Gesundheit Regierung ändert Gesetze für Spenden

Berlin/Konz · Das Bundeskabinett hat einen Gesetzesentwurf verabschiedet, um die Zahl der Organspenden zu erhöhen. Zuletzt war sie auf dem niedrigsten Stand seit 2010.

 ARCHIV - 29.05.2012, Berlin: ILLUSTRATION - Eine Organtransportbox wird am 29.05.2012 in den Räumen der Deutschen Stiftung Organtransplantation (DSO) in Berlin getragen.  In solchen Boxen werden gespendete Organe transportiert. Foto: Jens Kalaene/dpa-Zentralbild/dpa - Honorarfrei nur für Bezieher des Dienstes dpa-Nachrichten für Kinder +++ dpa-Nachrichten für Kinder +++

ARCHIV - 29.05.2012, Berlin: ILLUSTRATION - Eine Organtransportbox wird am 29.05.2012 in den Räumen der Deutschen Stiftung Organtransplantation (DSO) in Berlin getragen. In solchen Boxen werden gespendete Organe transportiert. Foto: Jens Kalaene/dpa-Zentralbild/dpa - Honorarfrei nur für Bezieher des Dienstes dpa-Nachrichten für Kinder +++ dpa-Nachrichten für Kinder +++

Foto: dpa/Jens Kalaene

(cmk) Laut der deutschen Stiftung für Organtransplantation (Dos) wurden 2017 insgesamt 2594 Organe transplantiert. Allerdings warteten Ende 2017 rund 10 000 Menschen auf ein neues Organ, 700 davon auf ein neues Herz. Insgesamt ist die Zahl der Spender in Deutschland seit 2010  rückläufig (2010: 1296 Spender, 2011: 1200, 2012: 1046, 2013: 876, 2014: 864, 2015: 877 und 2017: 797). Im Vergleich zum Jahr 2010 gab es 2017 fast 500 Organspender weniger. Erfreulich aus Sicht der Dos: Im ersten Halbjahr 2018 gab es 484 Spender.

Einer der Gründe für den Rückgang ist  der Imageschaden, den ein Organspendeskandal 2010 und 2011 verursacht hat. Damals sollen Kliniken und Ärzte Krankenakten gefälscht haben, um bestimmte Patienten schneller mit Organen zu versorgen. Die juristische Aufarbeitung dauert fort.

Voraussetzung für eine Verbesserung ist laut Dos eine bessere Zusammenarbeit von Entnahmekrankenhäusern mit der Stiftung. Spender müssten identifiziert und gemeldet werden. Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) hat das Thema aufgegriffen und Ende August einen Entwurf für ein neues Organspendegesetz vorgelegt. Kliniken sollen künftig Transplantationsbeauftragte einstellen. Zudem bekommen sie  eine bessere Vergütung für Leistungen in Sachen Organentnahme und Transplantation. Um auch kleineren Krankenhäusern die Organentnahme zu ermöglichen, ist ein flächendeckender neurologischer Dienst vorgesehen, der dort den Hirntod von Patienten feststellen könnte. Zudem ist geplant, Angehörige von potenziellen Organspendern besser zu betreuen. Das Bundeskabinett hat den Gesetzesentwurf Ende Oktober verabschiedet. In der ersten Jahreshälfte 2019 soll das Gesetz in Kraft treten.

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