2016 will die Stadt Konz 7,7 Millionen Euro ausgeben

Konz · Ohne große Debatte hat der Konzer Stadtrat ein fast acht Millionen Euro schweres Investitionsprogramm für das Jahr 2016 beschlossen. Die größten Ausgaben sind am Konzer Bahnhof und in Roscheid vorgesehen.

Konz. 118 Projekte, die insgesamt 7,7 Millionen Euro kosten, stehen im Investitionsprogramm (IVP) der Stadt Konz für das Jahr 2016. Der Stadtrat hat es zwar ohne Diskussionen einstimmig verabschiedet. Dass über dem 19-seitigen Dokument "Dritter Entwurf" steht, zeigt aber, dass die städtischen Ausschüsse dieses Programm schon vor der Stadtratssitzung intensiv nichtöffentlich beraten und es nicht leichtfertig durchgewunken haben. Der Konzer Bürgermeister Karl-Heinz Frieden bestätigt das.
Das IVP bildet eine Grundlage für den städtischen Haushalt und zeigt, was die Kommunalpolitiker gerne umsetzen möchten. Profitieren werden vor allem die Konzer Innenstadt und der Stadtteil Karthaus - also die Bereiche, in denen die Stadtentwicklungsprogramme Soziale Stadt und Aktive Stadtzentren (Zentrum) laufen.
"Da bekommen wir sicher Zuschüsse von 75 Prozent", sagt Frieden. "Alle anderen Projekte sind kreditfinanziert oder werden über andere Programme abgewickelt."

Förderprogramme:
Das teuerste Projekt, das 2016 im Rahmen der Förderprogramme realisiert wird, schlägt in diesem Jahr mit einer Million Euro zu Buche. Das Geld ist der 2016er-Anteil am Ausbau der Konzer Bahnhofstraße. Die insgesamt 3,39 Millionen Euro teure Sanierung läuft schon, und die Großbaustelle bleibt voraussichtlich bis Mitte 2017.
In Karthaus fließt am meisten Geld in die Neugestaltung des Umfelds der evangelischen Kirche (250 000 Euro) und die Sanierung der Karthäuser, Bruno- und Trierer Straße (240 000 Euro). Diese Projekte werden 2017 mit 500 000 Euro und 337 000 Euro weiterfinanziert. Für die Karthäuser bedeutet die Fortsetzung, dass die Baustelle auf ihrer Hauptstraße bleibt, nur an anderer Stelle.

Große Posten:
Eine Million Euro ist im IVP für die Ausfinanzierung der Erschließung des Wohngebiets Roscheid V vorgesehen. 2016 geht es noch um Platzgestaltung, Bepflanzung und das Schaffen von Parkplätzen. 845 000 Euro sind für die Park-and-Ride-Anlage eingeplant, die zurzeit in der Güterstraße am Konzer Bahnhof geschaffen wird. 320 000 Euro kosten die Dacherneuerung und der Ausbau von Sozialräumen im Dachgeschoss des Lorenz-Kellner-Kindergartens.

Konstantinstraße 50: Das städtische Gebäude in der Konstantinstraße 50 beansprucht das Budget der Stadt Konz in den kommenden Jahren besonders. Dort sind unter anderem die Stadtbibliothek, die Volkshochschule und das Sozialraumzentrum untergebracht. 2016 und 2017 sind insgesamt 600 000 Euro für die Schaffung einer zweigruppigen integrativen Kita eingeplant. Noch mehr kostet die abschnittsweise Generalsanierung des ehemaligen Zettelmeyer-Verwaltungsgebäudes. Dieser Posten, für den 5,2 Millionen Euro bis 2018 verbucht sind, taucht schon seit mehreren Jahren in dem Programm auf.
Nun hat der Stadtrat dafür gestimmt, dass sich die Verwaltung um Geld aus einem Bundesfördertopf bemüht. Das Bundesumweltministerium hat 100 Millionen Euro für die "Sanierung kommunaler Einrichtungen in den Bereichen Sport, Jugend und Kultur" bereitgestellt. Von dieser Summe hätte die Stadt Konz gerne einen Anteil.
Da die Stadt Konz eine sogenannte "Haushaltsnotlage-Gemeinde" sei, könne sie mit einer Förderquote von 90 Prozent rechnen, heißt es bei der Verwaltung.
Meinung

 Die Sanierung des Gebäudes in der Konstantinstraße 50 (links), der Bau des Park-and-Ride-Parkplatzes am Konzer Bahnhof (rechts oben) und die Neugestaltung des Straßenraums in Karthaus (rechts unten) gehören zu den teuersten Projekten der Stadt Konz. TV-Fotos (3): Friedemann Vetter

Die Sanierung des Gebäudes in der Konstantinstraße 50 (links), der Bau des Park-and-Ride-Parkplatzes am Konzer Bahnhof (rechts oben) und die Neugestaltung des Straßenraums in Karthaus (rechts unten) gehören zu den teuersten Projekten der Stadt Konz. TV-Fotos (3): Friedemann Vetter

Foto: Friedemann Vetter (h_ko )
2016 will die Stadt Konz 7,7 Millionen Euro ausgeben
Foto: Friedemann Vetter (h_ko )

Wichtig mit Blick auf die Zukunft
Das Investitionsprogramm der Stadt Konz schleppt oft über mehrere Jahre dieselben großen Posten mit sich. Das irritiert auf den ersten Blick, ist aber logisch. Denn das Programm beinhaltet die Wünsche, die die Mehrheit der Kommunalpolitiker im Stadtrat gerne realisieren möchte. Ob für die Umsetzung Geld vorhanden ist und wann die Umsetzung erfolgt, entscheidet sich erst bei den Haushaltsdebatten. Deshalb kommt es vor, dass die gleichen Posten immer wieder auftauchen - vordatiert um ein Jahr. Das bedeutet nicht, dass Investitionsprogramme absolut nutzlos sind. Im Gegenteil: Sie ermöglichen eine langfristige, transparente Übersicht, was die Politik für eine Kommune geplant hat. c.kremer@volksfreund.de

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