Zwei Tage vor dem Monitor

HOLZERATH. LAN-Party im Gemeindesaal: Zwei Tage lang traten Computerspieler aus der Region auf Einladung des Battleland in Holzerath gegeneinander an.

Ein wildes Wirrwar von Kabeln zieht sich über den Fußboden, dicht an dicht stehen die Computer auf den Tischen im Gemeindesaal: Rund 70 Teilnehmer sind nach Holzerath gekommen, um virtuelle Kämpfe zu bestehen. Zwei Tage sitzen die jungen Leute vor den Bildschirmen. Einige fahren zum Schlafen nach Hause, andere machen es sich im Schlafsack zwischen PC-Gehäusen und Netzwerk-Kabeln gemütlich, wieder andere machen einfach durch. Zwei Teams im "Counterstrike"

Coladosen und Bierflaschen stehen auf den Tischen, dazwischen sitzen angespannt die Spieler - Kopfhörer auf den Ohren, den Blick auf den Monitor gerichtet. Hier wird gegeneinander gekämpft, alleine oder im Team, in Spielen wie "Counterstrike" oder "Command and Conquer". Bei "Counterstrike" etwa treten zwei Teams gegeneinander an - als "Terroristen" und "Antiterroreinheit". Mit der virtuellen Waffe im Anschlag bewegen sich die Spieler durch dunkle Gänge, versuchen ihre Aktionen mit dem Partner zu koordinieren und den Gegner kalt zu stellen. Was macht den Reiz einer LAN-Party aus? "Der Computer ist kein Gegner", meint Mitorganisator Peter Schmitt. "Er hat eine Strategie - wenn man die durchschaut, ist er besiegt. Bei einem menschlichen Gegner ist das nicht so." Ist es in Ordnung, dass junge Leute sich gegenseitig - wenn auch nur auf dem Bildschirm - abschlachten? "Es geht bei den Spielen nicht einfach um Gewalt", sagt Lemke. "Counterstrike etwa ist auch ein Teamspiel." Von der häufig geäußerten Befürchtung, die Spiele könnten Gewalttätigkeit fördern, wollen die Organisatoren der LAN-Party nichts wissen. "Uns geht es hauptsächlich um den Spaßfaktor", sagt Lemke. "Hier hilft jeder jedem." In der Tat herrscht zwischen den Rechnern eine ganz andere Stimmung als auf den Bildschirmen. Während virtuell nervenaufreibende Kämpfe ausgetragen werden, plaudern die Besucher zwischen den Runden miteinander. In der Küche ist eine Pizza fertiggeworden, ein paar Besucher scharen sich um den Leckerbissen. Bei einer LAN-Party sind die Rechner der Teilnehmer mit einem lokalem Netzwerk, einem "Local Area Network" (LAN), miteinander verbunden. Mit der gleichen Technik verkabeln auch Unternehmen und Behörden ihre Computer untereinander. "Wir hatten einen Tag Zeit, ein Netz aufzubauen, das sonst lange geplant wird", erzählt Lemke. Auch während der Veranstaltung helfen die Organisatoren den Benutzern. Lemke: "Es sind ja nicht alle so fit in der PC-Technik." Aber, auch andere Berufe sind gefragt. "Wir haben auch Elektro-Fachleute im Verein", berichtet Schmitt. Seit rund einem Jahr organisiert der Battleland e.V. LAN-Partys, Hauptorganisator der Party in Holzerath war Christian Theis. Weitere Informationen auf der Webseite des Vereins: www.battleland.net

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