Senioren Tanzende Pflegerinnen und Bewohner weihen neues Haus ein

Konz · Deutsches Rotes Kreuz feiert Sommerfest am Seniorenheim in Karthaus. Die Betreiber und ihre Hausgäste sind sehr zufrieden mit den neuen Räumen.

 Als Überraschung tanzt bei Einweihung des Seniorenzentrums eine Gruppe Seniorenpflegerinnen.

Als Überraschung tanzt bei Einweihung des Seniorenzentrums eine Gruppe Seniorenpflegerinnen.

Foto: Herbert Thormeyer

Vor fast zwei Monaten sind 85 Menschen im Alter von 65 bis 100 Jahren vom alten ins neue Seniorenzentrum des Deutschen Roten Kreuzes in Konz umgezogen. Einer von ihnen ist Hans Helfen. Der 84-Jährige ist begeistert: „Hier ist alles viel besser.“ Er fühle sich im neuen Haus viel wohler. Vor der offiziellen Einsegnung am Samstag bestätigt das auch Einrichtungsleiter René Helbing: „Ich höre nur Positives von den Bewohnern.“ Und es sei auch am Verhalten zu erkennen: „Die Gruppenbalkone werden viel besser angenommen als die Einzelbalkone im alten Haus.“ Die Menschen nähmen auch vermehrt an den kulturellen Angeboten teil und träfen sich viel häufiger untereinander. Die Struktur der Wohngruppen mit großen Wohnküchen vereinfache das, denn sie ermögliche ein familienähnliches Leben, sagt Helbing. Zu den kulturellen Angeboten gehört immer Musik, wie Saxempel aus Welschbillig, ein Saxofonensemble, das auch zur Einweihungsfeier und dem anschließenden Sommerfest spielte. Dem Präsidenten des DRK-Landesverbandes, Rainer Kaul, ist es wichtig, dass das Haus optimal genutzt wird: „Es wäre gut, wenn mehr Kurzzeitpflege möglich wäre. Wir müssen derzeit immer auf leere Betten warten.“

Die offizielle Eröffnung ist für Landrat Günter Schartz (CDU) ein guter Tag für die Konzer Stadtgeschichte. In Richtung der anwesenden Bundesjustizministerin Katarina Barley (SPD) übte er Kritik und fragte: „Muss denn grundsätzlich die Pflege mit der Wirtschaftlichkeit zusammenhängen?“ Er sei froh, dass die Bundesregierung begonnen habe, dies zu ändern. Die angesprochene Bundesministerin entgegnete: „Wir wissen, dass wir auf Bundesebene bei der Rente und Pflege viel zu tun haben.“ Sie wolle den Kabinettskollegen, Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU), einmal darauf ansprechen.

Bürgermeister Joachim Weber lobte die Struktur der Hausgemeinschaften in der neuen Einrichtung. Jetzt stehe noch die Gestaltung des Klostergartens mit Bachrenaturierung als Treffpunkt für Jung und Alt an. „Alte Menschen haben einen angenehmen Lebensabend verdient“, sagte Weber und zollte den Mitarbeitern dabei höchsten Respekt.

 Schlüsselübergabe und Einsegnung: Bürgermeister Joachim Weber, Architekt Andreas Horn, Landrat Günther Schartz, DRK-Vorstandsvorsitzende Anke Marzi, Einrichtungsleiter René Hel-bing, Bundesjustizministerin Katarina Barley, DRK-Präsident Rainer Kaul, Pfarrer Christoph Urban, Pastor Georg Dehn (von links). Ganz rechts: Der Konzer Behindertenbeauftragte Peter Musti. Foto: Herbert Thormeyer

Schlüsselübergabe und Einsegnung: Bürgermeister Joachim Weber, Architekt Andreas Horn, Landrat Günther Schartz, DRK-Vorstandsvorsitzende Anke Marzi, Einrichtungsleiter René Hel-bing, Bundesjustizministerin Katarina Barley, DRK-Präsident Rainer Kaul, Pfarrer Christoph Urban, Pastor Georg Dehn (von links). Ganz rechts: Der Konzer Behindertenbeauftragte Peter Musti. Foto: Herbert Thormeyer

Foto: Herbert Thormeyer

„Dieses Haus empfängt seine Bewohner mit offenen Armen“, erklärte Architekt Andreas Horn die Bauform. Das soll Willkommen symbolisieren. Der evangelische Pfarrer Christoph Urban und der katholische Pastor Georg Dehn segneten das neue Haus und seine Bewohner. Die Vorstandsvorsitzende des DRK-Landesverbandes, Anke Marzi, nannte zwei Jahre als Ziel für die Gestaltung des neuen Klostergartens. Auch ein kleines Backhaus, ein sogenannter „Backes“, soll entstehen. Die Kosten für dieses Projekt sind noch nicht ermittelt. Das alte Seniorenzentrum werde noch abgerissen und ein Neubau für Service-Wohnen errichtet.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort