Michael braucht Hilfe

Konz · Michael Pütz ist seit einigen Wochen schwerkrank. Das Krankenhaus hat der 49-jährige Familienvater aus Konz seit Mitte Juli nicht mehr verlassen. Am Samstag, 19. September, ist im Konzer Gymnasium von 11 bis 16 Uhr eine Typisierungsaktion für ihn geplant.

 Familienvater Michael Pütz mit seiner Frau Sandra und seinem Sohn Louis machen zurzeit eine schwere Zeit durch. Von seiner Erkrankung wussten sie noch nichts, als dieses Foto entstanden ist. Foto: privat

Familienvater Michael Pütz mit seiner Frau Sandra und seinem Sohn Louis machen zurzeit eine schwere Zeit durch. Von seiner Erkrankung wussten sie noch nichts, als dieses Foto entstanden ist. Foto: privat

Foto: (h_ko )

Konz. Es war ein Schock für Michael Pütz aus Konz. Der 49-jährige Familienvater war am 16. Juli eigentlich beim Arzt, weil er Gliederschmerzen hatte und sich schlapp fühlte. Der Arzt habe vorsorglich Blut abgenommen. Die schreckliche Diagnose: Michael Pütz hat Blutkrebs. "Noch am selben Tag fand er sich auf der Intensivstation wieder, und die erste Chemotherapie musste eingeleitet werden", sagt Ivonné Lehmann, eine Freundin der Familie. Das Krankenhaus habe er seitdem nicht mehr verlassen - einer der Gründe dafür, dass Lehmann im Namen der Konzer Familie mit der Presse spricht.
Fußballfan und Gartenfreund


Ivonné Lehmann hilft, indem sie für Samstag, 19. September, eine Typisierungsaktion für Michael organisiert (siehe Extra). Im Gespräch mit dem TV erzählt sie mehr über seine Familie: Michael ist gebürtiger Konzer. Er ist Fußballfan und hält für Borussia Mönchengladbach. Zusammen mit seiner Frau Sandra, einer gebürtigen Triererin, und ihrem siebenjähriger Sohn Louis leben sie in einem Haus in Konz-Roscheid. Dort kümmert er sich gerne um den Garten. Michael und seine Frau arbeiten beim Tabakkonzern JTI in Trier, seit 25 und seit 15 Jahren. Am 13. August hat die Firma für ihren Mitarbeiter schon eine interne Typisierungsaktion organisiert. Dort wurde laut Ivonné Lehmann kein passender Spender gefunden.
Sandra Pütz meldete sich ein paar Tage nach der Diagnose bei Ivonné Lehmann. "Sie sagte mir, dass er akute lymphatische Leukämie mit Höchstrisikofaktor hat", erzählt Lehmann, die 2012 selbst an Kieferspeicheldrüsekrebs erkrankt war. "Sofort war mir klar, dass er ohne Spender kaum eine Überlebenschance hat." Deswegen habe sie der Familie angeboten, sich um die Typisierung zu kümmern und Kontakt mit der Deutschen Knochenmarkspenderdatei gemeinnützige Gesellschaft mbH (DKMS) aufzunehmen. "Die Hilfsbereitschaft der Bevölkerung aus dem Umkreis ist bisher überwältigend", sagt Initiatorin Ivonné Lehmann. Die Schirmherrschaft übernimmt der Konzer Bürgermeister Karl-Heinz Frieden: Er ruft alle zur Mithilfe auf. Inzwischen hat sich für die Typisierungsaktion in Konz ein Team aus 63 Helfern zusammengefunden. Sie bieten an dem Tag unter anderem Kuchen und eine kleine Tombola sowie Kinderschminken an. Die Einnahmen der Veranstaltung kommen der Konzer Familie zugute.
Und die Konzer haben Hilfe bitter nötig, das macht eine Aussage von Sandra Pütz deutlich: "Mit solch einem Schicksalsschlag zurechtzukommen, ist sehr schwer. Es ändert sich plötzlich alles. Besonders unser siebenjähriger Sohn leidet sehr unter der Situation. Er vermisst seinen Papa sehr und fährt, so oft es geht, mit ins Krankenhaus."Extra

Michael kann wahrscheinlich nur überleben, wenn er einen Menschen mit den gleichen Gewebemerkmalen im Blut findet, der bereit ist, ihm Stammzellen zu spenden. Wer gesund und zwischen 17 und 55 Jahren alt ist, darf sich als Spender aufnehmen lassen. Und jeder kann Geld spenden, um die Registrierungen zu ermöglichen. Zum Typisieren müssen die potenziellen Spender eine Einverständniserklärung ausfüllen. Dann werden fünf Milliliter Blut abgenommen, damit die Gewebemerkmale bestimmt (typisiert) werden können. Spender, die sich in der Vergangenheit bei einer Aktion registrieren ließen, müssen nicht erneut teilnehmen. Ihre Daten stehen dann für alle Patienten zur Verfügung. Es kommt sehr selten vor, dass zwei Menschen fast identische Gewebemerkmale haben. Im günstigsten Fall liegt die Wahrscheinlichkeit bei 1:20 000, bei seltenen Gewebemerkmalen findet sich eventuell unter mehreren Millionen kein "genetischer Zwilling". Die Suche ist auch deshalb so schwer, weil viel zu wenig Menschen als potenzielle Spender zur Verfügung stehen. Die Typisierungsaktion in Konz ist am Samstag, 19. September, von 11 bis 16 Uhr, im Gymnasium Konz, Hermann-Reinholz-Str. 6. Genauso wichtig ist die finanzielle Unterstützung der Aktion. Denn die Typisierung eines Spenders kostet 50 Euro. Als gemeinnützige Gesellschaft ist die DKMS bei der Spenderneugewinnung auf Geldspenden angewiesen. cmk DKMS-Spendenkonto IBAN DE57 5935 0110 0370 0368 32, BIC KRSADE55XXX, Stichwort: Michael

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