Der Eifelsteig und seine Möglichkeiten

Der Eifelsteig birgt jede Menge Chancen für touristische Betriebe. Doch um davon zu profitieren, müssen die Betriebe auch einiges tun. Das war die Botschaft einer Infoveranstaltung der Moseleifel-Touristik.

 Anregender Austausch: Referent Peter Grobbel unterhält sich bei der Infoveranstaltung zum Eifelsteig mit Gert und Wilma Gillert vom Hotel Waldschlößchen in Plein. TV-Foto: Marion Maier

Anregender Austausch: Referent Peter Grobbel unterhält sich bei der Infoveranstaltung zum Eifelsteig mit Gert und Wilma Gillert vom Hotel Waldschlößchen in Plein. TV-Foto: Marion Maier

Wittlich. (mai) 195 Einladungen hatten Karsten Mathar von der Moseleifel-Touristik und seine Kollegin von Trier-Land verschickt für die Info-Veranstaltung "Möglichkeiten und Marketing am Eifelsteig". Ganze 14 Leute hatten sich daraufhin angemeldet.

Mathar appellierte dann auch eindringlich an die Anwesenden, ihre Kollegen über das Gehörte zu informieren und zum Mitmachen zu bewegen. In der Veranstaltung ging es um die Chancen, die der Eifelsteig mit sich bringt, aber auch um die Anforderungen an die Betriebe.

Den großen Trend zum Wandern, der sich in den vergangenen Jahren entwickelt hat, erläuterte Stephan Kohler von der Eifel-Tourismus GmbH. Demnach gehen derzeit 62 Prozent der Deutschen ab und zu oder sogar häufig wandern. Der einst als verstaubt geltende Sport eignet sich mittlerweile sogar für sexy Titelbilder von Trendmagazinen wie "Fit for fun".

In Sachen Eifelsteig verwies Kohler auf das bereits umfangreiche Literaturangebot. Er betonte: "Die landschaftliche Vielfalt unterscheidet diesen Steig von den anderen."

Konkrete Chancen waren das Thema von Peter Grobbel. Grobbel ist Inhaber eines Übernachtungsbetriebs, zwei Kilometer entfernt vom Rothaarsteig. Laut Gutachten besuchen 1,5 Millionen Gäste jährlich den Rothaarsteig. Sie sorgen für 32,91 Millionen Euro Umsatz, an dem auch Grobbel partizipiert. Er hat die Gästezahlen seines Familienunternehmens durch Wanderer um ein Drittel auf mehr als 3000 steigern können. Doch dafür hat Grobbel einiges getan.

Er beteiligte sich an der Zertifizierung "Wanderbares Deutschland", bei der beispielsweise ein Trockenraum und Gepäcktransfer gefordert werden. Er wurde Wanderführer, kooperiert mit anderen Häusern, bietet Pauschalangebote an und vieles mehr.

Die Anforderungen an die Eifelsteig-Betriebe erläuterte Kohler. Die Eifelsteig-Betriebe sind diejenigen, die sich auf der Internetseite des Steigs ( www.eifelsteig.de) präsentieren dürfen. Sie müssen unter anderem über die Zertifizierung "Wanderbares Deutschland" verfügen und dürfen maximal zwei Kilometer vom Steig entfernt liegen oder müssen einen Transfer anbieten. "Die Internetseite ist die erste Anlaufstelle für Wanderer", sagte Kohler. Am 4. April wurde der Eifelsteig offiziell eröffnet. Die Homepage verzeichnet bereits 80 000 Klicks.

Meinung

Es gibt noch viel zu tun

Die geringe Zahl der Besucher bei der Info-Veranstaltung für touristische Betriebe zum Eifelsteig wirft Fragen auf. Was ist mit den 195 möglichen Adressaten los? Wissen sie schon alles? Unterschätzen sie die Chancen des Eifelsteigs? Oder glauben sie, sie müssten nichts dafür tun, um vom Premiumwanderweg zu profitieren? Letzteres wäre fatal. Denn Wanderer, die heutzutage in Genuss- und Lifestyle-Wanderer unterteilt werden, stellen Ansprüche. Sie wollen nicht nur schöne Wege in schöner Landschaft. Sie wollen auch entsprechende Unterkünfte, die bequem zu finden sind, nämlich im Internet. Um auf die offizielle Homepage des Eifelsteigs zu kommen, müssen die Betriebe einige Bedingungen erfüllen. Da gibt es viel zu tun. Hoffentlich passiert es trotzdem. m.maier@volksfreund.de

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