Neues Abwassernetz: Berendsborn in Konz wird zur Baustelle

Konz · Die Werke erneuern das Abwassernetz in einem der größten Konzer Wohngebiete. Das bringt einige Einschränkungen mit sich.

Konz Die Stadt Konz bekommt eine weitere große Baustelle. Nicht mehr nur auf der K 134 und der Karthäuser Hauptstraße (der TV berichtete mehrfach), sondern im Wohngebiet Berendsborn sind ab heute schwere Baumaschinen unterwegs. Bis Ende März 2018 wird dort gearbeitet.

Wo gebaut wird Das Wohngebiet Berendsborn, benannt nach dem gleichnamigen Brunnen, liegt zwischen der Wiltinger Straße (K 133), einer der beliebtesten Strecken zwischen Konz und Saarburg, und der Konzer Innenstadt. Es beherbergt eine Grundschule und eine Kita. Auf der Hauptstraße Am Berendsborn herrscht in Stoßzeiten reger Bus- und Autoverkehr. Deshalb sind von den Bauarbeiten und den damit verbundenen Sperrungen und Umleitungen nicht nur Anlieger, sondern viele weitere Konzer betroffen.

Was gemacht wird Auftraggeber für die insgesamt 1,85 Millionen Euro teuren Arbeiten sind die Verbandsgemeindewerke und die Stadt Konz. Sie müssen laut der Verwaltung neue gesetzliche Vorgaben zum Gewässerschutz umsetzen und am Berendsborn die Regenwasserentsorgung neu regeln. Rathaussprecher Michael Naunheim sagt: Bevor das Abwasser zur Kläranlage an der Saarmündung weitergeleitet werde, müsse es anders als bisher behandelt werden. Das bestehende Netz muss überarbeitet werden. Deshalb müssen am Berendsborn unter anderem vier bestehende Regenüberläufe erneuert werden. Zudem bauen die Werke an der Kreuzung Am Berendsborn/Hubert-Zettelmeyer-Straße ein neues 180 Kubikmeter (etwa 1000 Badewannen) großes Regenüberlaufbecken. Das Becken liegt unter dem Festplatz, auf dem der Bürgerverein Berendsborn sein traditionelles Maifest feiert (der TV berichtete).
Damit es seinen Zweck erfüllen kann, werden laut Verwaltung Kanäle (220 Meter) und Wasserleitungen (130 Meter) erneuert oder verlegt. Außerdem werden 14 Schächte errichtet. Das Becken soll bis Anfang Dezember fertig werden. Ab Mitte November beginnen die Arbeiten an den Wasserleitungen, einen Monat später die am Kanalnetz. "Erst dann - ab Anfang Februar bis Ende März 2018 - können die abschließenden Straßenbauarbeiten erfolgen", erklärt Naunheim das Vorgehen.
Welche Sperrungen es gibt Der Plan der Verwaltung sieht zwei Bauphasen vor. So könne der Anliegerverkehr so lange wie möglich aufrechterhalten werden, betont Naunheim. Die Zufahrt der Busse zur Grundschule St. Nikolaus sei über die gesamte Bauzeit sichergestellt. Dazu werden in mehreren Straßen Parkverbotszonen von 7 bis 20 Uhr eingerichtet. Davon betroffen sind die Graf-Metternich-, die Stauffenberg- und die Schlesierstraße.
In der ersten Bauphase, die vom heutigen Mittwoch bis zum 20. Oktober dauern soll, bleiben die Straße Am Berendsborn und die Hubert-Zettelmeyer-Straße für Anlieger befahrbar. Eine Ampel werde in diesem Abschnitt nur dann aufgebaut, wenn die Bauarbeiter Platz auf der Fahrbahn bräuchten, sagt Naunheim. Zum Beispiel, um dort Maschinen abzustellen.
In der zweiten Bauphase, ab dem 20. Oktober bis Ende März, wird die Kreuzung Am Berendsborn/Hubert-Zettelmeyer-Straße voll gesperrt. Die Umleitung erfolgt über die Wiltinger Straße, die Graf-Metternich-Straße und die Schlesierstraße. Anlieger dürfen dann nur bis zur Baustelle fahren.
"Die Zufahrten zu den angrenzenden Wohngebäuden und Garagen werden im Rahmen der gegebenen Möglichkeiten sichergestellt", verspricht die Verwaltung. Haushalten, zu denen die Müllabfuhr nicht durchkomme, helfe die mit den Arbeiten beauftragte Firma Elenz aus Konz. Deren Mitarbeiter brächten die Tonnen an geeignete Stellen.

Was die Anwohner sagen Die Anwohner müssen sich für fast acht Monate auf Einschränkungen vor ihren Haustüren einstellen. Besonders, dass tagsüber wegen der Parkverbotszonen weniger Stellplätze zur Verfügung stehen, bereitet einigen Bürgern in dem Wohngebiet Sorgen.
Der Bürgerverein Berendsborn blickt trotzdem gelassen auf die Bauphase. Alle offenen Fragen, die der Verein im Vorfeld der Bauarbeiten gehabt habe (der TV berichtete), sind laut Vereinssprecher Karl-Peter Jochem inzwischen beantwortet. "Die Arbeiten fangen sehr spät im Jahr an, aber wir hoffen, dass wir nächstes Jahr wie gewohnt unser Maifest feiern können", sagt Jochem weiter. Die Arbeiten seien notwendig. Und dass ein solches Projekt mit Einschränkungen verbunden sei, verstehe jeder in dem Wohngebiet.

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