Kommunalpolitik Kita und Sporthalle: Ein Standort mit Fragezeichen

Konz · Die Erweiterung der Lorenz-Kellner-Kindertagesstätte und die Zukunft der betagten Sporthalle nebenan werden in den nächsten Jahren zu den Top-Themen in Konz zählen.

 Wie soll es mit dieser alten Halle weitergehen? Den Ausschussmitgliedern steht diese Frage bei der Ortsbesichtigung ins Gesicht geschrieben.

Wie soll es mit dieser alten Halle weitergehen? Den Ausschussmitgliedern steht diese Frage bei der Ortsbesichtigung ins Gesicht geschrieben.

Foto: TV/Friedhelm Knopp

Mit einem Info-Rundgang durch die Sporthalle und die Kindertagesstätte an der Lorenz-Kellner-Straße startet der Bauausschuss der Stadt Konz seine jüngste Sitzung. Die Ausgangsproblematik: In der stark belegten Kindertagesstätte fehlen notwendige Funktionsräume, aber die vorhandene Substanz wirkt nicht sanierungsbedürftig. Umgekehrt ist es in der alten Sporthalle nebenan: Platz bietet der stark von Vereinssportlern frequentierte Bau genug, aber er ist von seiner Substanz her am Ende.

Zunächst schildert Kita-Leiterin Alexandra Düntzer die täglichen Probleme mit dem Platzmangel, die nicht so ganz neu sind. „Ich bin irritiert! Vor zwei Jahren stand dasselbe Gremium doch schon einmal hier, und passiert ist seitdem nichts. Bitte handeln Sie endlich“, sagt sie zur Begrüßung. Dazu der Ausschussvorsitzende, Bürgermeister Joachim Weber: „Damals standen wir erst am Anfang. Heute sind wir in der Finanzierungsfrage schon einen Schritt weiter.“

Düntzer: „Uns fehlt der Raum, denn aus einer Zwei-Gruppen-Kita ist eine viergruppige Einrichtung geworden.“ Verschiedene Räume müssten viermal täglich je nach Funktion umgeräumt werden, es gebe keine Personalgarderobe, keinen Besprechungsraum, kein Elternzimmer, keinen Aufenthaltsraum. Für diese Funktionen müsse ihr Büro herhalten und die teilweise weit pendelnden Mitarbeiterinnen könnten ihr Pausenbrot nur auf Kinderstühlchen einnehmen – dazu ein „Ruheraum“ mit 30 Matratzen. Düntzer verweist auch auf einige freie Räume im Obergeschoss, aber „die dürfen nicht genutzt werden, weil dort die Fluchtwege fehlen“.

Ratlose Mienen gibt es in der angrenzenden Sporthalle. Abriss und Neubau? Oder Abriss ohne Neubau, dafür dann viel Zusatzplatz für die Kita? Viel Zusatzraum für die Kita könnte auch der deutlich zu groß bemessene Eingangsbereich der Halle bieten. Und was geschieht mit den vielen Vereinssportlern, die nicht alle verlegt werden können? Diese Frage stelle sich auch für die Zeit eines Abrisses mit Neubau. Geschehen muss etwas, doch in welchem Förderprojekt kriegt man die Halle unter? Weber: „Die Frage ist, was hier wie und wie hoch gefördert werden kann. Mit der Kita ist das leichter, denn das Nebenraumprogramm und der Brandschutz werden gefördert.“

Schließlich steht das Gremium auch noch vor einer organisatorischen Grundsatzfrage: Entwickeln wir für beide Projekte zunächst ein Konzept und suchen dann zur Planung einen Architekten oder schreiben wir einen Architektenwettbewerb für Konzept und Planung aus, wobei die Kosten für den Wettbewerb auch gefördert werden sollten. Fest steht aber, dass die Kita zuerst in Angriff genommen werden muss.

 Gibt Rätsel auf und könnte um Zankapfel werden: Die alte Sporthalle neben der Kita.

Gibt Rätsel auf und könnte um Zankapfel werden: Die alte Sporthalle neben der Kita.

Foto: TV/Friedhelm Knopp

Im Sitzungsaal des Rathauses lässt der Ausschuss das eben Gesehene und Gehörte Revue passieren. Sichert ist nur, gehandelt werden muss. Aber wie soll man weiter vorgehen? Auf die Diskussion folgt ein Beschluss als Empfehlung an den Stadtrat: Die Verwaltung wird beauftragt, mit den Fördergeldzahlern die Rahmenbedingungen für die angestrebten Baumaßnahmen abzustimmen und die Finanzierung sicherzustellen. Fördergeldzahler sind in diesem Fall das Land, vertreten durch die Aufsichts- und Dienstleistungsdirektion sowie der Kreis. Zu den Rahmenbedingungen zählt auch die Frage, ob die Planungsvergabe direkt an einen Architekten erfolgen soll oder ob es die Ausschreibung eines Wettbewerbs für Planung und Gesamtkonzept geben soll. Bürgermeister Weber: „Es sind zwei Einzelprojekte. Der Handlungsbedarf bei der Kita ist unstrittig. Doch was wird aus der Turnhalle?“ Bleibe eine Sporthalle am Standort, müsse der Kita-Ausbau enger gefasst werden – entfalle sie, wäre Platz genug für die Kita.

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