Zwei Welten im Gymnasium

Blau, grün, gelb: Die Wände in den Fluren und im Treppenhaus des Fachklassen-Trakts des Gymnasiums Konz haben einen neuen, frischen Anstrich bekommen. Auch die Bibliothek ist renoviert worden. Im Klassentrakt besteht laut Schulleiter Weirich "dringender Sanierungsbedarf".

Konz. Die Schüler werden staunen: Wenn sich am Montag die Pforte des Gymnasiums Konz zum ersten Mal wieder nach den Ferien öffnet, werden sie den Eingangsbereich in einem anderen Licht sehen. Dank eines neuen Farbkonzepts in dem Gebäude mit zahlreichen Fachklassen-Räumen wirkt das Innere nun offener, frischer und lebendiger. Die Wände in den Fluren des Obergeschosses sind in blau gehalten, die des Erdgeschosses in grün, und im Untergeschoss dominiert die Farbe gelb. Auch das aufmöblierte Treppenhaus wurde dem Konzept angepasst. "Wir hoffen, dass das bei den Schülern gut ankommt", sagt Schulleiter Paul Weirich während einer Besichtigung mit Landrat Günther Schartz und weiteren Vertretern der Kreisverwaltung.

Teil des gemeinsamen Rundgangs war auch die renovierte Bibliothek. Dort wurde der 35 Jahre alte Teppichboden entfernt und durch Parkett ersetzt, die Wände neu gestaltet und die EDV-Verkabelung erneuert. Alles zusammen haben diese Maßnahmen den Kreis rund 80 000 Euro gekostet.

Der große Brocken, die energetische Sanierung des Klassentrakts, der sich in Verlängerung an die Realschule befindet, steht noch aus. Ende August werden die Aufträge für die Arbeiten vergeben. Ein Teil der Kosten in Höhe von rund 870 000 Euro stammt aus dem Konjunkturprogramm.

Szenenwechsel: Ein langer, dunkler Flur, Wände mit Klinker, eine dunkle Holzdecke, dunkler Boden. Auch das ist das Gymnasium Konz. Der Trakt, in dem sich vor allem die Klassen der Stufen sieben bis zehn befinden, ist im Eigentum der Verbandsgemeinde Konz. Der Kreis hat das Gebäude zur Nutzung angemietet. "Da muss was geschehen", sagt Schulleiter Weirich. Außenjalousien gingen nicht mehr hoch, Fensterlichter nicht mehr zu. Einige Fenster seien undicht, andere hätten Luft gezogen. Auch die Klassentüren aus Holz seien alles andere als amoksicher. "Da nutzt es gar nichts, die dann abzuschließen", sagt Weirich. Und auch die Holzdecke entspreche nicht gerade den brandschutztechnischen Vorgaben.

Eigentumsverhältnisse werden neu geregelt



Vor einem Jahr bereits habe Weirich bei der VG das Problem angesprochen. "Wir können dafür nicht einfach mal mehrere Hunderttausend Euro in den Haushalt stecken", wehrt sich Bürgermeister Karl-Heinz Frieden gegen die Vorwürfe, nicht schnell genug auf die Missstände zu reagieren. Er ist sich der dringenden Situation am Gymnasium bewusst. Dennoch könne so etwas "nicht direkt auf gleich" angegangen werden.

Währenddessen seien Verhandlungen mit dem Kreis im Gange, die Eigentumsverhältnisse im Schulzentrum Konz neu zu ordnen. Nach Friedens Ansicht soll der Träger der Schule auch ihr Eigentümer sein.

In diesem vorliegenden Fall ist der Kreis Träger des Gymnasiums, die VG Eigentümer des Klassentrakts. Andersherum sieht es bei einem Gebäude der Realschule aus. Mit der Einführung der Realschule plus mit angegliederter Fachoberschule ab dem Schuljahr 2010/2011 geht auch dort die Trägerschaft auf den Kreis über.

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