Zurück zur Natur: Gewässer werden von Beton befreit

Saarburg · Vor Ort haben sich die Mitglieder des Bauausschusses des Verbandsgemeinderates Saarburg über Gewässer-Renaturierung informiert. Der Ausschuss sowie der Chef des beauftragten Planungsbüros machten sich am Spirtzinger Bach ein Bild von einem gelungenen abgeschlossenen und am Helfanter Bach von einem bevorstehenden Projekt.

Saarburg. Am Spirtzinger Bach nahe der Ortslage Rommelfangen (Ortsgemeinde Merzkirchen) sind zwischen Ende 2013 und August 2014 verschiedene Schritte erfolgreich umgesetzt worden, die am Helfanter Bach (Ortsgemeinde Palzem) im Randbereich der Ortslage Helfant und auf der Flur in Kürze ähnlich folgen werden. Beide Gewässer sind entsprechend des Wasserhaushaltsgesetzes als Gewässer III. Ordnung eingestuft und fallen somit in den Zuständigkeitsbereich der Verbandsgemeinde Saarburg.
Bessere Wasserqualität


Übergeordnete Ziele der Renaturierung sind, die Durchgängigkeit der Gewässer zu fördern, die Wasserqualität zu verbessern, einen Lebensraum für Pflanzen- und Tierwelt zu schaffen und damit die biologische Vielfalt zu fördern.
Umgesetzt wird dies durch Korrekturen früherer baulicher Entscheidungen. So wird am Helfanter Bach eine in den 1970er Jahren errichtete massive Betonbrücke entfernt und durch eine lichtdurchlässige Brücke ersetzt.
Auch die massive Uferbefestigung hinter dem Haus Helifant wird entsprechend der Planung entfernt. Dadurch soll der Helfanter Bach sein natürliches Bachbett zurückgewinnen. Die Bachsohle wird aus Natursteinen modelliert. Auch die sogenannten Sohlabstürze, also die Höhenunterschiede im Gewässer, werden begradigt, ein neues Längsgefälle wird geschaffen. Zugunsten eines natürlichen Bachbettes werden darüber hinaus alle Rohre und Halbschalen entfernt.
Natürliche Vegetation


Mit dem Ziel, natürliche Vegetation zuzulassen, so dass sich seltene Tier- und Pflanzenarten wieder um den Bach herum ansiedeln, werden auf beiden Seiten des Helfanter Bachs jeweils bis zu drei Meter breite Randstreifen angelegt.
230 000 Euro beträgt das Investitionsvolumen dieses Projektes, bei dem das Land Rheinland-Pfalz im Rahmen des Programmes "Aktion Blau Plus" 90 Prozent der Kosten übernimmt.
Am Spirtzinger Bach wurden rund 300 000 Euro investiert, von denen das Land ebenfalls 90 Prozent der Kosten übernommen hat. Eine Investition, die erste Früchte trägt: Zuvor verschwundene Tier- und Pflanzenarten sind bereits zurückgekehrt. red

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort