Zwei Schulleiter sagen Tschüss

Hermeskeil · An der Integrierten Gesamtschule Hermeskeil geht die Ära Christa Breidert zu Ende. Auch Heinz Oberbillig von der Berufsbildenden Schule packt seine Sachen. Eine Nachfolge ist entschieden.

 Abschied von Heinz Oberbillig, Leiter der Außenstelle der Berufsbildenden Geschwister-Scholl-Schule (BBS) Hermeskeil: Für den Personalrat packte Eckhard Wendling (links) einen Karton voller Geschenke für Heinz Oberbillig aus. Schulsekretärin Susanne Trösch (rechts) überreichte einen Mini-Schulranzen, gefüllt mit guten Wünschen aller Kollegen, Lehrerin Tina Werle eine Keramikkugel mit all ihren Namen. TV-Fotos (2): Ursula Schmieder

Abschied von Heinz Oberbillig, Leiter der Außenstelle der Berufsbildenden Geschwister-Scholl-Schule (BBS) Hermeskeil: Für den Personalrat packte Eckhard Wendling (links) einen Karton voller Geschenke für Heinz Oberbillig aus. Schulsekretärin Susanne Trösch (rechts) überreichte einen Mini-Schulranzen, gefüllt mit guten Wünschen aller Kollegen, Lehrerin Tina Werle eine Keramikkugel mit all ihren Namen. TV-Fotos (2): Ursula Schmieder

Foto: Ursula Schmieder (urs) ("TV-Upload Schmieder"

Hermeskeil Sie hinterlassen beide ihre Spuren an den von ihnen geleiteten Schulen in Hermeskeil. Christa Breidert, Direktorin der Integrierten Gesamtschule (IGS) mit aktuell 662 Schülern ebenso wie Heinz Oberbillig, Leiter der Außenstelle der Berufsbildenden Geschwister-Scholl-Schule (BBS) Saarburg/Hermeskeil mit circa 160 Schülern.
Bei den offiziellen Verabschiedungen gingen die Redner auf berufliche Eckdaten der Pädagogen ein. Beide hatten Herausforderungen an ihren Schulen zu meistern.
Prägend für die Ära Christa Breidert ist insbesondere die "Fusion" der früheren Real- und der Hauptschule zur IGS mit Oberstufe. Gemeinsam mit Kollegen erstellte sie damals das pädagogische Konzept.
Dass Schüler dort Abitur machen können, ist ebenfalls Breiderts Engagement zu verdanken. Ihre Zeit an der Schule prägt aber auch die Sanierung der mit PCB belasteten Gebäude. Verschiedene Redner attestierten ihr großes Engagement und Zielstrebigkeit. Sie habe sich aktiv eingebracht und mitdiskutiert - und das auch, um ihre persönliche Meinung wie in der aktuellen Windkraftdebatte zu vertreten.
Martin Harz von der Aufsichts- und Dienstleistungsdirektion (ADD) Trier hob zudem hervor, dass für Breidert die "schülerorientierte Arbeit" immer eine entscheidende Rolle gespielt habe. Landrat Günther Schartz würdigte, dass Breidert die Schule in einer schwierigen Phase übernahm und leitete. Sie habe weder Mühen noch Konflikte gescheut. Für den Schulelternbeirat rückte Heinz-Peter Düpre Breiderts "Kampf um die Oberstufe" ins rechte Licht, aber auch ihre "kommunikative Art".
Die Pädagogin verband ihren Dank an Gäste und Redner mit einem Blick auf aktuelle und künftige Entwicklungen. Es werde sich zeigen, ob Schule ein Ort der Wissensvermittlung bleibe oder sich zu einer Art Sozialzentrum wandle. Letztlich entscheiden werde das die Gesellschaft. Wer Breiderts Nachfolge antreten wird, ist noch nicht entschieden.
Heinz Oberbillig, Leiter der Außenstelle Berufsbildende Geschwister-Scholl-Schule Hermeskeil, stellte sich teils ähnlichen, teils anderen Herausforderungen. Er setzte sich ein für den Standort Hermeskeil, indem er für mögliche Konsequenzen der Oberstufen-IGS für die BBS sensibilisierte. Denn dort können Schüler ihr Abitur machen und die Fachhochschulreife ebenso erlangen wie die Berufsreife oder den Sekundarabschluss I.
Eine weitere Herausforderung war die Altbausanierung für 1,3 Millionen Euro. Auf die zusätzlichen Aufgaben und Einschränkungen hätte er gerade in diesem Schuljahr gern verzichtet, räumte er ein. Doch andererseits motivierte ihn, dass die Schule nun medien- wie gerätetechnisch auf dem neuesten Stand sei.
In seiner Abschiedsrede appellierte er, den Standort und damit die breit gefächerte "Bildungslandschaft im Hochwald" zu erhalten - auch die jährlichen Bildungsmessen und die guten Kontakte mit regionalen Betrieben.
Für Jürgen Scholz, Leiter der Berufsbildenden Schule Saarburg, spricht der Abschied, den Kollegen und Weggefährten Oberbillig bereiteten, für sich. Es brauche viele positive Eigenschaften für eine solche Position. Seine Art, insbesondere im Umgang mit schwierigen Schülern, sei "beispielgebend". Er habe immer versucht, Schülern Perspektiven aufzuzeigen, bestätigte Personalrat Eckhard Wendling. Die Schulleitung sei bei ihm "immer in den richtigen Händen" gewesen, bekräftige Kreisbeigeordnete Stephanie Nickels. Oberbilligs Nachfolge tritt Markus Lammes an, der bereits an der Schule unterrichtet.
Extra: CHRISTA BREIDERT


1973 Abitur am Max-Planck-Gymnasium Rüsselsheim, nach Realschulbesuch. 1973 bis 1976 Studium Germanistik und Sozialwissenschaften, Mainz. Bis 1978 Referendarzeit Studienseminar Trier und Realschule Neumagen-Dhron. Lehrerin: Realschulen Saarburg und Hermeskeil (ab 1993 Erich-Kästner-Realschule). Ab 1999 Konrektorin Sophie-Scholl-Realschule Morbach, heute IGS. Danach Konrektorin Realschule Hermeskeil, heute Oberstufen-IGS. Seit 2010 Leiterin der neuen IGS Hermeskeil.Extra: HEINZ OBERBILLIG

 Martin Harz überreicht IGS-Direktorin Christa Breidert die von Ministerpräsidentin Malu Dreyer unterzeichnete Verabschiedung in den Ruhestand.

Martin Harz überreicht IGS-Direktorin Christa Breidert die von Ministerpräsidentin Malu Dreyer unterzeichnete Verabschiedung in den Ruhestand.

Foto: Ursula Schmieder (urs) ("TV-Upload Schmieder"


1975 Abitur am St. Josef Gymnasium Biesdorf, zuvor Schüler in Trier-Heiligkreuz. 1976 bis 1982 Studium Theologie und Germanistik, Uni Trier. Bis 1983 BBS Bitburg, bis 2007 BBS Gewerbe und Technik, Trier. Unterrichtserlaubnis zum Arbeiten mit benachteiligten und lernbeeinträchtigten Schülern, besonderes Engagement im Berufsvorbereitungsjahr und in der Berufsfachschule. 2007: Versetzung nach Saarburg. Ab 2009: Leitung Außenstelle Hermeskeil.

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