Zwei Ideen - ein Ziel

Schillingen · Die Schillinger Gemeindeväter sind sich noch nicht darüber einig, was mit dem neu erworbenen Eigentum am Dorfplatz geschehen soll. Sowohl Betreutes Wohnen als auch ein Haus der Kultur wurden in der jüngsten Sitzung des Ortsgemeinderates vorgeschlagen. Die Bürgerschaft soll in den Entscheidungsprozess miteinbezogen werden.

Schillingen. Zwei Parzellen mit einem klassischen Bauernhaus, Stallgebäude und einem Schuppen auf einer insgesamt rund 1000 Quadratmeter großen Fläche mitten im Dorfkern befinden sich nun im Eigentum der Ortsgemeinde Schilllingen. "Der Kaufvertrag wurde gemacht. Es geht nun um die weitere Verwendung des Anwesens", sagte Ortsbürgermeister Markus Franzen (CDU), als sich der Rat in seiner jüngsten Sitzung mit dem wichtigsten Tagesordnungspunkt befasste.
Bereits im Vorfeld habe das Gremium Überlegungen zu zwei unterschiedlichen Projekten angestellt. Zum einen steht der Umbau des Hauses in der Schulstraße zum Zwecke des Betreuten Wohnens zur Debatte. Dann würde die Immobilie zum neuen Zuhause für Senioren. Zum anderen könnte dort eventuell ein Haus der Kultur eingerichtet werden. Historisches Material schriftlicher Art, aber auch Relikte aus vergangenen Zeiten seien vorhanden und wären dort in einem Archiv für die Öffentlichkeit gut aufgehoben. Auch eine alte Dreschmaschine existiere, die man dort unterbringen könnte.
Ratsmitglied Wolfgang Schäfer (SPD) meldete Bedenken bezüglich der Installation von Betreutem Wohnen an. "Die Kosten für ein solches Projekt sind ermittelt und liegen bei über einer Million Euro." Das zu schultern sei für die Gemeinde ein wahrscheinlich zu schwieriges Unterfangen.
Franzen lenkte den Fokus auf das kulturelle Gemeindeprojekt. Hier dürften sich die Kosten in einem erschwinglichen Rahmen halten. Eine 70-prozentige Förderung sei zu erwarten, meinte er. Allerdings wies Schäfer auf die schlechte Bausubstanz hin. Er gehe davon aus, "dass viele Instandsetzungskosten auf uns zukommen werden".
Schließlich einigte sich der Rat darauf, einen Ortstermin mit Bauausschuss in dem Gebäude zu vereinbaren und in einer späteren Bürgerversammlung die Öffentlichkeit in den Entscheidungsprozess miteinzubeziehen. Gegebenenfalls werde man eine Unternehmensberatung zur Erstellung eines Konzeptes hinzuziehen. Ein genauer Termin für die Bürgerversammlung steht noch nicht fest. Sie soll aber "bis Ende des Jahres" stattfinden, sagt Franzen auf TV-Anfrage.
Wie der TV berichtete, wird derzeit auch in Waldweiler über die Verwirklichung eines Projekts für Betreutes Wohnen nachgedacht. Bevor der dortige Rat aber über den Umbau der früheren Grundschule abschließend entscheidet, wird aktuell im Ort eine Umfrage unter den Waldweilerer Bürgern gemacht. Auch in Mandern macht sich die Gemeinde Gedanken darüber, eine Möglichkeit für Betreutes Wohnen zu schaffen.
Die Wiederbelebung des Ortskerns ist schon seit längerer Zeit ein wichtiges Anliegen der Gemeinde Schillingen, die mit 1200 Einwohnern das drittgrößte Dorf in der Verbandsgemeinde Kell ist.
2011 wurde beispielsweise an der Ecke Trierer Straße/Hochwaldstraße der St. Albanus-Platz neu angelegt. Zuvor hatte an dieser Stelle ein marodes und jahrelang verwaistes Haus gestanden, das abgerissen wurde.

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