Straßenbau Neue Straßen für einen ganzen Stadtteil

Konz · Ausbau im Wohngebiet Berendsborn wird Jahrzehnte dauern. Warum die Anwohner viel Geduld aufbringen müssen.

  In der Hubert-Zettelmeyer-Straße soll der Ausbau aller Straßen im Konzer Wohngebiet Berendsborn beginnen.

In der Hubert-Zettelmeyer-Straße soll der Ausbau aller Straßen im Konzer Wohngebiet Berendsborn beginnen.

Foto: Rainer Neubert

Gesprächsstoff gibt es im Konzer Wohngebiet Berendsborn derzeit reichlich. Das zeigte sich zuletzt beim Maifest auf dem Hof der Grundschule. Doch nicht die nahe Baustelle mit weiträumiger Umleitung wegen des Baus eines Regenrückhaltebeckens ist das Thema, das erregt. Es sind die Pläne der Stadt Konz, sämtliche Straßen und Wege in dem 30 Hektar großen Stadtgebiet zu erneuern, die für Diskussionen sorgen.

1800 Betroffene 20 der 1800 Bewohner der 19 betroffenen Straßenzüge hatten bei der Bauausschusssitzung den Weg ins Rathaus gefunden, bei der das Grundkonzept der Ausbauplanung erstmals öffentlich vorgestellt wurde. „Wenn wir gewusst hätten, dass so viele kommen, wären wir ins Kloster gegangen“, begrüßte Bürgermeister Joachim Weber die Gäste. Dort wäre mehr Platz gewesen, um allen einen guten Blick auf die Präsentation zu gewähren, die von dem Trierer Ingenieurbüro HSI Consult erstellt worden war.

Die Straßen in dem vor über 65 Jahren erschlossenen Wohngebiet sind in die Jahre gekommen. Und da zu Straßen immer auch Leitungen zur Entwässerung gehören, drängt nun in einigen Bereichen die Zeit. „Wir müssen deshalb im Bereich Hubert-Zettelmeyer-Straße beginnen“, ist eine klare Festlegung der Verwaltung, sofern der Stadtrat Konz in seiner Sitzung am 15. Mai den Planungen zustimmt. Danach sollen in den kommenden vermutlich acht Jahren die restlichen Straßen der ersten Bauphase (siehe Grafik) folgen.

 Berendsborn 105 x 106 mm

Berendsborn 105 x 106 mm

Foto: TV/Laux, Simone

Jede Straße im Blick Das Parken in vielen der engen Straßen ist derzeit im Prinzip unzulässig. Diese Aussage der Planer trifft grundsätzlich ebenso auf das komplette Wohngebiet zu wie die Erkenntnis, dass Straßenknotenpunkte und Kreuzungen oft zu großzügig angelegt sind und die Gehwege zu schmal. Eine Gesamtbreite von 12,65 Metern, wie sie für Straße und zwei Bürgersteige in der üblichen Breite notwendig wären, sind so gut wie nicht vorhanden. Für jede Straße soll deshalb einzeln entschieden werden, ob es Bordsteine geben kann oder nicht, und ob für Passanten ein echter Bürgersteig oder nur ein durch einen breiten Rinnstein abgesetzter Notstreifen zur Verfügung stehen wird. Die individuelle Bedeutung zum Beispiel als Schulwege oder wichtige Zufahrtsstraße soll zudem beachtet werden. Einige Grundideen für Belag und Gestaltung stehen allerdings bereits fest. „Asphalt, wo jetzt schon Asphalt ist“, lautet der Vorschlag der Planer. Zudem sollen die Kreuzungen leicht erhöht und mit Steinen in Sinusform begrenzt werden, um Raser zu bremsen. Im kompletten Wohngebiet soll zudem in Zukunft Tempo 30 gelten.

Sorgen der Anwohner „Dieses Konzept ist nicht in Stein gemeißelt“, verspricht Bürgermeister Weber, der für die Sorgen der Grundstückseigentümer Verständnis hat, die mit Anliegerbeiträgen einen Großteil der vermutlich jeweils zwei Millionen Euro Kosten pro Bauphase finanzieren müssen. Dabei werden die Bauabschnitte und die für die Abrechnung relevanten Beitragseinheiten nicht immer identisch sein.

Insgesamt vier Bauphasen soll es geben. „Bei einer Gesamtlänge aller Berendsborner Straßen von über fünf Kilometern ist der Ausbau eine Aufgabe, die in viele aufeinanderfolgende Einzelmaßnahmen aufgeteilt werden muss und nicht in zehn oder 20 Jahren abgeschlossen sein wird“, heißt es aus der Verwaltung.

Bei der Bürgerinformation am Montag werden zahlreiche weitere Details des Planungsentwurfs vorgestellt. Für die Anwohner, so heißt es, sollen die Beeinträchtigungen möglichst gering gehalten werden. Sollte der Kreis Trier-Saarburg in zwei Jahren tatsächlich die Wiltinger Straße (K 133) ausbauen und damit die Menschen in Konz erneut in Verkehrsprobleme stürzen, werden deshalb die Ausbauarbeiten in Berendsborn ruhen. Für dieses Versprechen wird sich die Stadtverwaltung in die Pflicht nehmen lassen müssen.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort