Infrastruktur Mit Landrat Günther Schartz auf Sommertour

Konz/Gusterath/Korlingen · Allein 35 Millionen kostet die Sanierung des Konzer Schulzentrums. Während der Bauphase muss der Sportunterricht teilweise verlegt werden. Auch an anderen Stellen wird gebaut.

 Projektleiter Dr. Ludwig Wagner berichtet Landrat Günther Schartz von den Fortschritten bei der Sanierung der Saar-Mosel-Halle.

Projektleiter Dr. Ludwig Wagner berichtet Landrat Günther Schartz von den Fortschritten bei der Sanierung der Saar-Mosel-Halle.

Foto: TV/Noah Drautzburg

Schulen, Straßen, Ortsdurchfahrten – um den Landkreis Trier-Saarburg in Schuss zu halten, werden laufend neue Maßnahmen notwendig. Wirklich abgeschlossen sind die Arbeiten nie. Einmal im Jahr lädt Landrat Günther Schartz die Presse zu einer Begehung der größten und wichtigsten Projekte ein. Dieses Jahr auf dem Programm: fünf Baustellen, auf denen für fast 50 Millionen Euro gebaut werden. Der TV hat ihn dabei begleitet.

Das Schulzentrum Konz ist das mit Abstand teuerste aktuelle Bauvorhaben. Für insgesamt 34,4 Millionen Euro wird es in sechs Bauabschnitten seit Beginn der Sommerferien komplett saniert (der TV berichtete). Über allem stehen neue Konzepte zu Brandschutz und Barrierefreiheit. So soll die Realschule plus zu einer Schwerpunktschule werden. Das heißt, dort werden Schüler mit und ohne sonderpädagogischen Förderbedarf gemeinsam unterrichtet.

Aufgrund der erwarteten Preissteigerungen in den nächsten Jahren wird die Bausumme wahrscheinlich die 35 Millionen Euro überschreiten. Genaue Zahlen gibt es noch nicht, da bisher nur die Aufträge für den ersten Bauabschnitt vergeben sind. Auch mögliche Zuschüsse des Landes wurden noch nicht bewilligt. „Wir bauen mittlerweile nur noch auf Versprechungen“, klagt Dr. Ludwig Wagner, Projektleiter der Kreisverwaltung.

Derzeit sind die Arbeiter an vier Stellen der insgesamt 15 Gebäude zugange. In weiten Teilen der Schule ist davon nichts zu sehen. So soll der Schulbetrieb nach den Ferien auch während der Arbeiten gewährleistet sein.

Zu Schwierigkeiten könnte es jedoch bei der umfangreichen Sanierung der Saar-Mosel-Halle kommen. In der Haupthalle türmen sich bereits die Holzplanken der ehemaligen Prallwände. Schon in einem guten halben Jahr sollen hier 900 Menschen im Innenraum und 650 Menschen auf der Tribüne Platz finden. Bis dahin allerdings müssen die Klassen im Sportunterricht auf umliegende Hallen und Plätze ausweichen.

Martina Bosch, Pressesprecherin des Kreises, betont, man bemühe sich, „die Einschränkungen so gering wie möglich zu halten“. Klar ist schon jetzt, dass der Sport von drei auf zwei Stunden pro Woche reduziert werden muss. Anschließend wird im Frühjahr 2019 die Gymnastikhalle im Untergeschoss saniert. Im Sommer nächsten Jahres sollen die Einschränkungen dann ein Ende haben. Den Schluss der Umbauarbeiten wird erst ein Neubau bilden, der ab dem Jahr 2024 das bis dahin abgerissene ehemalige Hauptschulgebäude ersetzen soll.

Die Kreisstraße 134 in Konz ist fertiggestellt. Knapp drei Jahre hat die Erneuerung der Fahrbahn auf gut zwei Kilometern gedauert und dabei  vor allem die Autofahrer viele Nerven gekostet (der TV berichtete). Bürgermeister Joachim Weber stellte klar, gerade die Vorarbeiten seien auch mit mehr Personal nicht schneller umsetzbar gewesen.

Einzig eine Baustelle der Deutschen Bahn schränkt die Autofahrer jetzt noch ein. Dort ist ein Tempolimit von 20 km/h einzuhalten. Laut Edeltrud Bayer, Leiterin des Landesbetriebs Mobilität Trier, hat die Bahn eine Dauer bis Mitte August angemeldet. Allerdings könne die Bahn diese Anmeldung ohne Sanktionen verlängern lassen. Eine grundsätzliche Erneuerung der Fahrbahn sei auf der meistbefahrenen Kreisstraße der Region erfahrungsgemäß erst in 15 bis 20 Jahren wieder notwendig, so Bayer auf TV-Anfrage.

Die Ortsdurchfahrt Gusterath erhält gerade auf gut 900 Metern eine neue Fahrbahn sowie neue Leitungen und einen neuen Gehweg.

Die Gesamtkosten von 2,5 Millionen Euro machen sie zum derzeit größten Projekt dieser Art im Kreis. Mit dem Kauf und Abriss einer Immobilie im Einmündungsbereich (Ecke Trierer Straße/Romikastraße) hatte die Sanierung im Oktober 2016 begonnen.

Die letzten Arbeiten sollen spätestens zu Beginn des nächsten Jahres abgeschlossen sein. Auch für die kommenden Jahre kann Ortsbürgermeister Alfred Bläser bereits einen festen Fahrplan verkünden. Insgesamt fünf Straßen sollen nacheinander erneuert werden. Auf die Anlieger der Ortsdurchfahrt kommen Kosten von 20 bis 40 Cent pro berechneten Quadratmeter Grundstücksgröße für Bordstein und Straßenbeleuchtung zu. Die Anlieger seien sehr zufrieden mit den Bauarbeiten.

Probleme gebe es hingegen mit Anwohnern aus anderen Ortsteilen. Generell appellierte Günther Schartz an die Betroffenen solcher Baustellen, mehr Verständnis für die Politik und die Bauarbeiter aufzubringen, und im Fall des Falls sachliche Kritik zu üben.

In der Ortsdurchfahrt Korlingen werden 100 Meter Fahrbahn runderneuert. Um den Verkehr und insbesondere den Busbetrieb aufrechtzuerhalten, kann das 1,8 Millionen Euro teure Projekt nur in kleinen Abschnitten realisiert werden. Die Fertigstellung soll 2019 erfolgen. Wie die Straßenbauprojekte zuvor wird auch dieses von einer regionalen Baufirma umgesetzt. Schartz betonte in diesem Zusammenhang noch einmal, wie wichtig es sei, dass das Geld „in der Region“ bleibe.

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