Zurück zur Natur

SAARBURG. 420 Meter Radweg und 95 Meter renaturiertes Bachbett: Der Bauausschuss der Verbandsgemeinde Saarburg hat in seiner jüngsten Sitzung gleich zwei kleine, aber wichtige Bauwerke beschlossen.

Fließt der Serriger Bach am Ortseingang noch versteckt und beinahe verträumt zwischen dicht bewachsenen, sanften Böschungen, zwängt er sich in der Mitte der Bachstraße in eine enge Röhre: Rechts die Stützmauer zur Straße, links ein steiles Ufer zu den angrenzenden Grundstücken. Das Problem: Nach starken Regenfällen quillt der klare Bach aus seinem engen Bett und sorgt für Überschwemmungen. Nachdem der erste Bachabschnitt bereits vor Jahren in ein natürlicheres, breiteres Bett zurückverlegt wurde, soll jetzt diese zweite, 95 Meter lange Strecke renaturiert werden. Dazu musste die Verbandsgemeinde (VG) von den Anliegern am linken Bachufer zunächst einmal Gelände erwerben. Auf drei Metern Breite soll eine sanft steigende Böschung entstehen und dadurch das Bachbett erheblich erweitert werden. Das rechte Ufer ist begrenzt durch die Straße. Die Stützmauer soll erneuert und ein Erosionsschutz aufgebracht werden. Wegen dieser Renovierungsarbeiten muss das alte Geländer entfernt werden. Die alte Brücke, die zu dem Grundstück führt, auf dem zurzeit ein Neubau entsteht, soll erneuert werden. Die Kosten dafür teilen sich laut Beschlussvorlage Gemeinde und Anlieger. "Die Maßnahme ist ein entscheidender Schritt nach vorne in der Gewässerentwicklung, außerdem wird die Hochwassergefahr gebannt", sagte Leo Lauer, Bürgermeister der Verbandsgemeinde (VG), in der Ausschusssitzung am Dienstagnachmittag. Die Geländearbeiten für die Bachrenaturierung schlagen mit rund 53 000 Euro zu Buche, von denen 60 Prozent von der Oberen Wasserbehörde übernommen werden. Die Kosten für die Anschaffung eines neuen Geländers - rund 20 000 Euro - gehen zu Lasten der Gemeinde Serrig, zehn Prozent davon schießt die VG zu. Der Bauausschuss entschied sich einstimmig für diese Beschlussvorlage. Auf der Speiner Höhe zwischen Irsch und Vierherrenborn treffen sich der Ruwer-Hochwald- und der Saar-Radweg - fast zumindest. Denn um vom Hochwald- auf den Saar-Weg zu kommen, müssen Radler bisher rund 400 Meter auf der kurvigen Bundesstraße 407 hinter sich bringen. Diese Lücke will die VG Saarburg jetzt schließen. Die "überregionale Anbindung" sei "von großer Bedeutung für die radtouristische Infrastruktur im Landkreis", heißt es in der Beschlussvorlage. Neben der B 407 soll dazu ein fünf Meter breiter Wirtschafts- und Radweg auf 420 Metern Länge entstehen - vom Speiner Bildchen in Richtung Vierherrenborn. Auf Anfrage bei verschiedenen Fachfirmen lieferte die Firma Clemens aus Saarburg das günstigste Angebot: Für gut 19 300 Euro soll der Lückenschluss realisiert werden. Davon übernimmt der Landesbetrieb Straßen und Verkehr (LSV) 18 000 Euro, so dass für die Verbandsgemeinde rund 1300 Euro übrig bleiben, die im Nachtragshaushalt 2006 berücksichtigt werden sollen. Die Unterhaltung des "Dienstbarkeits- und Wirtschaftswegs" soll die Gemeinde Irsch übernehmen. Auch dieser Vorlage stimmte der Ausschuss einstimmig zu.

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