Einfühlsames Zusammenspiel von Cello und Orchester

Eine ungewöhnliche Kombination haben die Besucher des Konzertes des Musikvereins Lyra Tawern in der Pfarrkirche St. Peter und Paul erlebt. Angela Simons begleitete das Orchester am Cello.

 Cello-Solistin Angela Simons und das Orchester des Musikvereins Lyra Tawern im musikalischen Einklang. TV-Foto: Dirk Tenbrock

Cello-Solistin Angela Simons und das Orchester des Musikvereins Lyra Tawern im musikalischen Einklang. TV-Foto: Dirk Tenbrock

Saarburg. (dt) "Opa, das hört sich aber toll an", flüstert das kleine Mädchen andächtig, als Angela Simons und das Orchester des Musikvereins Tawern miteinander loslegen. Die Erwartung eines unkonventionellen Musikerlebnisses hat zahlreiche Besucher in die Pfarrkirche St. Peter und Paul nach Tawern gelockt. Und die waren ebenso begeistert wie die Erstklässlerin. Dirigent Heinz-Dieter Schick - ganz klassisch und dem Rahmen angemessen im schwarzen Anzug - hatte das Bläserensemble hervorragend eingestellt. Dieses bot eine engagierte, technisch einwandfreie und mit Herzblut vorgetragene Leistung. Auch das Jugendorchester (Leitung Oliver Müller) wusste mit seinem Vortrag wie beispielsweise Edvard Griegs "Peer Gynt-Suite" zu überzeugen. Die jungen Musiker boten Anlass zu einem hoffnungsfrohen Blick in die Zukunft.

Höhepunkt des Abends, der sich insgesamt durch eine unkonventionelle Musikauswahl wohltuend von anderen Konzerten dieser Art abhob, war jedoch der Auftritt von Angela Simons. Was die Cellistin im Zusammenspiel mit dem Blasorchester leistete, war Werbung für ihr Instrument und zeigte, was künstlerisch auch abseits ausgetretener musikalischer Pfade möglich ist. Beim "Konzert für Violoncello und Blasorchester" des zeitgenössischen österreichischen Komponisten Friedrich Gulda (verstorben im Jahr 2000), kamen viele Facetten von rockig über besinnlich bis zu orientalisch oder spanisch anmutenden Klängen zum Ausdruck. Höchstschwierigkeiten zuhauf, die jedoch vom Orchester und besonders von der virtuos und beseelt aufspielenden Solistin Angela Simons allesamt bestens gemeistert wurden. Versunken lauschte das Publikum zum Abschluss des Zyklus der "Idylle", die den Zuhörer in die Schönheit, Größe und einfache Schlichtheit der alpinen Bergwelt entführte. Umrahmt wurde dieser Höhepunkt des Konzertes in der akustisch und optisch anspruchsvollen, sakralen Atmosphäre der aufwendig renovierten Pfarrkirche durch mehrere Stücke von Kurt Gäbler. Als Komponist vermag dieser besonders die Klangfarben des symphonischen Blasorchesters zur Geltung zu bringen.

Prasselnder Applaus, stehende Ovationen und mehrere Zugaben zeugten zum Abschluss vom Erfolg des Konzertabends.

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