Dieser Unterricht macht fit für den Job

Das Don-Bosco-Fördermobil des Jugendhilfezentrums Helenenberg bietet der gleichnamigen Förderschule in Wiltingen die Gelegenheit zu berufsvorbereitenden Projekten: Fachleute ergänzen den Unterricht mit praktischen Arbeiten unter Alltagsbedingungen.

 Nur ein kurzer Fototermin, dann geht es wieder an die Arbeit. Die Schüler der Jahrgangsstufen 8 und 9 erhalten von den Ausbildern des Don-Bosco-Fördermobils einen praxisnahen Einblick in das Arbeitsleben. TV-Foto: Jürgen Boie

Nur ein kurzer Fototermin, dann geht es wieder an die Arbeit. Die Schüler der Jahrgangsstufen 8 und 9 erhalten von den Ausbildern des Don-Bosco-Fördermobils einen praxisnahen Einblick in das Arbeitsleben. TV-Foto: Jürgen Boie

Wiltingen. In einem verwilderten Garten neben dem Wiltinger Friedhof wird schwer gearbeitet. Sarah, Simone, Melanie und Danny schichten Gras, Holz, Laub und Äste auf. "Das wird ein Hochbeet", erläutert Melanie, Don-Bosco-Schülerin der achten Klasse.

Insgesamt acht Schüler tummeln sich gemeinsam mit ihrer Klassenlehrerin Dagmar Konder und zwei Fachleuten vom Jugendhilfezentrum Helenenberg auf der Parzelle, die der Schule zu Ausbildungszwecken von einer Wiltinger Bürgerin zur Verfügung gestellt wurde.

"Die Besitzerin des Gartens kann sich aus gesundheitlichen Gründen nicht mehr um die Pflege und Bewirtschaftung kümmern. Und wir sind glücklich, hier richtig anpacken zu können", berichtet Klassenlehrerin Konder. Sie hat sich - wie ihre Schüler - für praktische Arbeitskleidung entschieden, und arbeitet fleißig mit.

Unterstützt wird die Pädagogin von Michael Rommelfanger und Hermann Mertes vom Don-Bosco-Jugendhilfezentrum Helenenberg. Die beiden Spezialisten für Ausbildung und Handwerk verteilen Werkzeug, weisen die Schüler ein und assistieren bei schwierigen Arbeiten. Eine Woche pro Monat kommen sie mit ihrem 7,5-Tonnen-LKW, dem sogenannten "Don-Bosco-Fördermobil", in die Wiltinger Schule, um den berufsvorbereitenden Unterricht mit "echter Arbeit" zu veranschaulichen.

"Die Kinder sind begeistert dabei", berichtet Schulleiterin Stefanie Fricke. Sie lobt die Zusammenarbeit mit dem Jugendhilfezentrum in höchsten Tönen: "Wir bekommen auf diese Art und Weise handwerkliche Fachkompetenz in die Schule, die wir von Lehrerseite aus sonst nicht hätten."

In diese Kerbe schlägt auch Hubert Weis, Referatsleiter Förderschulen bei der Aufsichts- und Dienstleistungsdirektion (ADD). "Hier greifen Praxis und Theorie nachhaltig ineinander", erläutert er die Besonderheit des Projekts, das von Wolfgang Marx vom Jugendhilfezentrum entwickelt wurde. "Das Fahrzeug haben wir von der SWR-Aktion "Herzenssache" erhalten, bezahlt werden die Mitarbeiter vom rheinland-pfälzischen Sozialministerium und der Bundesagentur für Arbeit, und das Geld für die Verbrauchsmaterialien kommt von der Nikolaus-Koch-Stiftung", zählt Marx auf.

Trotz dieser prominenten Liste ist das Projekt Fördermobil noch kein Standard im berufsvorbereitenden Unterricht an Förderschulen. Bislang beteiligen sich neben der Wiltinger Don-Bosco-Schule noch die Astrid-Lindgren-Schule in Prüm, die Maximin-Schule in Bitburg und die Bischöfliche Förderschule St. Josef in Trier.

"Neben Gartenarbeit bieten wir Projekte für die Berufsfelder Holz, Metall, Farbe und Lager", sagt Projektleiter Michael Rommelfangen. Man sieht ihm und seinem Kollegen Hermann Mertes an: Sie würden lieber mit den Schülern weiterarbeiten, statt weiter Fragen zu beantworten.

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