Brand bei Möbel Martin: Zwei Mitarbeiter verhindern Schlimmeres

Konz · Die Polizei vermutet, dass ein technischer Defekt den Brand bei Möbel Martin in Konz am Dienstag (der TV berichtete) ausgelöst hat. Dass der Schaden überschaubar blieb, führt Wehrführer Jürgen Lauer auf das beherzte Eingreifen zweier Mitarbeiter zurück. Diese mussten allerdings wegen Rauchgasvergiftung ins Krankenhaus gebracht werden.

 Viel Rauch um wenig: Eine brennende Matratze bei Möbel Martin hat einen Großeinsatz der Feuerwehr ausgelöst (oben). Auf der B 51 kam es während des Einsatzes zum Auffahrunfall mit vier Autos (unten). TV-Fotos (2): Wilfried Hoffmann

Viel Rauch um wenig: Eine brennende Matratze bei Möbel Martin hat einen Großeinsatz der Feuerwehr ausgelöst (oben). Auf der B 51 kam es während des Einsatzes zum Auffahrunfall mit vier Autos (unten). TV-Fotos (2): Wilfried Hoffmann

Foto: (h_ko )

Konz. "Raus jetzt! Es ist Gartenmöbelzeit" Plakate mit dieser Aufforderung hängen derzeit im Eingangsbereich von Möbel Martin in Konz. So wörtlich wie am Dienstag waren diese Worte ursprünglich wohl nicht gemeint.

Denn am Nachmittag dieses Tages wurden die Mitarbeiter und die wenigen Kunden, die sich zu diesem Zeitpunkt noch im Obergeschoss des Möbelhauses aufhielten, gebeten, zu gehen. Wegen eines Brandes wurde die Etage laut Wehrleiter Mario Gaspar geräumt. Eine Matratze hatte gegen 17.15 Uhr Feuer gefangen.
Sie befand sich laut Clemens Schäfer, Geschäftsleiter des Hauses, in der "letzten Ecke der Schlafzimmerabteilung".

Schäfer: "Die zwei Mitarbeiter dort haben die Flammen gesehen und sie mit Hilfe von drei Feuerlöschern gelöscht." Die Feuerwehr konnte sich deshalb bei ihrem Eintreffen auf die Nachlöscharbeiten konzentrieren. Wehrführer Jürgen Lauer betont: "Es ist dem beherzten Eingreifen der Mitarbeiter zu verdanken, dass die Sache glimpflich ausgegangen ist." Immerhin befände sich jede Menge gut brennbares Material in dem Gebäude. 26 000 Quadratmeter groß ist die Verkaufsfläche von Möbel Martin. Angeboten werden alle möglichen Möbel sowie Bettbezüge und Teppiche.

Lauer berichtet weiter: "Die Rauchentwicklung war enorm, obwohl das Feuer klein war." Ohne Atemschutzgerät sei der Bereich nicht mehr zugänglich gewesen. Über die Entrauchungskuppeln des Daches, die Lüftungsanlage im Haus und mit Hilfe von Belüftern der Feuerwehr sei der Rauch schließlich entfernt worden. Bei den Mitarbeitern, die das Feuer gelöscht hatten, blieb das nicht ohne Folgen. Sie wurden laut Lauer wegen des Verdachts auf Rauchgasvergiftung ins Krankenhaus gebracht werden. Der eine wurde jedoch am selben Abend wieder entlassen, der andere am nächsten Morgen. Etwa zehn weitere Menschen seien vom Notarzt behandelt worden.
Die Polizei vermutet, dass ein technischer Defekt zum Brand geführt hat. 60 Einsatzkräfte von Feuerwehren und Polizei waren am Dienstag zu Möbel Martin geeilt. Dies hat womöglich den ein oder anderen Fahrer auf der angrenzenden B 51 irritiert. Auf der Fahrbahn Richtung Könen sind jedenfalls kurz nach 18 Uhr vier Wagen aufeinandergefahren.Betrieb läuft normal weiter

Dabei wurden laut Polizei zwei Menschen verletzt. An zwei Autos sei Totalschaden entstanden. Auch ein dritter Wagen habe abgeschleppt werden müssen. Die Straße wurde abgesperrt, der Verkehr über Karthaus umgeleitet. Zunächst staute er sich jedoch. Gegen 19.30 Uhr lief alles wieder normal.

Bereits am gestrigen Mittwoch lief auch der Betrieb bei Möbel Martin wieder normal weiter. Lediglich die "letzte Ecke der Schlafzimmerabteilung" war mit Flatterband abgesperrt, und nur dort roch es etwas nach Rauch. Laut Geschäftsleiter Schäfer muss lediglich in einer der 120 Schlafzimmerkojen die Einrichtung erneuert und die Wand gestrichen werden. Glück gehabt. Schäfer sagt: "Unsere Mitarbeiter haben hervorragend reagiert."

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