Gymnasium Konz hat Grund zu feiern

Konz · Stationenlernen, offener Unterricht und individuelle Förderung: Seit 40 Jahren machen Schüler am Gymnasium Konz ihr Abitur. Seit 1973 hat sich an der Schule viel verändert. Am Freitag, 3. Mai, feiert die Schule ihr 40. Jubiläum.

Konz. Seit 40 Jahren gewährleistet das Gymnasium Konz, dass Schüler vor Ort eine höhere Bildung erlangen können. Zur Entlastung der Trierer Gymnasien wird die Schule 1973 gegründet. Mit 115 Schülern in der 5. Klasse und vier Lehrern startet der Schulbetrieb am 1. August 1973 allerdings zunächst ohne ein eigenes Schulgebäude. Die Lehrer unterrichten vorläufig in Räumen der Haupt- sowie der Realschule im Schul- und Sportzentrum in den Jeuchen. Schritt für Schritt wird die Schule aufgebaut. Zu Beginn des Schuljahrs 1978/79 beziehen Schüler und Lehrer den Neubau des Gymnasiums im Schul- und Sportzentrum. 1981 legen die ersten Schüler in Konz ihr Abitur ab.
1998 feiert das Gymnasium die Einweihung eines dreigeschossigen Erweiterungsbaues. Seit 2003 präsentiert sich die Bildungsanstalt als Ganztagsschule und hat inzwischen 1100 Schüler. Die Entwicklung des Gymnasiums beschreiben Schüler und Lehrer von der ersten Stunde und von heute, so wie sie sie erlebt haben.

DamalsSchüler: Dirk Heise (50), Trier, erster Abiturjahrgang 1981, heute Zahnarzt
Als ich im Sommer 1973 meinen ersten Schultag in der fünften Klasse am damals neuen Gymnasium Konz hatte, habe ich mich erst mal gewundert: Die Schule hatte nämlich da noch gar kein eigenes Gebäude. Wir hatten nur ein paar Räume in der Realschule nebenan und es gab nur drei Gymnasiallehrer.
Auch die Lehrer kannten sich bis zum ersten Schultag nicht. Aufgrund des Personalmangels hat damals mein Englischlehrer Mathematik unterrichtet. Wir haben mit ihm immer die Fernsehmathematik im dritten Programm gesehen, weil er kein Mathe konnte. Trotzdem war das eine schöne Schulzeit. Wir hatten recht junge Lehrer mit Pioniergeist. Da erst mit jedem neuen Jahr ein weiterer Jahrgang hinzu gekommen ist, war die Bindung zu den Lehrern sehr intensiv. Wir waren ja zunächst nur 115 Schüler.
Am meisten beeindruckt hat mich damals der Umzug in das neue Gebäude im Jahr 1979. Die Schule war komplett ausgestattet und für damalige Verhältnisse unglaublich modern. Besonders die gute Ausstattung mit Versuchsmaterialien in den naturwissenschaftlichen Fächern wie Physik und Chemie hat mich damals beeindruckt.

DamalsLehrer: Eberhard Hoos (66), Trier, Deutsch- und Geschichtslehrer von 1976-2011
1976 - drei Jahre nach Schulgründung - habe ich als Deutsch- und Geschichtslehrer am Gymnasium Konz meinen Dienst aufgenommen. Der eklatante Unterschied zu heutigen Schulklassen war die Schülerzahl. Damals hatten die Klassen bis zu 45 Schüler. Mit Ende 20 war ich damals der jüngste Lehrer im 15-köpfigen Kollegium.
Platz zum Unterrichten haben wir uns wegen fehlender Räumlichkeiten auch in und auf den Fluren der Realschule gesucht. Da liefen halt ständig Hinz und Kunz durch den Gang. Aber früher war auch einiges besser. Da war Kindern und Jugendliche noch eher bewusst, was falsches und was richtiges Verhalten ist. Im Laufe meiner 37 Dienstjahre sind immer mehr gesellschaftliche Probleme an die Schule herangetragen worden, was mir und anderen Kollegen zum Schluss etwas lästig wurde.
Das Arbeitsklima innerhalb des Kollegiums war aber immer außergewöhlich gut. Deshalb habe ich an meiner Pensionierung und dem Abschied von der Schule vor zwei Jahren doch sehr genagt. Ich bin da immer gerne hingegangen - zunehmend. Für Gymnasiallehrer war die Schule immer die Insel der Seligen.

HeuteLehrer: Carsten Stiller (40), Konz, Latein- und Geschichtslehrer seit 2001
Die Zeit des Frontalunterrichts ist hier am Gymnasium Konz passé. Moderne Unterrichtsformen wie das Stationenlernen, in dem sich Schüler selbstständig in ein Thema bohren, machen hier inzwischen 70 Prozent des Unterrichts aus.
An der Schule unterrichten zudem mittlerweile viele junge Lehrer, die ihren Unterricht gerne nach modernsten bildungswissenschaftlichen Methoden gestalten. Wir versuchen besonders die Selbstständigkeit der Schüler zu fördern und machen uns Gedanken dazu, wie wir sie motivieren können. An der Schule herrscht mehr und mehr ein partnerschaftliches Verhältnis zwischen Lehrern und Schülern. Mir gefällt an der Schule besonders die Randlage im Grünen. Die wirkt sich positiv auf die Schüler und Lehrer aus. Außerdem sind wir gut ausgestattet. Besonders der naturwissenschaftliche Trakt mit digitalen Whiteboards (interaktive Weißwandtafeln) mit Internetanschluss ist sehr modern ausgerüstet und bietet viele Möglichkeiten für anschauliche Versuche.

Heute Schüler: Michel Kickert, (16), Konz, 11. Klasse, Schülersprecher
Die Lehrer sind total locker. Sogar meine Eltern sagen: "Wenn wir früher solche Lehrer gehabt hätten, dann wären wir noch heute in der Schule, weil es so schön wäre." Die Lehrer geben uns viele Tipps, wie man lernt, und sind generell sehr menschlich im Umgang.
Sie gestalten den Unterricht abwechslungsreich mit Referaten und Aufträgen zum selbstständigen Lernen. Dazu gehört auch, dass wir viele Referate vorbereiten und präsentieren.
Mir gefällt auch das ganze AG-Angebot neben dem Unterricht. Ich singe an der Schule in drei verschiedenen Chören mit und spiele in der Schul-Big-Band Gitarre. In der Theater-AG bin ich auch aktiv. Außerdem bekleide ich seit Herbst vergangenen Jahres das Amt des Schülersprechers. Meine Lieblingsfächer sind Biologie, Chemie und in Musik besuche ich auch den Leistungskurs. Wichtig für mich ist auch die Cafeteria der Schule, die ich oft nutze. Da gibt es Herzhaftes und Süßes, was für viele Schüler als Nervennahrung einfach lebensnotwendig ist.Extra

Zum Jubiläum lädt das Gymnasium Konz am Freitag, 3. Mai, um 14.30 Uhr zu einer Feier in die Sporthalle ein. Ab 18 Uhr unterhalten das Symphonische Projektorchester, die Big Band der Schule und zwei Bands ehemaliger Schüler, die als Überraschungsgäste auftreten. cmo

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