Zwei Männer, zwei Gitarren: Ezio rockt im Saarburger Casino

Saarburg · Mit ehrlicher Rockmusik hat der britische Sänger und Gitarrist Ezio am Samstag bei seinem Konzert im Saarburger Casino die rund 180 Zuschauer verzückt. Das Publikum hat es mit tosendem Applaus gedankt.

Saarburg. Die junge, blonde Frau am Stehtisch lächelt entrückt und singt lauthals mit, während der Mann auf der Bühne alles gibt. Der Mann, das ist Ezio Lunedei, er singt und spielt sich die Seele aus dem Leib, die 180 Fans beim Konzert im Saarburger Casino am Samstag sind aus dem Häuschen.
Kongeniale Partner


Der Engländer mit den italienischen Wurzeln und sein kongenialer Partner Mark "Booga" Fowell an der elektrischen Gitarre, machen Rockmusik mit Herz und Hand, sehr "old school" eigentlich, nur zwei Gitarren und Ezios Stimme, das reicht. Mal klingt er wie Bruce Springsteen (dem er auch einen Song widmet), dann wieder wie Kenny Rogers, er hat aber seinen eigenen Stil schon lange gefunden: ehrliche Musik mit intelligenten, poetischen oder auch rotzigen Texten.
Treibende Gitarrenriffs dominieren bei den schnellen Stücken, seine außergewöhnliche Stimmqualität klingt jedoch bei den langsamen Liedern besonders gut. Ezio ist selbst nicht mehr ganz jung, kokett kündigt er Musik für Erwachsene und "middle aged Love-Songs" an. Dabei beweist er mit der spontanen Auswahl seiner Stücke ein gutes Gefühl für sein Publikum, das dankbar und offensichtlich begeistert ist. Dazwischen moderiert er mal witzig, mal sarkastisch, das schafft Nähe.
Fast intime Atmosphäre


Diese Nähe zur Bühne macht in den hohen Räumen des ehemaligen französischen Offizierscasinos einen großen Teil der charmanten Club-Atmosphäre aus, fast schon intim geht es zu, zwischen Ezio und seinen Fans. "Wenn ich den nächsten Song versaue, ist es einfach eine andere Version", sagt er grinsend. Leidenschaftlich und virtuos ist auch das Spiel des zweiten Mannes auf der Bühne, der sich Booga nennt. Ein großer, massiger Typ, dessen E-Gitarre ihre eigene Geschichte erzählt, wenn es sein muss auch ganz leicht und zart.
Auf jeden Fall ein guter Kontrast zu Ezios akustischem Instrument, furios treiben sich die Musiker gegenseitig voran. Viele Luxemburger sind nach Saarburg gekommen, Yves aus Mertert sagt: "So was braucht man von Zeit zu Zeit, da geht richtig die Post ab." Unter tosendem Applaus geht Ezio dann nach zwei Stunden total verschwitzt von der Bühne. DT

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