"Zurückstellung ist nicht mehr sinnvoll"

REINSFELD. (red) Die St. Martinus-Schule Reinsfeld will vor den Schuleinschreibungen Eltern von Kindern mit sprachlichen Beeinträchtigungen auf die Fördermöglichkeiten aufmerksam machen.

Das neue Schulgesetz sieht vor, dass Kinder, die noch nicht schulpflichtig sind, auf Antrag der Eltern in die Schule aufgenommen werden, wenn aufgrund ihrer Entwicklung zu erwarten ist, dass sie mit Erfolg am Unterricht teilnehmen werden. "Diese neue Regelung eröffnet die Möglichkeit, Kinder mit Beeinträchtigungen in die Schule mit dem Förderschwerpunkt Sprache auch bereits vor Beginn der Schulpflicht einzuschulen, damit durch die intensive Förderung dort die Beeinträchtigung insoweit behoben wird, dass ein Besuch der Grundschule spätestens ab der dritten Klasse möglich wird. Somit ist eine Zurückstellung vom Schulbesuch, wie sie in solchen Fällen bisher üblich war, nicht mehr sinnvoll", erklärt Schulleiter Albert Klein. Die sensiblen Phasen für den Spracherwerbsprozess seien nach dem siebten Lebensjahr weitgehend abgeschlossen, erklärte der Sonderschulrektor. Daher könnten frühe Hilfen sprachliche Beeinträchtigungen und Behinderungen verhindern, mindern und weiter gehende Auswirkungen verhindern helfen. Aus diesem Grund sei in bestimmten Fällen eine sehr frühzeitige Förderung möglicherweise durch eine vorübergehende Aufnahme in die Förderschule angeraten. Die Gestaltung des Unterrichts der Schule mit dem Förderschwerpunkt Sprache orientiert sich an den Bildungszielen und -inhalten der ersten und zweiten Klasse und an den persönlichen Bedürfnissen des Kindes. Die seit zwei Jahren im Haus des Lernens Reinsfeld bestehende Einrichtung fördert in Gruppen zwischen sechs und zehn Kindern in einem Team von zwei Sonderpädagogen nach den Zielen und Plänen der Grundschule. Der Unterricht im Förderschwerpunkt Sprache ist ganzheitlich orientiert und unterstützt die Erweiterung der sprachlichen Handlungskompetenzen durch den Aufbau einer persönlichen Sprache sowie die Stärkung des positiven Selbstwertgefühls. Durch entsprechende Schwerpunkte und Akzente im Unterricht wird der erschwerten Ausgangslage der Schülerinnen und Schüler Rechnung getragen. So bildet die musikalisch-rhythmische Erziehung neben den Grundschulfächern einen besonderen Schwerpunkt. Zentrale Methode ist das eigenverantwortliche Lernen. Wochenplanarbeit und offener Unterricht, Klassen übergreifende Projekte, darstellendes Spiel, qualifizierte Leseförderung sowie die Arbeit am Computer ergänzen den Unterricht. Ab dem nächsten Schuljahr ist voraussichtlich die Förderung im Ganztagsangebot möglich. Die St. Martinus-Schule (06503/7606) gibt Eltern Auskunft. Weitere Informationen können unter www.st-martinus-schule.de abgerufen werden. Anmeldungen sind bis 10. Dezember im Schulbüro möglich.

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