Roscheider nutzen Sammeltaxi nur sehr selten

Zwischenbilanz beim Anrufsammeltaxi (AST): Das Taxi, das abends und am Wochenende den Busverkehr zwischen den Konzer Bahnhöfen und dem Stadtteil Roscheid ergänzt, wird nur wenig genutzt.

 Gelb leuchtet auch die Schrift auf dem Roscheider Sammeltaxi, leider nutzen es nur wenige. TV-Foto: Friedemann Vetter

Gelb leuchtet auch die Schrift auf dem Roscheider Sammeltaxi, leider nutzen es nur wenige. TV-Foto: Friedemann Vetter

Konz. 30 Fahrten mit 45 Fahrgästen, das ist die magere Bilanz der ersten drei Monate AST-Betrieb. Seit Anfang Dezember 2010 gibt es diese Ergänzung des öffentlichen Personennahverkehrs (ÖPNV) zwischen der Konzer Stadtmitte mit den Bahnhöfen Mitte und Haupt und dem Höhenstadtteil Roscheid. "Im Februar waren es immerhin 21 Fahrgäste, aber wir hoffen natürlich auf deutlich mehr Nutzer", sagt Achim Lutz, Pressesprecher bei der Stadtverwaltung Konz.

Die Stadt hatte sich aufgrund von Bürgerwünschen um die Verbesserung des ÖPNV von und nach Konz-Roscheid bemüht und dazu gemeinsam mit dem Land Rheinland-Pfalz 50 000 Euro für zunächst ein Jahr Probebetrieb zur Verfügung gestellt. Seit der Aufnahme des Winterfahrplans im Dezember 2010 fahren abends und am Wochenende Anrufsammeltaxis (AST) als Ergänzung zum Busverkehr - allerdings nur auf Anforderung. Mindestens 20 Minuten vor der fahrplanmäßigen Abfahrt an der gewünschten Bushaltestelle muss das Taxi bestellt sein.

Das Trierer Taxi-Unternehmen Dahm, das im Auftrag des Buslinienkonzessionärs RMV den AST-Service durchführt, hatte ebenfalls mehr Betrieb erwartet. "Immerhin sind es unterschiedliche Fahrgäste und nicht nur ein kleines Stammpublikum", heißt es aus der Taxizentrale.Die Stadtverwaltung hatte Anfang März noch einmal Flyer an alle Roscheider Haushalte verteilt, um für das Angebot des AST zu werben. Astrid Hill aus Konz-Roscheid zeigte sich überrascht: "In unserem Briefkasten ist kein derartiges Informationsblatt gelandet."

Dabei sei das Angebot speziell für Fahrten nach Trier sehr interessant. "Ich habe zwar ein Auto zur Verfügung, aber bei den hohen Parkkosten in Trier ist der ÖPNV wieder eine Alternative", sagt Hill.

Peter Adam findet das AST gut, hat es bislang aber noch nicht selbst genutzt. "Für mich selbst ist es nicht so interessant, weil ich sehr unregelmäßige Arbeitszeiten habe. Aber für meinen Sohn ist das Angebot attraktiv", sagt der Musikpädagoge. Allerdings sei der Sohn noch zu jung, um mit dem AST abends unterwegs zu sein. Adam hofft daher, dass das Angebot dauerhaft bestehen bleibt.

Astrid Hills Sohn Philipp wäre ein Kandidat, wie Peter Adam ihn vor Augen hat. Aber: "Ich laufe die Strecke vom Bahnhof nach Roscheid ganz gern", sagt der Abiturient. Bei älteren Menschen ohne Auto, die man sich ebenfalls als Kundschaft vorgestellt hat, hat Astrid Hill beobachtet, dass diese oft mit dem Taxi bis direkt vor die Haustür fahren. "Für Leute, die nicht gut zu Fuß sind, ist der Weg zur Bushaltestelle schon manchmal zu viel", weiß die seit über 20 Jahren auf Roscheid wohnende Kennerin des Stadtteils.

Ob die Nutzung des AST ansteigt, wenn erst einmal die Zeit der Weinfeste begonnen hat? Im kommenden Sommer wird das AST auf jeden Fall noch angeboten. "Damit das Angebot über Herbst 2011 hinaus aufrechterhalten werden kann, muss es aber stärker genutzt werden als zurzeit", sagt Pressesprecher Lutz.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort