Aus Liebe tat Jenny alles

"Literatur und Musik - Persönlichkeiten zwischen Mosel und Ruwer" So ist die Matinee-Reihe in Wiltingen überschrieben. Bei der fünften Auflage stand die Geschichte von Jenny von Westphalen, die Frau von Karl Marx, im Mittelpunkt. Über die Liebe, die aus Kinderfreundschaft erwuchs, dann aber keineswegs auf Rosen gebettet war, referierte die Leiterin des Karl-Marx Studienzentrums Trier, Professor Beatrix Bouvier.

 Beatrix Bouvier berichtet aus dem Leben der Jenny Marx. TV-Foto: Judith Kreuder-Kutscheid

Beatrix Bouvier berichtet aus dem Leben der Jenny Marx. TV-Foto: Judith Kreuder-Kutscheid

Wiltingen. (jkk) In einem außergewöhnlichen Vortrag zeichnete Beatrix Bouvier das Leben der Jenny Marx nach. Ein komfor tables Dasein hätte ihr als Tochter von Ludwig von Westphalen zugestanden. Doch sie heiratete Karl Marx und kettete sich damit an ein Genie. 38 Jahre war sie mit dem Denker und Revolutionär verheiratet.

Jenny wuchs in der Neustraße zu Trier auf, zog dann in die Römerstraße, die heutige Paulinstraße. Ihre Familie von Westphalen gehörte zu den Honoratioren der Stadt. Auch der Vater von Karl Marx, ein jüdischer Anwalt, gehörte zu diesem Kreis, und so lernten sich Jenny und Karl kennen und lieben. Jenny folgte ihrem Karl überallhin. Von Deutschland ging es nach Paris, wo Jenny ihr erstes Kind bekam.

Karl Marx arbeitete als Journalist und wurde wegen seiner stets angreifenden Kritik aus Frankreich ausgewiesen. Doch Jenny hielt zu ihm, egal wie groß die Sorgen waren. Sieben Geburten hatte Jenny. Keines der Kinder überlebte. Viele ihrer Lebensjahre waren geprägt von Krankheiten und Geldsorgen. Hinzu kam die Freundschaft von Friedrich Engels und Karl Marx, die sie aufrieb. Am Ende war sie physisch und psychisch ausgelaugt, erkrankte an Krebs, woran sie 1881 starb. Musikalisch umrahmten die Matinee Michael Menshikov und Polina Livskits.

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