. Oktober - mit 800 Wanderern und an die 50 Weinen. Züsch sei zwar keine Weinbaugemeinde, erklärt Frohn. Doch der Ort sei geradezu "umzingelt" von namhaften Weinanbaugebieten wie Rheinhessen, Mittelrhein, Mosel-Saar-Ruwer, Nahe, Pfalz und Ahr. urs
Extra

Ein Höhepunkt des Jubiläumsfestes waren Ehrungen verdienter Aktiver des am 22. August 1965 aus der Taufe gehobenen Vereins mit heute gut 100 Mitgliedern auch von außerhalb. Vorsitzender Frohn ehrte mit Horst Volz und Josef Kolling zwei Gründungsmitglieder und mit Johann Meyer und Heinz Dornbusch Mitglieder des ersten Vorstands. Ebenso würdigte er die Leistung der früheren Vorsitzenden Roland Merkle (1989 bis 1997), Dieter Kohlhaas (1997 bis 2000), Udo Schirra (2000 bis 2006) und Rainer Schmitt (2006 bis 2015). Erster Vorsitzender war der frühere Ortsbürgermeister Edmund Moser. Den aktuellen Vorstand komplettieren der zweite Vorsitzende Gereon Prieß, Schriftführer Jörg Weber und Kassierer Thomas Schrenk. urs

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