Elf Jugendfeuerwehren bestehen spielerisch ihre Feuerprobe

Trier/Oberbillig · Der Stadtfeuerwehrverband Trier hat seinen 30. Geburtstag mit der Ausrichtung des Bezirkswettkampfs gefeiert. Oberbillig gewann Bronze.

 „Saugleitung hoch“: Acht Teammitglieder der Jugendfeuerwehr Sülm halten die Rohre, während ihr Wassertruppführer die Halteleine anbringt. TV-Foto: manuel beh

„Saugleitung hoch“: Acht Teammitglieder der Jugendfeuerwehr Sülm halten die Rohre, während ihr Wassertruppführer die Halteleine anbringt. TV-Foto: manuel beh

Foto: Manuel Beh (beh) ("TV-Upload Beh"

Trier/Oberbillig Der Hof des Brand- und Katastrophenschutzzentrums (BKSZ) in Ehrang ist voller blauer Uniformen mit orangenem Schulterstoff. Manche Jungs und Mädels tragen bereits ihre Helme, andere stärken sich noch schnell mit einer Bratwurst. Vordergründig sieht es aus, als ob ein großes Team der Jugendfeuerwehren bereitsteht. Aber bei genauem Hinsehen ist klar: Hier warten elf Mannschaften darauf, sich miteinander zu messen. Der Stadtjugendfeuerwehrverband Trier begeht in diesem Jahr sein 30-jähriges Bestehen (siehe Hintergrund). Um dies zu feiern, richtete er den Bezirkswettkampf der Jugendfeuerwehren auf dem BKSZ-Gelände aus. Gleichzeitig wurde Kai Wollscheid als Stadtjugendfeuerwehrwart nach fünfjähriger Amtszeit verabschiedet. Er gibt sein Ehrenamt aus privaten und beruflichen Gründen an Haiko Kratz ab (siehe Info).
Derweil startet das Team der Jugendfeuerwehr Brecht an der ersten Station. Fünf weiße Wasserschläuche fliegen im Bogen nach vorne und rollen sich aus. Schnell werden sie auf volle Länge ausgezogen. Dann sind Kraft und Fingerspitzengefühl gefragt. Die Jungs und Mädels rollen die Schläuche wieder auf. Ihre Begleiter feuern sie tatkräftig an. Und schon liegen wieder fünf doppelt aufgewickelte Schläuche hinter der Ziellinie. Geschafft. Am Wettbewerb teilnehmen dürfen jeweils die besten zwei Mannschaften aus den Landkreisen Trier-Saarburg (Oberbillig und Lampaden) und Bernkastel-Wittlich (Wintrich und Kesten), dem Eifelkreis Bitburg-Prüm (Sülm und Brecht), dem Vulkaneifelkreis (Hillesheim und Pützbachtal) und der Stadt Trier (Kürenz und Zewen). Zusammen mit dem Titelverteidiger des letzten Bezirkswettbewerbs (Wittlich) standen elf Teams in den Startlöchern. Ziel des Bezirkswettkampfs sei es, das Gemeinschaftsgefühl der Jugendfeuerwehren über die Kreisgrenzen hinaus zu festigen, erklärt Kai Wollscheid und ergänzt: "Es ist wie im Fußballverein: Da will auch keiner auf der Bank sitzen, sondern spielen. Die Löschzüge agieren im Ernstfall, die Jugendwehren bei den Wettkämpfen. Denn das Gelernte will auch einmal angewendet werden." Für Barbara Lauer vom Fachbereich Öffentlichkeitsarbeit der Stadtjugendfeuerwehr ist die vermittelte Sozialkompetenz sehr wichtig. Bei der Feuerwehr lernten die Kinder, im Team zu arbeiten und Verantwortung für die anderen zu übernehmen.
"Bereit, Männer?", fragt ein Mitglied der Jugendfeuerwehr Sülm und schaut seine Kameraden ernst an. Diese bejahen. Schon greifen die Ersten routiniert die einzelnen Rohre der Saugleitung und legen sie vor eine Pumpe in Reihe. Ruhig und doch mit nötigem Druck schrauben sie die Elemente zusammen, befestigen den Saugkorb und schließen alles an die Pumpe an. Wichtig sind neben den technischen Abläufen die richtigen Kommandos zur richtigen Zeit. "Saugleitung zu Wasser", ertönt der letzte Befehl, und die Zeit wird gestoppt.
Insgesamt 112 junge Feuerwehrleute traten beim Wettkampf an. Keinem Team war ein siegessicherer Blick anzusehen. Schließlich gewann die Jugendfeuerwehr aus Wittlich Gold, das Team aus Trier-Kürenz holte Silber und die Wehr aus Oberbillig Bronze.
Weitere Fotos gibt es im Internet unter <%LINK auto="true" href="http://www.volksfreund.de/fotos" text="www.volksfreund.de/fotos" class="more"%>
Extra: STABWECHSEL IM FEUERWEHRVERBAND


Kai Wollscheid gibt das Ehrenamt des Stadtjugendfeuerwehrwartes ab. Sein Nachfolger wird Haiko Kratz. Mit elf Jahren habe letzterer bei der Jugendfeuerwehr begonnen. Sieben Jahre lang war er bis 2014 Jugendwart in Trier-Kürenz. Die Jugendarbeit habe ihm gefehlt, gibt er zu. Für die Zukunft der Jugendfeuerwehr Trier hoffe er auf stabile Nachwuchszahlen: "290 Mitglieder haben die freiwilligen Löschzüge der Stadt. 167 davon haben bei der Jugendfeuerwehr begonnen. Auch 27 Mitglieder der Berufsfeuerwehr haben so in ihren Beruf gefunden." Kratz wünsche sich zudem eine Bambini-Feuerwehr, die bereits Kinder unter zehn Jahren an die Wehren bindet. Dafür seien Pädagogen notwendig, die von den Jugendfeuerwehren nicht gestellt werden können. Vielleicht ergebe sich eine Kooperation mit der Stadt. Die Jugendfeuerwehr der Stadt Trier wurde am 1. April 1987 gegründet. Initiator war der damalige Feuerwehrdezernent Helmut Schröer. Die Mannschaft bestand anfangs aus 31 Jungen und einem Mädchen. Schnell stiegen die Mitgliederzahlen an. Die Jugendlichen mussten mit mehreren Fahrzeugen zur Wache gebracht werden, und der Lehrraum wurde zu klein. 1988 wurde die Jugendfeuerwehr in fünf Gruppen aufgeteilt. Als eigenständige Jugendfeuerwehren bestehen diese seit 1991. Jugendfeuerwehren gibt es heute in Biewer, Ehrang, Euren, Irsch, Kürenz, Olewig, Pfalzel, Ruwer, Stadtmitte und Zewen. 121 Jugendliche, davon 23 Mädchen, sind aktuell aktiv.

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