Klare Worte an die demokratischen Freunde

Konz · Sie lebt in Schweich und ist seit fünf Jahren die Vorsitzende der Kreis-SPD. Doch inzwischen wird Katarina Barley als Generalsekretärin der Sozialdemokraten auch in der Bundespolitik gehört. Auf dem Neujahrsempfang der Genossen in Konz warnt sie vor einfachen Versprechungen.

 Katarina Barley mit der Saar-Obermosel-Weinkönigin Sarah Schmitt. TV-Foto: Alexander Schumitz

Katarina Barley mit der Saar-Obermosel-Weinkönigin Sarah Schmitt. TV-Foto: Alexander Schumitz

Foto: (h_ko )

Konz. Katarina Barley nimmt sich Zeit. Trotz eines vollen Terminkalenders, der sie jede Woche von Norden nach Süden und vom Westen in den Osten treibt, ist es ihr wichtig, mit den Menschen zu reden. So spricht die vor einem Monat gewählte SPD-Generalsekretärin auf dem Neujahrsempfang der Konzer Genossen mit Abdulvahab Güntepe, dem Vorsitzenden der türkisch-islamischen Gemeinde in Konz, und mit Peter Musti, dem Behindertenbeauftragten der Stadt.
Manchmal staunt Barley selbst über ihre rasante politische Karriere. "Vor zehn Jahren habe ich erstmals auf der Bühne des Kar thauser Festsaals gestanden. Im TV-Duell, als Herausforderin des Landrats Günther Schartz. Und jetzt stehe ich plötzlich selbst im Mittelpunkt und halte den Festvortrag", sagt sie auf dem SPD-Neujahrsempfang.
Landtagswahl 2016


Was sie nicht ausspricht, aber in dem Moment wohl die meisten der rund 150 Gäste denken - darunter auch der Bürgermeister der Stadt und Verbandsgemeinde Konz, Karl-Heinz Frieden, und etliche Politiker aus den Gremien des Kreises Trier-Saarburg: In der Vergangenheit zählte sie selbst zu den Besuchern. Sie bekennt, dass ihr die Arbeit als Generalsekretärin Spaß macht: "Ich kann mitgestalten, mich dafür einsetzen, dass im Zentrum des politischen Handelns das Wohl für die Menschen steht." Sie wolle in einem toleranten, weltoffenen und bunten Land leben. Deshalb warnt sie: "Die rechtsextremen Parteien wollen unsere Gesellschaft verändern. Sie fordern einen autoritären und völkisch denkenden Staat." Menschen, die anderer Meinung seien, würden der Lüge bezichtigt. "Nein, in so einem Land will ich nicht leben."
Politiker müssten ehrlich sein und den Menschen sagen, was auf sie zukommt. Denn mit den Flüchtlingen, die nach Deutschland kommen, verändere sich das Land. "Mit Grenzzäunen und Mauern haben wir in diesem Land schlechte Erfahrungen gemacht. Mir kann auch niemand erklären, was wir mit dem 200 001. Flüchtling machen." Lösungen müssten vor allem international gefunden werden. itz

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