Der Thaler rollt in die Schatullen

Bislang geht der Konzer-Doktor-Thaler oft nur in eine Richtung über den Tresen. Wenn die Münzen in den privaten Sammler-Schatullen verschwinden, freut das die Konzer-Doktor-Bürgerstiftung. Die Einzelhändler erhoffen sich indes zukünftig mehr Umlauf.

 Der Konzer-Doktor-Thaler geht im Laden von Irmgard Orth (links) meist als Sammlerstück über den Tresen. TV-Foto: Anke Pipke

Der Konzer-Doktor-Thaler geht im Laden von Irmgard Orth (links) meist als Sammlerstück über den Tresen. TV-Foto: Anke Pipke

Konz. Er ist erst vier Wochen alt und trägt schon einen Spitznamen: "Der Konzer-Doktor-Thaler ist unter Jugendlichen inzwischen als KoDoTha bekannt", erzählt Hartmut Schwiering, Vorsitzender der Konzer-Doktor-Bürgerstiftung, die die Idee zum güldenen Thaler als Einkaufsgutschein im Wert von zehn Euro hatte. Mit Unterstützung durch den Stadtmarketing-Verein und der Volksbank Trier hat er seinen Weg in mehr als 70 Läden und zu Dienstleistern gefunden. "Rund ein Drittel der 5000 Stück starken Auflage ist schon in Umlauf", schätzt Schwiering.

Erlös kommt der Jugendarbeit zugute



Stadtmarketing-Vorsitzender Ernst Holbach hat dagegen eine andere Vermutung: "Ich gehe davon aus, dass zwei Drittel der Thaler in Schatullen verschwinden." Schließlich sei es die erste Prägung des Thalers, die für Sammler besonders interessant sei.

Der Konzer-Doktor-Bürgerstiftung können es nicht genug Münzen sein, die in den Kästchen und Geldbeuteln der Privatleute bleiben. Denn der Gegenwert all dieser Münzen, die bis Ende des Jahres 2010 nicht eingetauscht werden, kommt der Jugendarbeit der Stiftung zugute.

Doch bis dahin hofft Holbach, dass der Thaler auch als Einkaufsgutschein in den nächsten Wochen und Monaten mehrmals über die Tresen des Konzer Einzelhandels geht - eine Hoffnung, die viele Einzelhändler teilen. "Wir haben eine große Nachfrage nach dem Thaler als Geschenkgutschein", sagt Nathalie Molitor vom Konzer Papiermarkt. Reingekommen und eingelöst worden sind die Münzen allerdings bislang eher selten. Ein Phänomen, das auch Irmgard Orth kennt. Sie betreibt ein Modegeschäft am Saar-Mosel-Platz und hatte zum Start des Thalers eine Rabatt-Aktion. Ab einem bestimmten Einkaufswert gab es einen Thaler gratis dazu. "Durch die Aktion wurde der Thaler gut angenommen", sagt Orth. Doch jetzt habe sie die Befürchtung, dass er etwas in Vergessenheit gerät. Sie appelliert an ihre Kollegen im Konzer Einzelhandel, eine gemeinsame Werbung für den Thaler zu starten.

"Ich habe mir mehr davon versprochen", zieht Rita Ernst, Verwaltungsleiterin bei Möbel Martin, ihre erste Bilanz der Thaler-Aktion. In dem Möbelhaus stellt sich die Situation genau andersherum dar. "Wir haben mehr Thaler zurückbekommen als wir verkaufen", sagt Ernst.

Für die Gewerbetreibenden gilt es also weiter zu hoffen, dass der Thaler in Zukunft mehr als Gutschein denn als Sammlerstück gehandelt wird. Die Aussichten sind gut, stehen doch bald solche Festtage wie Ostern, Kommunion und Konfirmation an.

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