Golfpark: Tawern erwägt Klage

Den Planungsverband Golfpark gibt es nicht mehr. Der Ministerrat des Landes hat ihn auf Antrag der Gemeinde Temmels aufgehoben. "Wir fühlen uns hintergangen", sagt der Tawerner Ortsbürgermeister Josef Weirich. Der Anwalt der Gemeinde prüft jetzt, ob eine Klage gegen den Ministerentscheid geführt werden kann.

Konz/Tawern/Temmels. "Verträge wurden gebrochen, obwohl wir seit zehn Jahren an dem Projekt arbeiten. Gestorben ist der Golfpark für mich noch nicht", erklärt Josef Weirich, Ortsbürgermeister von Tawern.

Auch Investoren könnten klagen



Mitte November entscheidet sich, ob der Beschluss des Ministerrats, den Planungsverband Golfpark aufzulösen (der TV berichtete), angefochten wird. Jetzt müsse man sich Einsicht in die Akten verschaffen. "Unser Rechtsanwalt wird sich jetzt damit auseinandersetzen", erklärt Weirich.

Laut Karl-Heinz Frieden, Bürgermeister der Verbandsgemeinde, könnten auch die Investoren klagen. Wie Temmels und Tawern hat auch die Verbandsgemeinde den Vertrag zur Bauleitplanung unterzeichnet. Alle Parteien sind daran gebunden. "Wir haben mehrere Möglichkeiten, das Projekt weiter voranzutreiben - freiwillige und erzwungene", sagt Frieden. Mehr könne er im Augenblick nicht sagen, schließlich müssten die beiden Gemeinderäte das weitere Vorgehen beschließen.

"In der jetzigen Situation ist das Golfpark-Projekt für mich gestorben", beharrt der Temmelser Ortsbürgermeister Joachim Mimler auf seiner Meinung. Die finanziellen Konsequenzen sieht Mimler gelassen: "Den Investoren ist kein Schaden entstanden. Die Planungskosten trägt laut Vertrag Tawern. Und die Grundstücksrückführungskosten teilen sich Temmels und Tawern. Mehr ist da nicht."

Klagefrist läuft im November ab



Er betont, dass am Ende einer Bauleitplanung nicht zwangsläufig auch die Umsetzung des Projekts stehe. "Wir haben die Planung durchgeführt. Und die Mehrheit des Gemeinderates war nicht davon überzeugt."

Als Gründe führt Mimler das Wasserproblem, den Verkehr und den Lärm an. Durch den enormen Wasserverbrauch des Golfparks könne der Grundwasserspiegel absinken. Das wiederum bestreitet Frieden. Laut Gutachten sei genug oberflächennahes Wasser vorhanden. Außerdem solle das Wasser für die Bewässerung der Golfanlage recycelt werden.

Golfpark als Zukunftschance



Mimler argumentiert weiter: "Der Lärm durch den ansteigenden Verkehr gleicht dem in einem Gewerbegebiet." Das könne er den Anwohnern nicht antun. Frieden dazu: "Laut Gutachten ist der Lärm nicht unzumutbar. Außerdem wurden der Gemeinde Lärmschutzmaßnahmen angeboten."

Weirich: "Ich kann wirklich nur den Kopf schütteln. Der Golfpark ist doch die Zukunftschance für die Region. Es wird viel Tourismus geben, und die Infrastruktur wird erheblich verbessert werden".

Wie es mit dem Golfpark-Projekt auf dem Fellericher Plateau zwischen Tawern und Temmels weitergeht, wird sich spätestens Mitte November herausstellen. Dann läuft die Klagefrist gegen den Ministerentscheid ab.

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