Zum Schutze des Sports

In einem sind sich alle einig: Der Spielbetrieb auf dem Kommlinger Sportplatz muss gesichert bleiben. Ob eine Bebauung in der Nähe der Sportanlage damit vereinbar ist, diskutierte der Ortsbeirat in seiner jüngsten Sitzung.

 Begehrtes Grün: Der Kunstrasenplatz in Kommlingen erfreut sich regen Zuspruchs. Das soll auch nach Wunsch der Kommlinger so bleiben. Nur die Frage, ob in der Nähe gebaut werden darf, ist strittig. TV-Foto: Anke Pipke

Begehrtes Grün: Der Kunstrasenplatz in Kommlingen erfreut sich regen Zuspruchs. Das soll auch nach Wunsch der Kommlinger so bleiben. Nur die Frage, ob in der Nähe gebaut werden darf, ist strittig. TV-Foto: Anke Pipke

Konz-Kommlingen. Ungewöhnlich viele Zuhörer, eineinhalb Stunden Diskussion und viele Emotionen: Der Ortsbeirat Kommlingen hat sich in seiner Sitzung am Montag mit dem Bebauungsplan "Zum Schönblick" am Sportplatz beschäftigt. Seit Jahren ist die Frage: Darf dort gebaut werden? Bürgermeister Karl-Heinz Frieden befürchtet, dass sich künftige Anlieger über den Lärm, der von der Sportanlage ausgeht, beschweren und eine Einschränkung des Spielbetriebs einklagen könnten. Teile des Ortsbeirats wollen zwar auch den Spielbetrieb gesichert wissen, aber die Konsequenz, das Verbot der Bebauung, nicht mittragen.

Lärm: Kein Problem für bestehende Bebauung



Zur Klärung, wieviel Lärm die Sportanlage verursacht, hat Kurt Müller vom Planungsbüro Boxleitner in der Ortsbeiratssitzung ein aktuelles Lärmgutachten vorgestellt. Das Ergebnis: "Es gibt derzeit keine negativen Auswirkungen auf die bestehende Bebauung." Eine Ausweitung in Richtung Sportplatz, wie sie derzeit in zwei Bauvoranfragen gewünscht ist, sei allerdings problematisch wegen der erhöhten Lärmbelastung durch den Zu- und Abfahrtsverkehr in der Straße "Zum Schönblick". Wer dort baue, könne später wegen des Lärms klagen.

"Und was ist mit anderen Zuwegungen?", fragte Ortsvorsteher Lorenzo Mastrocesare. Es gebe viele Autofahrer, die die Straße "Zum Bungart" oder die Klosterbergstraße nutzten. Das würde eine Verteilung des Lärms bedeuten. "Wir haben uns auf die rechtlich zugelassene Situation beschränkt", verteidigte Müller die Vorgehensweise. Andere Wege als der "Zum Schönblick" seien nicht offiziell ausgewiesen.

Mastrocesare bezweifelte, dass Lärmschutz-Maßnahmen wie ein Wall oder Gabionen berücksichtigt worden seien. "Doch, wir haben den Bau eines Walls und alternative Zuwegungen geprüft", antwortete Planerin Annette Weber. Sie seien aber zu "keinen tragbaren Lösungen" gekommen.

Bebauungsplan ohne weiteres Bauland



Als Konsequenz aus dem Lärmgutachten präsentierte Weber sodann einen Bebauungsplan-Vorentwurf, der neben dem bereits bestehenden Mischgebiet in Richtung Sportplatz landwirtschaftliche Fläche und kein weiteres Bauland vorsieht. Die SPD-Mitglieder des Ortsbeirats lehnten es ab, den städtischen Gremien die Zustimmung zu dem Plan zu empfehlen. "Ich möchte nicht die Hand heben und den Interessierten die Bebauung verwehren", sagte Mastrocesare. CDU-Sprecher Thomas Henter mahnte: Wenn der Ortsbeirat dem Plan nicht zustimme, "laufen wir sehenden Auges in einen Prozess hinein, den wir aufgrund des vorliegenden Gutachtens nur verlieren können". Mit drei Ja- und drei Nein-Stimmen fiel das Votum zum Bebauungsplan negativ aus. Die letzte Entscheidung hat der Stadtrat, der sich in der Vergangenheit für die Ausarbeitung des Bebauungsplans ausgesprochen hat.

Außerdem votierte der Ortsbeirat einstimmig für eine einjährige Verlängerung der Veränderungssperre im Bereich "Sportplatz/Zum Schönblick".

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