Zusätzliche Sicherheitskontrollen auf den Traumschleifen in der Region

Hermeskeil/Kell/Thalfang · Im Hochwald und Hunsrück wird derzeit auf mehreren Premium-Wanderwegen die Standfestigkeit von Brücken, Stegen und Geländern überprüft. Die Gemeinden reagieren damit auf den tödlichen Unfall eines Wanderers auf einer Traumschleife im Saarland.

Die Traumschleife in Kastel-Staadt – hier der Altfels – ist eine von vielen Attraktionen im Saarburger Land.Foto: Saar-Obermosel-Touristik

Die Traumschleife in Kastel-Staadt – hier der Altfels – ist eine von vielen Attraktionen im Saarburger Land.Foto: Saar-Obermosel-Touristik

Ein tragischer Unfall im Saarland hat auch im Hochwald und Hunsrück die Verantwortlichen zum Handeln veranlasst. Auf dem Bergener - einer Traumschleife in der Gemeinde Losheim - kam vor einigen Tagen ein Wanderer ums Leben. Der Mann hatte sich auf einem Rastplatz oberhalb eines ehemaligen Steinbruchs mit dem Rücken an ein Holzgeländer gelehnt. Als dessen oberer Teil plötzlich abbrach, stürzte der 60-Jährige kopfüber zehn Meter in die Tiefe und starb (volksfreund.de berichtete). Aus diesem Geschehen haben inzwischen auch die rheinland-pfälzischen Kommunen Hermeskeil, Kell, Morbach, Thalfang und Ruwer Konsequenzen gezogen. Dort gibt es im Umfeld des Fernwanderwegs Saar-Hunsrück-Steig insgesamt 14 solcher Traumschleifen. Der beim Verein Erholungsgebiet Hochwald angestellte Wegewart Andreas Ludwig ist für die Traumschleifen in den VG Hermeskeil, Kell und Ruwer zuständig. Er ist nach Aussage des Hermeskeiler Bürgermeisters Michael Hülpes derzeit damit beauftragt, "alle Kunstbauwerke zu überprüfen". Gemeint sind damit die Brücken und Stege sowie die Geländer, die es auf bestimmten Abschnitten der Traumschleifen gibt. Ludwig kennt sich als früherer Zimmerer mit Holzkonstruktionen aus. In der VG Hermeskeil wurde zudem auf dem Rockenburger Urwaldpfad eine Passage mit einer Leiter vorsorglich für einige Tage gesperrt. Ludwig hat sich diese Stelle aber inzwischen mit einem anderen Sachverständigen angeschaut. Weil auch aus dessen Sicht keine Sicherheitsbedenken bestehen, können Wanderer die Leiter seit Montag wieder besteigen. In Thalfang profitiert man laut Tourismuschef Daniel Thiel davon, dass erst vorige Woche das Deutsche Wanderinstitut die Dhrontal-Wackentour neu zertifiziert hat und insofern unabhängige Experten die Strecke unter die Lupe genommen haben. Auf ihre Anregung hin, habe man auf einem Felsrücken auch einige Treppenstufen eingebaut, die für mehr Trittsicherheit sorgen sollen. In Morbach wurden nach dem Unfall laut Tourismus-Chef Karl-Heinz Erz ebenfalls noch einmal "neuralgische Punkte" auf den dortigen Traumschleifen gesondert kontrolliert. Das gilt zum Beispiel für eine mit Seilen abgesicherte Strecke durch die Hölzbachklamm nahe Hunolstein. Insgesamt sehen aber Thiel und Erz in ihren Gebieten keine Stelle, bei der es zu einem Unfall mit schwerwiegenden Verletzungen kommen konnte.

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