Das verbotene Hundeklo an der Bundesstraße

Konz · Das Moselufer ist ein beliebter Flanierweg für Hundehalter. Auf dem Weg dorthin gehen sie oft durch Karthaus. Für Anwohner ist das ärgerlich, weil die Herrchen die Hinterlassenschaften ihrer Vierbeiner oft nicht entsorgen.

Konz. Etliche Hundehalter gehen am Moselufer in Konz spazieren. Die Römerstraße in Konz-Kar-thaus ist dabei eine bevorzugte Strecke. Über kleinere Wege gehen sie dann über den Möbel-Martin-Parkplatz zur Unterführung in Richtung Ufer.
Eigentlich wäre das überhaupt kein Problem. Zahlreiche Hundehalter räumen allerdings die Hinterlassenschaften ihrer vierbeinigen Freunde nicht weg. Besonders auffällig ist eine Grünfläche neben einem Gehweg auf dem Gelände der Firma Möbel Martin. Vor der Leitplanke zur B 51 liegen etliche Hundehaufen - Meter für Meter ist dort eine "Tretmine" zu finden.
Dunkle Flecken im Sandstein


Für die Anwohner ist das ein großes Übel. Herbert Fusenig hat die Nase voll davon, dass sich viele Hundehalter nicht an die Regeln (siehe Extra) halten und die Hinterlassenschaften ihrer Vierbeiner nicht mitnehmen. Ende Dezember hat Fusenig im Namen der Anwohner der Römerstraße in der Einwohnerfragestunde im Konzer Stadtrat vorgesprochen. Jetzt ist er mit dem TV durch seine Nachbarschaft gelaufen. Auf Anhieb findet er dort Dutzende Stellen mit Hinterlassenschaften von Vierbeinern.
Er habe an einem Tag im vergangenen Sommer 172 Hundehalter in der Römerstraße gezählt, erzählt Fusenig. Jeder zweite Hund pinkele vor die Hauswände. Fusenig zeigt auf dunkle Flecken an Sandsteinen eines Hauses.
Im Sommer sei der widerwärtige Gestank des Hundekots und des -urins überall zu riechen. Er habe sich schon mehrfach beim Ordnungsamt beschwert. Kontrollen habe es danach nicht gegeben.
Auch nach seiner Beschwerde bei der Einwohnerfragestunde im Stadtrat sei es nicht besser geworden. Dieser Behauptung widerspricht Achim Lutz, Pressesprecher der Stadt Konz. Es werde regelmäßig von Vollzugsbeamten kontrolliert. "Wir überlegen, an dieser Stelle häufiger Streifen einzusetzen." Am Roscheider Panoramaweg sei das Problem mit Schaufeln gelöst worden, die von der Verwaltung dort an Pfosten aufgehängt wurden. "Mit denen können die Hundebesitzer den Kot im hohen Bogen in die Büsche schleudern."
"Die Stadt soll die Hundebesitzer endlich mal aufklären über ihre Pflichten", fordert Fusenig. Wenn er jemanden anspreche, dass er den Kot aufzusammeln habe, bekomme er immer die Antwort: "Solange ich Steuern zahle, kann ich machen, was ich will."
Dieses Argument zählt nicht. "Wenn jemand seine Hundesteuer bezahlt, hat er sich nicht freigekauft", sagt der Konzer Bürgermeister Karl-Heinz Frieden. Er gibt Fusenig recht, dass es sich um einen unhaltbaren Zustand handele. Wichtig sei der verantwortliche Umgang mit den Hunden. "Man kann die Probleme nicht einfach bei der Verwaltung abladen", sagt Frieden.
Fusenigs Forderung, die Stadt solle mehr Kontrollen machen, weist der Bürgermeister zurück. "Wir machen im notwendigen Umfang Kontrollen. Aber ohne Mithilfe der Bevölkerung kann die Verbandsgemeinde-Verwaltung das nicht regeln", meint Frieden.
Auch das Aufstellen von Tütenspendern für den Hundekot könne das Problem nicht beheben. Mit dieser Aussage ist Fusenig nicht zufrieden. Er fordert höhere Strafen für die Ordnungswidrigkeit. Nur dann lernten die Leute daraus und brächten den Hundekot in den Müll.Extra

Die Gefahrenabwehrverordnung der Verbandsgemeinde Konz regelt nicht nur die Anleinpflicht beim Ausführen von Hunden. In der Verordnung ist auch festgelegt, dass derjenige Hundehalter oder -führer, der öffentliche Anlagen oder Gehwege verunreinigt eine Ordnungswidrigkeit begeht. Ordnungswidrigkeiten werden laut der Verordnung mit einer Geldstrafe von bis zu 5000 Euro geahndet. In der Praxis sieht es so aus: Werden Hundehalter auf frischer Tat ertappt, bekommen sie eine schriftliche Verwarnung. Wiederholungstäter müssen mit einem Verwarnungsgeld von bis zu 35 Euro rechnen (der TV berichtete). cmk

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