Umwelt Neuer Obstlehrpfad: Überm Tal blüht ein Apfelbaum

Konz-Krettnach · Eine Interessengruppe pflanzt im Konzer Tälchen einen Obstlehrpfad und bewahrt historische Sorten so vor dem Aussterben. Unterstützung bekommt sie vom Ortsvorsteher und vom Land.

 Obstbäumchen mit Aussicht: Karl-Heinz Blau, Heinz-Günter Reichardt, Siegfried Janssen und Günter Freichels (von links) setzen und sichern zunächst 24 Pflanzen.

Obstbäumchen mit Aussicht: Karl-Heinz Blau, Heinz-Günter Reichardt, Siegfried Janssen und Günter Freichels (von links) setzen und sichern zunächst 24 Pflanzen.

Foto: Herbert Thormeyer

Eine Bereicherung von Landschaft und Natur mit historischen Obstsorten plus einer grandiosen Aussicht – das schafft die Interessengruppe Tälchen entlang des oberen Weinbergweges zwischen Krettnach und Obermennig. Das achtköpfige Team um Karl-Heinz Blau, allesamt Rentner, hat sich erst vor Jahresfrist gegründet. „Wir wollen alte Obstsorten vor dem Aussterben retten“, nennt Blau das Ziel. 24 alte Obstsorten am Wanderweg zu platzieren, ist deshalb aktiver Artenschutz und gleichzeitig das erste Projekt der Gruppe. Die Teilnehmer mussten sich sputen, denn bis zum 20. November mussten die Bäume stehen, weil dann bei der LAG Moselfranken eine neue Zuschussperiode beginnt. Die Rechnung über 1250 Euro für die Bäume wird dann beglichen.

„Der Rundweg soll so attraktiver gestaltet werden“, freut sich Blau. Die Bäume haben keine Ballen, sondern werden mit offener Wurzel gesetzt. Haben sie erst einmal Laub ausgetrieben, können sie nicht mehr umgesetzt werden.

Jeweils mit drei Metern Abstand zum Weg und alle 50 Meter stehen Bäume, deren Früchte Namen tragen wie Schöner von Nordhausen, Gellerts Butterbirne oder die Deutsche Hauszwetsche, eine Sorte, die aus dem 17. Jahrhundert stammt.

Die Idee kam Karl-Heinz Blau bei Mehring, wo bereits ein solcher Obstlehrpfad installiert ist. „Für unseren Lieferanten, eine örtliche Baumschule, war es gar nicht so einfach, diese Sorten zu besorgen“, macht er klar. Jeder Grundstücksbesitzer entlang der Strecke musste schriftlich sein Einverständnis geben. Dafür gehören ihm auch die auf dem jeweiligen Baum wachsenden Früchte. Die Pflege der Bäume, beispielsweise den sogenannten  „Erziehungsschnitt“, übernimmt die Stadt Konz.

Die Informationen, welche Sorten gepflanzt werden,  kamen vom Kulturamt der Stadt Trier. An jedem Stamm wird eine Informationstafel angebracht.

Die Initiativgruppe will aber weitere Projekte anpacken. „Wir wollen eine Bürgerbefragung durchführen, um jedem die Gelegenheit zu geben, Ideen einzubringen, um die Lebensqualität im Tälchen weiter zu verbessern“, kündigt Blau an, der auch gleichzeitig zum Mitmachen einlädt. Melden kann man sich unter 06501/12819.

Allen Bedenkenträgern sagt er: „Mannebach, Fisch und Freudenburg sind Vorbilder, was bürgerliches Engagement angeht. Warum soll das nicht auch im Tälchen klappen?“

Die Interessengruppe hat auch schon eine weitere Idee. Sie will einen Dorfgemeinschaftsgarten schaffen. Zurzeit sucht die Gruppe zusammen mit Ortsvorsteher Dieter Klever ein Grundstück dafür.

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