Das Konzer Umland im Visier

Et voilà: Sabina Quijano ist die Kandidatin, die die Konzer Grünen bei der Wahl um das Bürgermeisteramt der Verbandsgemeinde antreten lassen wollen. Einen Vorschlag für einen neuen Stadt-Chef gibt es nicht.

 Viele kennen sie aus dem Verbandsgemeinderat, jetzt wirft Sabina Quijano ein Auge auf den Posten der VG-Chefin. TV-Foto: Anke Pipke

Viele kennen sie aus dem Verbandsgemeinderat, jetzt wirft Sabina Quijano ein Auge auf den Posten der VG-Chefin. TV-Foto: Anke Pipke

Konz/Kanzem. Und noch eine Sie: Nach der SPD schicken nun auch die Konzer Grünen eine Kandidatin ins Rennen um die Nachfolge von Bürgermeister Winfried Manns (CDU): Sabina Quijano aus Kanzem. Sie möchte für die Wahl zur Bürgermeisterin der Verbandsgemeinde (VG) antreten. Einen Vorschlag für das Stadtbürgermeister-Amt gibt es seitens der Grünen nicht. Ihre Argumentation gegen die Personalunion des Bürgermeisteramtes auf Stadt- und VG-Ebene: "Wenn wir nur einen Bürgermeister haben, fehlt eine zweite Person, die hundert Prozent ihrer Kraft in das Amt investieren kann", sagt Quijano. Zudem gebe es mitunter Interessenskollisionen zwischen den beiden Ämtern. Da sei eine Trennung sinnvoll.Bislang hat sich Quijano vor allem in der Konzer Verbandsgemeinde politisch engagiert. Im Juni 2004, nur wenige Monate nach ihrem Eintritt bei den Konzer Grünen, wurde sie in den Verbandsgemeinderat gewählt und ist dort Fraktionsvorsitzende. Mitte 2006 übernahm sie die Funktion der Sprecherin für den Grünen-Kreisverband Trier-Saarburg. Die berufliche Belastung, die Familie und ihr Engagement in der VG ließen sie jedoch nach einem Jahr die Aufgabe niederlegen. "Ich wollte mich doch lieber intensiv der Arbeit im VG-Rat widmen", sagt die 45-Jährige, die seit etwa acht Jahren in Kanzem lebt. Für viele gelte sie vielleicht als Zugezogene, sagt sie, doch: "Ich habe in Kanzem die meiste Zeit meines Lebens verbracht." Als Tochter eines Kolumbianers und einer Deutschen sei die gebürtige Hannoveranerin oft umgezogen und über die Kontinente gereist. Die Schulzeit verbrachte Quijano in Hildesheim und studierte danach an den Universitäten Trier und Santiago de Compostela Kunstgeschichte. "In Kanzem bin ich nun heimisch geworden." Ein Zeichen dafür: Sie ist Gründungsmitglied im ortsansässigen Bürgerverein. Mehr Angebote für Kinder und Jugendliche

Neben dem ehrenamtlichen Engagement ist die Mutter eines 14-jährigen Sohns zurzeit halbtags beim luxemburgischen "Centre de Recherche Public Henri Tudor" mit der Organisation berufsbegleitender Studiengänge beschäftigt.Bildung ist auch eines ihrer politischen Schwerpunkt-Themen. "Wir müssen den Weg der Ganztagsgrundschule weiter gehen", sagt Quijano. Auch die Betreuungsmöglichkeiten für Kinder unter drei Jahren sollten genauso wie Freizeit-Angebote für 13- bis 17-Jährige gerade in der VG ausgebaut werden. Potenzial gibt es nach Ansicht von Quijano auch in Sachen Energie. Ihre Anreize, sich auf kommunalem Gebiet von der Preispolitik der großen Stromkonzerne zu lösen, seien zwar angenommen, aber nur unzureichend umgesetzt worden. Das sind für Quijano nur ein paar der Aufgaben für den neuen VG-Chef. Meinung Personal-Union oder -Trennung? Bürgermeisterin der Verbandsgemeinde ja, Stadt-Chefin nein: Die Trennung der beiden Ämter wäre nach jahrelanger Personalunion etwas Neues für Konz. Damit bringen die Grünen einen Aspekt ins Spiel, den die Wähler neben ihrer Präferenz für eine bestimmte Partei, einen Wahlvorschlag oder Schwerpunkt-Themen kontrovers diskutieren können. Die Befürworter argumentieren mit einer stärkeren Amtsführung zweier eigenständiger Personen, auch ein ehrenamtlicher Stadtbürgermeister könne sich mit vollem Einsatz für Konz engagieren. Die Gegner sehen eher Synergie-Effekte, wenn alles in einer Hand bleibe. Außerdem habe eine so große Stadt wie Konz einen hauptamtlich tätigen Vertreter verdient. Beide Varianten haben ihre Vor- und Nachteile. a.pipke@volksfreund.de

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