Anbieter setzt auf neues Urteil

KONZ. Ihr Glück auf die Probe stellen konnten die Konzer im Sommer noch bei zwei Wettbüros in der Schillerstraße. Nach einer Ordnungsverfügung der VG-Verwaltung mussten die Inhaber die Türen schließen. Sie gaben die Büros auf. In eines dieser Wettbüros ist kurzzeitig wieder Leben eingekehrt. Bis dem neuen Inhaber ebenfalls eine Verfügung ins Haus geflattert ist.

Offen - zu - offen - zu. So lässt sich die Geschichte der Wettbüros in Konz bisher beschreiben. Im Sommer konnten die Konzer in zwei Wettbüros in der Schillerstraße das Glück mit Sportwetten herausfordern und an den flimmernden Bildschirmen die Sportergebnisse verfolgen. Doch dem Glücksspiel wurde schnell ein Ende gesetzt: "Hiermit fordern wir Sie auf, Ihre gewerbliche Tätigkeit als Annahmestelle des Sportwettenanbieters (...) einzustellen und ihr Gewerbe abzumelden", hieß es in einem Schreiben der Verbandsgemeindeverwaltung (der TV berichtete). Die Inhaber der beiden Wettbüros folgten der Anweisung, schlossen die Türen, das Glück war ihnen in Konz offenbar nicht hold. Während in einem der Büros mittlerweile gähnende Leere herrscht, wurde bis Anfang der Woche in dem Büro an der Ecke Schillerstraße/Granastraße wieder auf sportliche Erfolge gesetzt. Olaf Happel, der mit seiner Offenbacher Firma "Sportscorner" in Deutschland neun solcher Niederlassungen betreibt, hat auch das Büro in Konz übernommen. Er hat einen Vertrag mit einem österreichischen Anbieter, dessen Wetten er vor Ort vermittelt. Etwa vier Wochen waren die Türen seines "Kick Tip"-Büros nun geöffnet. Dann erhielt auch Happel am Montag einen Brief von der Verbandsgemeindeverwaltung. Inhalt: Die "Aufforderung, unverzüglich zu schließen" , wie der Leiter des Ordnungsamts, Walter Lutz, auf TV-Anfrage bestätigt. "Wir haben Rechtsmittel gegen die Schließungsverfügung eingelegt", sagt Olaf Happel. Sobald das Gericht den Eingang seines Widerspruchs bestätigt habe, könne der Betrieb bis zur Verhandlung vor dem Trierer Verwaltungsgericht vermutlich weiter gehen, erklärt er. "Ich denke, dass wir wieder öffnen können", zeigt er sich optimistisch. Ohnehin hofft Happel, dass der Sportwettenmarkt durch ein Urteil in Brüssel noch Ende des Jahres auf EU-Ebene neu geregelt wird. Doch zunächst versucht er, von den Trierer Richtern Recht zugesprochen zu bekommen, damit er sein Wettbüro in Konz legal weiterbetreiben kann. "Momentan sitzen wir auf unseren Kosten", erklärt Happel. Sollten die Gerichte den Sportwettenmarkt öffnen, kann er sich vorstellen, dass auf die "Kommunen Regressansprüche in großem Ausmaß" zukommen werden.

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