Museum Historischer Winterdrill im Freilichtmuseum 

Konz · Geschichtsdarsteller lassen am ersten Adventswochenende, 1. und 2. Dezember, im Freilichtmuseum Roscheider Hof in Konz den Kriegswinter 1813/14 lebendig werden. Zwischen 10 und 18 Uhr am Samstag und zwischen 10 und 14 Uhr am Sonntag geht es dann um die Zeit nach der Niederlage von Leipzig und dem letzten Sieg der Franzosen auf deutschem Boden bei der Schlacht von Hanau.

Die französischen Heere ziehen sich zurück. Sie wollen jetzt die Heimat verteidigen. Eine gemischte Einheit bestehend aus ein paar Husaren, die ihre Pferde verloren haben, wenigen verbliebenen badischen Grenadieren und Jägern, die in den Wirren der Völkerschlacht den Anschluss an ihre eigene Truppe verloren haben, sowie Resten einer Chasseur-Kompanie macht Quartier am Roscheider Hof. Man weiß, dass der Besitzer den Franzosen wohlgesonnen ist, und erhofft sich ein paar Tage der Erholung.

Die Geschichtsdarsteller lassen in diesem Kontext gleich mehrere Handlungsstränge aufleben. Spannend ist zum Beispiel, wie sich die badischen Soldaten verhalten. Sie sind nach der Niederlage zu Feinden geworden. Allerdings kennen sie den Rest des Trupps aus vergangenen siegreichen Tagen in Spanien und gegen Österreich, als man Seite an Seite focht. Die Führung ist hart. Es gilt, Disziplin und Ordnung aufrechtzuerhalten, um die Soldaten nicht nicht zu marodierenden Vagabunden verkommen zu lassen. Täglich müssen die Gewehre geputzt werden. Es wird gedrillt, gedrillt, gedrillt. Die Untergebenen müssen nachts Wache schieben, während die Vorgesetzten in der Taverne trinken und singen. Dabei ist die Heimat nah, die Versuchung groß, einfach zu desertieren.

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