Feiern Ein Fest, das Mauern einreißt

Wincheringen · Die Wincheringer feiern am Sonntag die vielen Nationen im Ort. Doch nicht nur das.

 Die bunte Truppe des Chors Die neue Generation wird Teil des Festprogramms sein.

Die bunte Truppe des Chors Die neue Generation wird Teil des Festprogramms sein.

Foto: Herbert Thormeyer (doth)

Beim Fest der Nationen am Sonntag, 9. September, werden an zwölf Ständen und in der Weinstube Kulinarisches aus elf Ländern angeboten. Neben Gerichten aus Deutschland sind Belgien, England, Italien, Kanada, Kenia, Luxemburg, Polen, Schottland, Schweden und Spanien mit Spezialitäten vertreten.

Doch es geht bei dem Fest nicht einfach nur um vielfältiges Essen und auch Trinken. Karl Donkel, Vorsitzender der Initiative für Heimat und Kultur Wincheringen, die das Fest organisiert, erinnert an den Hintergrund. Demnach ist es 33 Jahre her, dass Belgien, Deutschland, Frankreich, Luxemburg und die Niederlande vereinbart haben, die Binnengrenzen zu öffnen. Seitdem gibt es keine Personenkontrollen mehr.

„Plötzlich waren grenzenlose Freundschaft und Liebe möglich, ein großes Miteinander erfüllte fast einen ganzen Kontinent“, meint Donkel. Zur aktuellen Entwicklung sagt er: „Heute bestimmen Abschottung, Isolation und Egoismen die Medien. Große Teile der Bevölkerungen nehmen diese Nachrichten hin und bilden sich so ihre Meinungen. Toleranz nimmt ab, Ignoranz und Missachtung nehmen zu.“ Das Schengener Abkommen scheine sprichwörtlich an seine Grenzen gekommen sein. Das will die Initiative für Heimat und Kultur in Wincheringen nicht hinnehmen.

Donkel: „Diesen Tendenzen müssen wir entgegenwirken! Wir wollen Zusammenarbeit, Miteinander, Gemeinsamkeiten, Zusammenleben. Unser Fest der Nationen reißt Mauern ein. Menschen vieler Nationalitäten feiern zusammen, essen und trinken gemeinsam, was beim Anderen typisch ist, leben Tür an Tür, werden Freunde und finden hier ihre Heimat – wie glücklich wir sind, hier zu leben!“

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