Mehr verwalten als gestalten

KONZ. Eine gute Nachricht vorneweg: Für 2007 hat die Verbandsgemeinde Konz wieder einen ausgeglichenen Haushalt auf den Weg gebracht. Außerdem haben die Ratsmitglieder ein wenig Geld für die große Maßnahme Schwimmbad im Jahr 2008 zurückgelegt. Allerdings wird das Projekt mit rund 1,95 Millionen Euro etwa 20 Prozent teurer als ursprünglich geplant.

Einigkeit herrschte bei der jüngsten Sitzung des Verbandsgemeinderats Konz über die Fraktionsgrenzen hinweg gleich in mehreren Punkten: zum einen bei der Freude über den ausgeglichenen Haushalt. Zum anderen über die Tatsache, dass die Verbandsgemeindeumlage für die Gemeinden leicht gesunken ist (um 0,5 auf 38 Prozent).Schlüsselzuweisungen ermöglichen Senkung

Ausschlaggebend dafür sind die höheren Schlüsselzuweisungen von rund 315 000 Euro, die in die Kassen kommen. Die Sonderumlage für Grundschulen wurde allerdings um rund 56 000 Euro erhöht, sodass die Gesamtumlage 2007 für die Gemeinden 43,3 Prozent beträgt. "Wären da nicht einerseits die gesetzlich vorgeschriebenen hohen Pflichtaufgaben und andererseits die geringen freiwilligen Leistungen im Verwaltungshaushalt von nur 3,16 Prozent und im Vermögenshaushalt von 1,45 Prozent bezogen auf die Gesamtsumme", könne man sich über den ausgeglichenen Haushalt freuen, erklärte Franz Görtz, FDP. Es sei frustrierend, wie wenig Spielraum die Verbandsgemeinde bei den freiwilligen Leistungen habe. Deshalb seine Frage: "Dürfen wir nur noch verwalten oder können wir auch noch gestalten?" Gestalten wird die Verbandsgemeinde beispielsweise im Jahr 2008 - und zwar das Schwimmbad. Bürgermeister Winfried Manns: "Wir haben es geschafft, für die anstehende Maßnahme ,Schwimmbad' für die Folgejahre ein klein wenig auf die ,hohe Kante' zu legen. Diese Maßnahme war notwendig wegen der für 2008 zugesagten Bezuschussung für das Schwimmbad." Zustimmung zu diesem Projekt, das für 2008 mit rund 4,8 Millionen veranschlagt ist, gaben alle Fraktionen. Auch wenn die Frage "Sanierung oder Neubau" - wie es Maria Schmitz von der FWG formulierte, derzeit noch im Raum steht. "Wir sind in dieser Frage offen und warten gespannt auf die Empfehlung der Gutachter", erklärte Friedhelm Schücker, CDU. Auch Sabina Quijano (Bündnis 90/Die Grünen) befürwortete die Maßnahme Schwimmbad, warnte aber davor, sie zu einem "Prestigeprojekt" zu machen. Lothar Rommelfanger (SPD) kündigte ebenfalls an, die Planungen in Sachen Schwimmbad kritisch zu betrachten. 25 Projekte in Angriff nehmen

Doch bereits 2007 werden in der Verbandsgemeinde Konz zahlreiche Projekte umgesetzt: Laut Vermögenshaushalt sind 25 Investitionsmaßnahmen geplant. "Der dickste Brocken" seien Erweiterung und Umbau des Feuerwehrgerätehauses in Konz, erklärte Bürgermeister Manns bei der jüngsten Ratssitzung. Gegenüber der ursprünglichen Planung haben sich die Kosten von rund 1,64 Millionen um 20 Prozent auf etwa 1,95 Millionen Euro erhöht. Begrüßt wurde auch dieses Projekt von allen Fraktionen, die bei der Sitzung bereits Aufträge für das Feuerwehrgerätehaus gaben. Dennoch bedauerten oder kritisierten viele die höheren Kosten und mahnten Sparsamkeit an. "Dass auch bei diesem Projekt der immer notwendige sparsame Umgang mit Steuergeld eine Selbstverständlichkeit ist, setzen wir voraus", sagte Schücker. Lothar Rommelfanger erklärte, er sei zunächst wegen der Kostensteigerung erschrocken, dennoch wolle seine Fraktion dem wichtigen Projekt zustimmen. Sicherlich zur Freude der drei Feuerwehrmänner, die in Uniform bei der Sitzung erschienen waren, um der Beratung zu folgen.

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