Konz-Roscheid. Über Stock und Stein ging es gestern Vormittag bei der Eröffnung des Bestattungswalds Waldfrieden in Konz-Roscheid (Der TV berichtete vorab am 11. August). Förster Martin Bee vom Forstrevier Konz-Wiltingen und der Konzer Bürgermeister Karl-Heinz Frieden führten die rund zwanzig Besucher über das teilweise recht steile Gelände. "Man sollte so einen Bestattungswald nicht mit Sonntagsschuhen betreten, das ist klar", meinte Frieden. "Das ist eben kein Waldfriedhof, sondern ein Bestattungswald - also ein richtiger Wald", sagte auch Förster Bee.

Gemeinsam berichteten sie von der Entstehungsgeschichte des Waldfrieden: Während der Finanzkrise 2006 sei der Gewinn aus dem Verkauf von Holz so weit gesunken, dass man sich nach einer alternativen Nutzung für den Wald umgesehen habe - und sich dann für die Einrichtung eines Bestattungswalds entschieden. "Nicht pompös, sondern naturnah", so definierte Frieden den Anspruch.

108 Bäume auf dem 17 500 Quadratmeter großen Gelände sind für Bestattungen vorgesehen, entweder für vier oder acht Urnen pro Baum. Sargbestattungen sind nicht zugelassen, die Urnen müssen aus abbaubarem Material bestehen. Blumen und Blumenkränze sind nur zu Bestattungen zugelassen. Der Wald, der sich vor allem aus Douglasien und Buchen zusammensetzt, soll so naturbelassen wie möglich bleiben.
"Jeder darf den Wald betreten, er ist nicht eingezäunt", so Förster Bee. "Ab und zu sind hier vermutlich auch Wildschweine unterwegs. So ist das eben in der Natur." dafExtra

Förster Martin Bee bietet Führungen durch den Bestattungswald an. Die erste Führung findet morgen, Sonntag, 14. August, um 14 Uhr statt. In Zukunft ist geplant, mindestens einmal monatlich eine solche Führung zu organisieren - je nach Nachfrage vielleicht auch öfter. Anmeldung und weitere Informationen bei der Friedhofsverwaltung, Telefon 06501/83170, oder per E-Mail an waldfrieden@konz.de daf