Bauarbeiten Dritte Verlängerung der Dauerbaustelle

Konz · Die Konzer sind verärgert, weil die Bahn bei einer Baustelle an der Domänenstraße nicht vorankommt und deshalb seit Monaten die Fahrbahn verengt ist. Die Verwaltung startet auf Anfrage eines Bürgers einen Erklärungsversuch.

 Probleme beim Bau: Noch immer gibt es die Umfahrung an der Bahn-Baustelle in Konz-Karthaus.

Probleme beim Bau: Noch immer gibt es die Umfahrung an der Bahn-Baustelle in Konz-Karthaus.

Foto: Friedemann Vetter

Die Bahn baut schon seit mehr als einem halben Jahr an der Unterführung zwischen Karthaus und der Domänenstraße/K 134 in Konz. So richtig voran scheint sie nicht zu kommen. Zumindest von außen ist kaum eine Veränderung zu erkennen. Und die Menschen sind genervt. Denn an einer Stelle, wo rund 10 000 Fahrzeuge pro Tag fahren, ist für weitere Monate ein Engpass zu erwarten.

Dabei wurde die Straße zwischen 2015 und Mitte 2018 in drei Abschnitten frisch saniert, und nun fehlt nur noch der Fußgängertunnel. Manfred Jochem aus Konz hat deshalb in einer E-Mail an die Verwaltung, mehrere Kommunalpolitiker und Behörden mehrere gefährliche Situationen und Beinahe-Unfälle beschrieben, die er an der Stelle beobachtet hat. Die Fahrbahnverengung sei gefährlich, folgert er. Den Ärger der Bürger bringt er ebenfalls auf den Punkt. „So langsam müsste es den Beteiligten (Firmen, Behörden) doch peinlich werden, diese Dauerbaustelle der Deutschen Bahn mit einhergehender Fahrbahnverengung auf der vielbefahrenen K 134 in Konz.“

Doch peinlich scheint die Situation zumindest der Deutschen Bahn nicht zu sein. Dirk Landwehrmann, der das Projekt für den Konzern leitet und bisher für TV-Anfragen zur Verfügung gestanden hatte, ist diesmal telefonisch nicht erreichbar. Eine Pressemitteilung zu dem Thema gab es von dem Großkonzern bisher nicht. Eine TV-Anfrage bei der Kreisverwaltung Trier-Saarburg fördert jedoch zutage, dass das von der Bahn eingesetzte Bauunternehmen die Genehmigung für die Fahrbahnverengung und die Reduzierung der erlaubten Höchstgeschwindigkeit auf Tempo 30 bis Ende März verlängert hat.

Die Konzer Verwaltung liefert in einer Antwort an Jochem, die auch dem TV vorliegt, weitere Informationen. Rathaus-Sprecher Michael Naunheim betont, dass die Verwaltung kein stetiges Gefährdungspotential durch die Fahrbahnverengung sehe. Wenn die Stelle als gefährlich eingestuft werde, müsste aus Sicht der Verkehrsbehörde zudem eine Ampellösung eingerichtet werden. Naunheim: „Wir werten die derzeitige Situation mit der jetzigen Führung – anders als Sie – als durchaus vertretbar.“

In Bezug auf die Baustelle der Bahn schreibt Naunheim, dass die Verwaltung den Unmut über den fehlenden Fortschritt bei den Bauarbeiten nachvollziehen könne: „Wir würden sie auch lieber gestern als heute beendet sehen, haben aber keinen direkten Einfluss in dieser Angelegenheit.“ Die Stadt Konz, die an der Stelle nicht ohne den Kreis, den Landesbetrieb Mobilität oder die Bahn handeln könne, habe selbst mühsam Informationen von der Bahn erfragen müssen, führt Naunheim weiter aus. Die Verzögerung resultiert demnach aus den der Bahn vorliegenden Plänen. Darin waren laut Naunheim Entwässerungsleitungen fehlerhaft oder gar nicht eingezeichnet. Der Bauplan für die Treppe an der Kreisstraße musste deshalb dem Eisenbahnbundesamt erneut zur Genehmigung vorgelegt werden.  „Dies führte dazu, dass sowohl die Arbeiten lange ruhten, aber auch der Bauvertrag um die geänderten Pläne neu verhandelt werden musste“, schreibt Naunheim. Wegen der Wartezeit habe sich die beauftragte Firma auf andere Projekte konzentriert, was zu weiteren Verzögerungen geführt habe.

Die Fahrbahnverengung ist laut Naunheim nicht einfach abzubauen, weil das Hindernis aus massiven Stahlspundwänden besteht, die in der Kreisstraße befestigt sind. Ein vorzeitiger Abbruch der Tunnel-Sanierung lohnt sich aus Sicht der Stadt ohnehin nicht. Dann würde die Unterführung verfüllt und wäre für immer verloren. Das sei für Fußgänger und Radfahrer nicht tragbar.

Deshalb habe das Konzer Rathaus sich widerwillig entschieden, der Fahrbahnverengung zuzustimmen und sei auch froh, dass es der Landesbetrieb Mobilität in Trier sowie die Kreisverwaltung ähnlich sähen. „Wir fordern von der Bahn nach wie vor fast wöchentlich Stellungnahmen und Aussagen zum Fortgang der Maßnahme an“, schreibt Naunheim weiter. Die Stadt mahne zudem mangelnde Öffentlichkeitsarbeit und fehlende Presseerklärungen der Bahn an. Auf den dauernden Druck hin habe das Unternehmen eine technische Besprechung für Anfang Februar angekündigt, um die genauen Sachstände zu offenbaren. Naunheim: „Wir werden dann auch wieder vehement auf einen Fertigstellungstermin pochen.“

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