Feuer in Nittel: Polizei geht von erneuter Brandstiftung aus

Nittel · 35 Einsatzkräfte sind am Mittwochmorgen in die Nitteler Kirchstraße angerückt. Aus dem Keller eines Gasthauses drang dichter Rauch. Das Feuer war schnell gelöscht. Allerdings sucht die Polizei jetzt – wie nach dem unaufgeklärten Bäckereibrand im Juni – erneut nach einem Brandstifter.

 Das Feuer im Keller eines Nitteler Gasthauses ist am Mittwoch schnell gelöscht worden. Allerdings hätten die Flammen auf das ganze Gebäude übergreifen können.

Das Feuer im Keller eines Nitteler Gasthauses ist am Mittwoch schnell gelöscht worden. Allerdings hätten die Flammen auf das ganze Gebäude übergreifen können.

Foto: Foto: Freiwillige Feuerwehr Nittel

Die Anwohner der Nitteler Kirchstraße nehmen den dichten schwarzen Rauch gegen 7.20 Uhr am Mittwochmorgen wahr. Sie informieren sofort die Feuerwehr, die wenige Minuten später an einem Gasthaus eintrifft. Der stechende Qualm kommt aus dem Keller des Gebäudes.

"Der Rauch war sehr dicht", sagt Mario Gaspar, Wehrleiter der Verbandsgemeinde Konz. "Ohne Wärmebildkamera hätten wir den Brandherd kaum finden können." Insgesamt rücken deshalb 35 Einsatzkräfte aus Nittel, Rehlingen, Köllig, Temmels und Wincheringen an. Auch die First Responder Obermosel und der Rettungsdienst aus Konz sind vor Ort. Drei Atemschutztrupps der Feuerwehren gehen in den Keller der Gaststätte, in der noch am Montagabend der Nitteler Ortsgemeinderat getagt hat. Der Brand ist schnell gelöscht. Und das Feuer hinterlässt auch keinen großen Sachschaden - laut Polizei liegt dieser bei rund 5000 Euro. Dass es so stark gequalmt hat, liegt daran, dass leere Kunststofffässer gebrannt haben.
Doch es hätte schlimmer kommen können: "Wenn die Feuerwehr nicht rechtzeitig eingegriffen hätte, hätte das ganze Gebäude in Brand geraten können", sagt Armin Wacht, Leiter der Kriminalpolizei in Saarburg, im Gespräch mit dem TV.
Und die Ermittler der Kripo Saarburg sind gefordert: Eine Untersuchung des Brandortes habe ergeben, dass das Feuer von einem Brandstifter gelegt worden ist, sagt Wacht. Nähere Angaben will der Kriminalhauptkommissar aus ermittlungstaktischen Gründen nicht machen. Er wendet sich aber auf der Suche nach Zeugen an die Öffentlichkeit.

Wer Hinweise zu der Tat oder zum Täter geben kann, möge ihn unter der Telefonnummer 06581/915530 kontaktieren.

Im Obermoselort Nittel ist es der zweite Fall einer Brandstiftung in diesem Jahr. Am 9. Juni ist die ehemalige Bäckerei Löwenbrück ausgebrannt. Auch in diesem Fall geht die Polizei von Brandstiftung aus. Einen Täter hat sie jedoch nicht gefunden. Laut Staatsanwaltschaft in Trier wurden die Ermittlungen eingestellt. Zuletzt sei ein Heranwachsender verdächtigt worden - dieser Verdacht habe sich aber nicht erhärtet, sagt der Leitende Oberstaatsanwalt Jürgen Brauer.

Anders als bei dem aktuellen Brand, bei dem laut Feuerwehr keine Gefahr für die Einsatzkräfte bestand, arbeiteten die Feuerwehrleute im Juni unter lebensgefährlichen Bedingungen. In einem der Räume in dem ehemaligen Bäckerei-Gebäude, waren Benzinkanister und brennbares Material untergebracht, das laut TV-Informationen jederzeit hätte explodieren können. Inzwischen hat der Eigentümer das Gebäude abgerissen. An der Stelle wird zurzeit ein Mehrfamilienhaus gebaut.

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