Zusammenlegen und ausbessern

Die Stadt Saarburg wünscht sich für zwei ihrer Stadtteile ein Flurbereinigungsverfahren. Dadurch sollen bewirtschaftungsfähige Flächen zusammengelegt und das Wirtschaftswegenetz ausgebaut werden.

 Bewirtschafteter Weinberg neben einer Driesche: Ein Flurbereinigungsverfahren soll den Flickenteppich in Niederleuken beseitigen. Foto: Leserfoto

Bewirtschafteter Weinberg neben einer Driesche: Ein Flurbereinigungsverfahren soll den Flickenteppich in Niederleuken beseitigen. Foto: Leserfoto

Saarburg-Niederleuken/Kahren. Wer von Ayl-Biebelhausen aus nach Saarburg hineinfährt und den Blick in Höhe der Weinberge hebt, erkennt mit bloßem Auge das Problem, das nicht allein Stadtbürgermeister Jürgen Dixius seit langem umtreibt: Die Weinberge in Niederleuken stellen längst keine einheitlich bewirtschaftete Fläche mehr dar. Einem Flickenteppich gleicht der Hang an manchen Stellen. Das Problem versuchte bereits die Landwirtschaftskammer Trier in den Griff zu bekommen, indem sie die Grundstücksbesitzer anschrieb und aufforderte, die nicht mehr bewirtschafteten Weinbergsflächen bis 2005 entweder zu reaktivieren oder sie vollständig zu roden. Bis heute ist dies nicht komplett umgesetzt worden."Zum Teil ist es schwierig, die Besitzer ausfindig zu machen. Wenn dies alleinstehende ältere Personen sind, die die Weinberge längst nicht mehr bewirtschaften und relativ mittellos dastehen, ist guter Rat teuer", meint Jürgen Dixius. Die Stadt würde das Problem gerne über ein Flurbereinigungsverfahren lösen, das das Dienstleistungszentrum Ländlicher Raum (DLR) abwickelt. "Zum einen ließen sich so bewirtschaftungsfähige Flächen zusammenlegen, denn von den Drieschen geht auch stets eine Gefahr für die noch genutzten Flächen aus. Zum anderen würden die maroden Wirtschaftswege, Weinbergsmauern und Treppenanlagen repariert werden." Denn nach der nach wie vor geltenden Bestimmung von 1964 liegt die Unterhaltungspflicht bei der Stadt, auch wenn die Mauern und Treppen im Besitz der Grundstückseigentümer sind. Dixius: "Mit den 10 000 Euro, die uns pro Jahr für den Erhalt der Wirtschaftswege zur Verfügung stehen, kommen wir nicht weit. Eine Reparatur der zum Teil schon stark abgesackten Wege ist dringend erforderlich." Eine Flurbereinigung ist auch für den Ortsteil Kahren mit seinen landwirtschaftlichen Nutzflächen gewünscht. Auch dort müsse das Wirtschaftswegenetz schnellstmöglich ausgebaut werden. "Das ist längst nicht mehr auf die Fahrzeuge von heute ausgerichtet", meint Dixius. Einen Nutzungstausch der Flächen, die inzwischen in großen Einheiten zusammengefasst seien, habe es bereits vor Jahren gegeben, berichtet Reinhard Lichtenthal vom DLR. Weil die Wege jedoch teilweise in private Grundstücke mündeten, seien weitere Verhandlungen notwendig. Gespräche vor eineinhalb Jahren seien gescheitert: "Für uns gilt bei jeder Bodenordnung, dass diese in kompletter Übereinstimmung mit den Eigentümern geschieht. Sonst werden wir nicht aktiv", sagt Lichtenthal. Sowohl in Niederleuken als auch in Kahren sei deshalb vorrangig, erneut das Gespräch mit den Eigentümern zu suchen.

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