Wein Junge Winzer feiern in alten Gemäuern

Konz · Beim Weingenuss im Roscheider Hof haben sich die vier besten Nachwuchsweinbauern von Saar und Obermosel vorgestellt. Bei der Entscheidung über den Sieger gab es eine Titelverteidigung.

 Am Abend sorgten bunte Lampen, die alle paar Minuten die Farbe wechselten, für eine ganz besondere Lichtstimmung auf dem Roscheider Hof.

Am Abend sorgten bunte Lampen, die alle paar Minuten die Farbe wechselten, für eine ganz besondere Lichtstimmung auf dem Roscheider Hof.

Foto: Herbert Thormeyer

Weingenuss und Gaumenfreuden in historischer Kulisse, mit den Produkten der besten Jungwinzer von Saar und Obermosel, dezenter Musik an einem lauen Sommerabend. Rund 150 Besucher waren zu einer Veranstaltung gekommen, deren Höhepunkt die Bekanntgabe der Besten unter den Top-Jungwinzern bot. Die kritischen Gaumen und Nasen einer Fachjury der Landwirtschaftskammer entschieden: Es sind für die Saarweine zum zweiten Mal in Folge Sarah, Nicole und Dennis Schmitt vom Weingut König Johann und für die Obermosel Michael Biewers vom gleichnamigen Weingut in Fellerich. Geehrt werden sie beim Auftakt des Konzer Heimat- und Weinfests am Freitag, 13. Juli. Im Finale standen mit ihnen Peter Greif vom gleichnamigen Weingut in Fellerich und Peter Thelen, Betriebsleiter des Weinguts Willems und Willems in Konz-Oberemmel.

„Den Wein auf einem solch hohen Niveau zu halten ist fast schwerer als dieses Niveau zu erreichen“, erklärt die 22-Jährige dem TV. Die klimatischen Bedingungen bringen immer wieder ein geändertes Vorprodukt hervor. Der 39-jährige Michael Biewers von der Obermosel sagt: „Die Messlatte wird immer höher. Der Klimawandel kann das begünstigen. Aber Wetterextreme häufen sich.“

Die vier Finalisten des Jungwinzer­wettbewerbs präsentierten acht Weine. Zudem wetteiferten sechs Köche in historischem Ambiente um die Gaumen der Gäste. „Wir haben die Gerichte dem Ort und dem Anlass angepasst“, verrät Marco Zandbergen vom Nitteler Hof. Das zeigt sich in Bezeichnungen wie Winzersteak und Wildbratwürstchen. Die Gäste konnten an drei Stationen zuschauen, wie ihr Essen entsteht.

Doch der Wein von Saar und Obermosel steht im Mittelpunkt. Max von Kunow, Winzer aus Oberemmel, fördert den Nachwuchs und ist begeistert: „Es gibt keine Region in ganz Deutschland mit so vielen und guten Nachwuchswinzern wie hier bei uns.“ Das habe internationale Aufmerksamkeit bei der Fachpresse hervorgerufen. Alle bislang ausgezeichneten Weinbauern hätten vom Prädikat Jungwinzer des Jahres profitiert. Verlierer gebe es hier keine, denn die Weine liegen in ihrer Qualität sehr eng beieinander.

Wer in der Nähe in Roscheid wohnt, hatte gute Karten bei diesem gesellschaftlichen Ereignis unter freiem Himmel. Deshalb kam Karlheinz Schöll zu Fuß zum Roscheider Hof und begründet das auch: „Es wäre ja sonst zu schade um die Weine gewesen, wenn ich noch hätte fahren müssen.“ Dem Essen würde er glatt einen Gourmetpunkt verleihen.

„Dieses Ambiente ist doch so schön und viel zu schade, um da nur ein Kelterfest und einen Weihnachtsmarkt abzuhalten“, findet Andrea Ensberg, die ebenfalls einen Spaziergang zum Fest hinter sich hatte.

 Die Saar-Obermosel-Weinkönigin Antonia Reinsbach genoss die edlen Tropfen des Abends.  Foto: Herbert Thormeyer

Die Saar-Obermosel-Weinkönigin Antonia Reinsbach genoss die edlen Tropfen des Abends. Foto: Herbert Thormeyer

Foto: Herbert Thormeyer
 Eine Spezialität aus der Hand von Helena Tuschinski: Für Wildbratwürstchen kann man sich mal anstellen.

Eine Spezialität aus der Hand von Helena Tuschinski: Für Wildbratwürstchen kann man sich mal anstellen.

Foto: Herbert Thormeyer
 Ein Hoch auf die besten Jungwinzer: Sarah Schmitt (Vierte von links) und Michael Biewers (Dritter von links) werden beim Konzer Heimat- und Weinfest am Freitag, dem 13. Juli um 21 Uhr offiziell ausgezeichnet.

Ein Hoch auf die besten Jungwinzer: Sarah Schmitt (Vierte von links) und Michael Biewers (Dritter von links) werden beim Konzer Heimat- und Weinfest am Freitag, dem 13. Juli um 21 Uhr offiziell ausgezeichnet.

Foto: Herbert Thormeyer

Mit Einbruch der Dämmerung beleuchteten bunte Lampen das historische Gemäuer mit immer neuen Farbnuancen. Die Seniors of Swing aus Trier spielten dezent dazu. In den Pausen hallten die Rufe der Turmfalken über den Roscheider Hof.

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