Zweimal Frühling erleben

TRIER/HERMESKEIL. Der Naturpark Saar-Hunsrück bietet über das Jahr ein breit gefächertes Veranstaltungsprogramm für Groß und Klein, Jung und Alt. Während der Landesgartenschau können Kinder die vier Elemente erleben und sich mit dem Kalender und dem Material des Naturparks eindecken.

"Im Naturpark kann man zwei Frühlinge erleben. Dadurch, dass das Gebiet so großräumig ist, deckt es auch verschiedene ,Klimazonen' ab. Der Hochwald ist früher dran als das Gebiet um die Saar!" Gudrun Rau, Geschäftsführerin des Naturparks Saar-Hunsrück, kennt alle Besonderheiten ihres Gebietes. Seit Anfang des Jahres haben Rheinland-Pfalz und das Saarland ihre Naturparks zusammengelegt und bieten unter dem Namen Naturpark Saar-Hunsrück ein landschaftlich attraktives und kulturell interessantes Erholungsgebiet für Einheimische und Touristen. Gudrun Rau legt Wert darauf, dass der Naturpark nicht mit einem Naturschutzgebiet verwechselt wird. "Niemand muss Eintritt zahlen, und das Gebiet ist auch nicht umzäunt", so die Geschäftsführerin. "Das muss ich immer wieder betonen!" Öffentlichkeitsarbeit und Umweltbildung sind Schwerpunkte des Naturparks mit seinen Informationszentren in Hermeskeil und Weiskirchen-Rappweiler. "Wir möchten, dass die Menschen, die hier leben, auch wissen, welche Vielfalt die Natur bietet. Sie leben mitten in einem Erholungsgebiet. Mit nachhaltigem Tourismus lässt sich das auch vermarkten", spricht Gudrun Rau das Potenzial der Region an. Im Naturpark Saar-Hunsrück sind die Landschaften des Oberen Moseltals, des Unteren Saartals, des Pfälzisch-Saarländischen Muschelkalkgebiets, des Gutlands, des Hunsrücks und des Saar-Nahe-Berglands zusammen gefasst. Das knapp 2000 Quadratkilometer große Gebiet kann mit einer Vielzahl an Naturräumen und Biotopstrukturen aufwarten, welche teilweise durch Führungen zugänglich gemacht werden. "Wir wollen den Leuten die Natur nicht wegnehmen, sondern sie gezielt begleiten. So haben wir, um die Besucher zu lenken, begehbare Wege im Moor angelegt. Dafür können sich die anderen Moore in Ruhe entwickeln. Da müssen wir mit Kompromissen arbeiten", so Gudrun Rau. Um auf seine Aktivitäten, Führungen, Informationszentren und Außenstellen in der Region aufmerksam zu machen und die Menschen für ihre Umwelt zu sensibilisieren, nutzt der Park die Landesgartenschau. Bei der Dauerausstellung in der Offiziersmesse sowie bei den Erlebnisprogrammen zu den vier Elementen wird reichlich Informationsmaterial zu den zielgruppenspezifischen Veranstaltungen verteilt.Von Fledermäusen und Edelsteinen

Bei Lehrerfortbildungen und Angeboten im "Elemente-Klassenzimmer" wird Lehrern und Schülern Naturverständnis mit kreativen Lehr- und Lernformen vermittelt. Das allgemeine Angebot wird zahlreich in Anspruch genommen, viele Eltern erfahren erst von ihren Kindern, die im Elemente-Klassenzimmer der LGS waren, vom Naturpark. "Unsere Renner sind die Fledermausexkursionen und der Workshop ,Im Goldrausch der Heimat', wo Kinder und Erwachsene selbst Edelsteine schürfen können. Sehr beliebt ist auch alles rund um Kräuter und die Wasserexpeditionen", berichtet Anja Weiß, ökologische Fachkraft im Naturpark Saar-Hunsrück. Sie ist eine von statistischen 3,2 Angestellten, die sich um die nachhaltige Umweltbildung kümmern. Dazu kommen freiwillige Helfer. "Wir haben fünf aktive Ehrenamtliche, welche maßgeblich daran beteiligt sind, dass wir ein solch breites Veranstaltungsspektrum anbieten können. Ohne sie wäre das sonst nicht möglich", sagt Weiß. Informationen zum Naturpark und Veranstaltungstermine im Internet unter www.naturpark.org. Weitere Infos unter Telefon 06503/9214-0.

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