Zwei weitere Orte im Hochwald wollen Windkraft

Beuren/Gusenburg · Mit Beuren und Gusenburg haben zwei weitere Kommunen in der Verbandsgemeinde (VG) Hermeskeil ihren Wunsch nach eigenen Windrädern bekräftigt. Die einstimmigen Grundsatzbeschlüsse in beiden Räten waren keine Überraschung.

Beuren/Gusenburg. In allen 13 Orten der VG Hermeskeil dreht sich derzeit die Diskussion in den Räten um die Windkraft. Das Thema ist deshalb akut, weil die VG ein neues Windkraftkonzept erstellen will. Gutachter sollen darin klären, welche Stellen im VG-Gebiet sich für die Errichtung der weißen Windmühlen besonders eignen. Vorher soll aber jeder Ort erst einmal Position beziehen, ob er überhaupt eigene Räder will. Die Räte in Gusenburg und Beu ren haben diese Frage mit einem klaren Ja beantwortet. Beuren kämpft schon seit zwölf Jahren für dieses Ziel, zog deshalb bis vor das Oberverwaltungsgericht in Koblenz, hatte aber keinen Erfolg.
Bürgervotum pro Windräder


In Gusenburg gab es Ende 2010 eine Bürgerumfrage, in der sich mehr als 80 Prozent für die Aufstellung von Rädern aussprachen. "Wir haben dieses Votum ganz bewusst unserem Grundsatzbeschluss im Rat vorgeschaltet", sagt Ortsbürgermeister Josef Barthen. Für die Gusenburger kommen vor allem zwei Standorte in Betracht: die Grendericher Höhe, wo ein gemeinsamer Windpark mit Grimburg entstehen könnte, und der zu Gusenburg gehörende Bereich auf dem früheren Übungsplatz der Kaserne, wo ein Park mit Reinsfeld und Hermeskeil möglich ist.
In Beuren hat die Gemeinde schon lange Anlagen auf einer Fläche nahe der A 1 vorgesehen. Diese liegt zwar in der Kernzone des Naturparks Saar-Hunsrück. Die Kommune hatte aber bereits im Jahr 2004 von der Struktur- und Genehmigungsdirektion (SGD) Nord in Trier eine Befreiung vom in der Kernzone gültigen Verbot von Windrädern erreicht. "Diese Befreiung wurde nie zurückgenommen oder aufgehoben", betont Gemeindechef Manfred Köhl (SPD). Die Beu rener Pläne waren aber trotzdem gescheitert, weil der vorgesehene Standort ein Wassereinzugsgebiet tangierte. Darauf hat die Gemeinde jetzt reagiert. Sie will nicht mehr eine 70 Hektar große Fläche mit sieben Windrädern ausweisen. Stattdessen will man sich laut Köhl auf ein 30 Hektar großes Gebiet mit vier Anlagen beschränken.
Die Standorte für Windräder in der Region Trier sind durch den sogenannten Raumordnungsplan (ROP) noch bis Ende 2013 festgeschrieben. Wegen der Wende in der deutschen Energiepolitik wird aber von einer früheren Öffnung des ROP ausgegangen, was neue Standorte für Windkraft möglich machen würde. Laut VG-Bürgermeister Michael Hülpes (CDU) könnte dies Mitte 2012 der Fall sein. Sowohl der Gusenburger als auch der Beurener Rat erklärten sich grundsätzlich dazu bereit, beim geplanten Solidarpakt in der VG mitzumachen. Angedacht ist, dass die Windkraftgemeinden einen Teil ihrer Pachteinnahmen abgeben, damit auch VG-Orte ohne Möglichkeit auf eigene Räder - zum Beispiel Züsch, Neuhütten oder Damflos - finanziell profitieren. Bei den Prozentsätzen ist zwar von einer Größenordnung von etwa 15 Prozent die Rede. Konkret festgelegt ist das aber noch nicht. ax

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