Helfer für Hochwasserschutz gesucht

Der mobile Hochwasserschutz in Oberbillig soll bald abgebaut werden. Dazu braucht die freiwillige Feuerwehr im Ort Unterstützung. Die Verbandsgemeinde und die Ortsgemeinde suchen deshalb ehrenamtliche Helfer, die sich engagieren.

Oberbillig. Anfang Januar hat es sich ausgezahlt, dass die mobile Hochwasserschutzwand in Oberbillig bis zur dritten Stufe aufgebaut worden ist. In Trier lag der Mosel-Pegel bei 8,79 Meter. Das hätte in früheren Jahren gereicht, um die Anrainer des Moselufers in Oberbillig in die Bredouille zu bringen. Dank der zehn Millionen Euro teuren Hochwasserwand blieben ihre Keller dieses Jahr aber trocken.

Zweieinhalb Monate nach dem Hochwasser wird die Schutzwand für die Anwohner zum Sichtschutz, der den Blick auf die Mosel versperrt. Der Wall soll nun wieder abgebaut werden. Allerdings fehlen dazu noch Leute.

Die Verbands- und die Ortsgemeinde wollen den Hochwasserschutz neu organisieren. "Wir wollen einen Versuch starten und freiwillige Helfer aus dem Ort suchen, die sich ehrenamtlich engagieren", sagt Ortsbürgermeister Andreas Beiling. Zum ersten Mal sollen sie bei dem geplanten Abbau vom 7. bis zum 9. April eingesetzt werden. Eine Info-Veranstaltung für alle Interessierten ist für den 5. April, 20 Uhr, im Saal des Hauses der Fischerei geplant.

Die Verantwortung für den Hochwasserschutz liegt bei der Verbandsgemeinde. Deshalb sei er besonders froh darüber, dass sich die Oberbilliger Feuerwehr bereiterklärt habe, den mobilen Hochwasserschutz aufzubauen, sagt Joachim Weber, erster Beigeordneter der Verbandsgemeinde Konz. Weil man innerhalb kürzester Zeit für den Aufbau der Schutzwand sehr viele Helfer braucht, schaffen die Oberbilliger Wehrleute das nicht alleine. Bisher wurden sie von Einsatzkräften aus den Nachbargemeinden unterstützt. Das ist jedoch für die Beteiligten nicht optimal.

"Ab einem gewissen Pegelstand werden die Wehren aus den Nachbargemeinden aber in ihren eigenen Orten eingespannt", sagt Guido Manternach, Wehrführer der freiwilligen Feuerwehr in Oberbillig. Es wäre gut, wenn sich möglichst viele Helfer melden.

Alarmplan in drei Stufen



Die Freiwilligen müssen sich laut Weber keine Sorgen in Sachen Versicherungsschutz machen. Sobald ihre Namen in dem Alarmplan vermerkt sind, greift bei ihnen der gleiche Schutz wie bei den Einsatzkräften von der freiwilligen Feuerwehr (siehe Extra).

Nach dem Termin im April hätten die Helfer dann auch für ein halbes Jahr Ruhe. Der Hochwasserschutz wird laut einem Alarmplan in drei Stufen aufgebaut. Stufe 1 wird immer an einem vorgegebenen Termin Ende Oktober oder Anfang November aufgebaut - nicht erst bei akuter Gefahr. "Das verschafft uns einen gewissen Zeitvorsprung, um das Ganze zu entzerren", sagt Stefan Tein, stellvertretender Wehrführer in Oberbillig. Wann Stufe 2 oder Stufe 3 aufgebaut werde, sei abhängig von der aktuellen Hochwasser-Situation.

Dabei orientiere man sich nicht nur an Pegelständen, sondern auch an der Geschwindigkeit des Wasseranstiegs. Es gibt noch eine weitere Vorgabe für Oberbillig. Mit Schutzwand stehe das Wasser hoch hinter dem Deich, deswegen sei im Alarmplan eine dauerhafte Deichkontrolle ab Stufe 3 vorgesehen, sagt Thein: "Wir brauchen dann Helfer, die im Schichtbetrieb am Deich nach dem Rechten sehen."

Potenzielle Helfer können sich bei Wehrführer Guido Manternach unter 06501/5679 oder bei Thomas Adler von der Verbandsgemeindeverwaltung unter Telefon 06501/83172 melden.

EXTRA

VERSICHERUNG



Versicherungsschutz der Helfer: Die freiwilligen Helfer werden beim Auf- und Abbau der Schutzwände wie Mitarbeiter der Gemeinde behandelt. Sie stehen während der freiwilligen Arbeit und auf dem Weg dorthin unter dem Schutz der gesetzlichen Unfallversicherung. Eine Vorabmeldung bei der Unfallkasse Rheinland-Pfalz ist nicht notwendig. Unter Versicherungsschutz stehen neben Personenschäden auch Beschädigungen an Hilfsmitteln wie beispielsweise Brillen oder Prothesen. Die Verbandsgemeinde Konz stellt den Helfern die Ausrüstung. Dazu gehören Warnwesten, Schutzhelme und Handschuhe. Arbeitsschuhe müssen die Helfer selbst mitbringen. cmk

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