Zwischen Dominas und Nummerngirls

WALDRACH. Zum fünften Mal in Folge ging die Herrensitzung des Karnevalvereins Waldrach (KVW) über die Bühne. Längst hat die Veranstaltung einen Ruf wie Donnerhall. Die Tatsache, dass die Herren der Schöpfung bereits eine Stunde vor 11.11 Uhr (vormittags) die Waldracher Regionalschul-Narrhalla in Beschlag genommen hatten, belegt es.

"Kein Eintritt unter 18 Jahren". Das Schild am Eingang sprach Bände. Keines Hinweises dagegen bedurfte, was ohnehin jedem bekannt war: "Schon gar kein Eintritt für weibliche Personen." Denen war es zwar gestattet, den Gatten, Freund oder wer immer es sein mochte, bis zur Narrhalla zu chauffieren, rein durften sie nicht. Und das aus gutem Grund: Zeigten doch auf Bühne und Laufsteg überwiegend eigens eingeflogene, weibliche Protagonisten ihr breitgefächertes Können, und es gab unter den durchweg wortgewaltigen Rednern nicht wenige, die auf subtile Weise über erotische und anderweitig sexual-politische Themen referierten. Wahrscheinlich wäre vieles von dem, was die männliche Psyche zu ästhetischer Betrachtung und geistigem Höhenflug anregt, von den Damen erheblich missverstanden, zumindest aber unterschiedlich interpretiert worden. Ob temperamentvolle Schönheiten von der Copa Cabana, gefährlich dreinblickende Dominas, Strip-Shows oder andere Attraktionen, knackige Nummerngirls stimmten auf die einzelnen Programmpunkte ein. Als Vorteil erwies sich eine von den Akteuren per Laufsteg zu erreichende zweite Bühne in des Saales Mitte, die auch den "Hinterbänklern" zu entsprechendem Durchblick verhalf. Unter anderem traten auf: Der "Hausmeischda" und die Tante "Malsche" aus dem Saarland, die "Molly" aus Kaiserslautern und Urban Meyer aus den Reihen des KVW. Durch das Geschehen führte Jürgen Wollmann. KVW-Sitzungspräsident Peter Peters und Vorsitzender Richard Schaaf hatten das erotisch-närrische Treiben eröffnet und alle willkommen geheißen. Auch das Waldracher Prinzenpaar, Björn I. und Beatrix I., sowie die Prinzengarde waren mit von der Partie. Als nützliche Helfer an der Getränketheke und in der "Futterküche" erwiesen sich die Mitglieder des Elferrates und des Männerballetts. Für sie war es ein harter Arbeitstag. Gegen 18 Uhr war die Halle fast leer. Draußen nahm manche Gattin/Freundin ihren ausgezogenen Ritter in Empfang, und schnell ging es heim zu Muttern.

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