Kultur Schrecken für einen guten Zweck

Konz · Die Konzer Thriller-Nacht bringt drei Top-Autoren in die Saar-Mosel-Halle. Der Benefizerlös fließt in das Wohnprojekt Konzer-Doktor-Bürgerbrücke.

Noch spannender als ein Thriller soll es am 23. Februar in Konz werden. Denn gleich drei der erfolgreichsten deutschsprachigen Autoren dieses Literatur-Genres werden in der Saar-Mosel-Halle nicht nur aus ihren Büchern vorlesen, sondern auch das Publikum miteinbinden. Die Konzer-Doktor-Bürgerstiftung lädt zu diesem Benefizabend mit Sebastian Fitzek, Ursula Poznanski und Arno Strobel ein.

Es ist das erste Mal, dass die drei Autoren gemeinsam eine solche Thriller-Nacht bestreiten. Der ursprüngliche Impuls hierfür kam von Tanja Palzer, Finanzvorstand der Konzer-Doktor-Bürgerstiftung. Sie ist seit vielen Jahren mit dem in Tawern lebenden Strobel befreundet und hatte ihn auf die Idee angesprochen.

„Wenn wir das machen, sollten wir das richtig groß machen“, gibt Strobel den weiteren Verlauf des Gesprächs wieder. Also habe er Kontakt zu seinem Kollegen und Freund Sebastian Fitzek in Düsseldorf aufgenommen. Strobel: „Ich habe Sebastian angerufen, es dauerte nur eine Minute, und er sagte Ja.“ Ähnlich verlief der Austausch mit Ursula Poznanski in Salzburg. Mit der Österreicherin verbindet Strobel unter anderem die Co-Autorenschaft bei mehreren Büchern.

In einem kreativen Beruf wie der Schriftstellerei so erfolgreich zu sein, dass man davon leben kann – für Strobel und seine Mitstreiter heißt das: Man hat viel Glück gehabt. „Wir sind alle drei der Meinung, dann sollte man von diesem Glück auch etwas zurückgeben“, nennt der Tawerner die Motivation für ein Engagement bei Benefizprojekten.

In diesem Fall geht es um die Konzer-Doktor-Wohnbrücke. In dieses soziale Mehrgenerationen-Wohnprojekt möchte die Stiftung ihr inzwischen auf 420 000 Euro angewachsenes Kapital investieren. Konkret geht es darum, ein Mehrfamilienhaus mit Sozialwohnungen auf das Grundstück in der Saarstraße 26 zu bauen. Voraussetzung ist, dass der Stadtrat der Stiftung das Grundstück für diesen Zweck zur Verfügung stellt. Eine Entscheidung dazu will das Gremium in seiner nächsten Sitzung am Dienstag, 23. Januar, 18 Uhr, im Kloster Karthaus fällen. Schon im Dezember hatte das Gremium dem Projekt grundsätzlich zugestimmt.

Dass die Stiftung ihr Geld in eine Immobilie investiert, erläutert Palzer folgendermaßen: Zinsen gebe es seit Jahren keine, man sei aber als Stiftung zu stabilen Anlageformen verpflichtet. Es sei also besser, in ein konkretes Projekt zu investieren. „Die geplante Wohnfläche ist groß. Es wird also weiterhin jeder Euro gebraucht“, meint Stiftungsvorsitzender Hartmut Schwiering.

Solche Überlegungen hätten als weiterer Grund dazu beigetragen, die Konzer Thriller-Nacht ein Stück größer zu planen. Man hofft auf reichlich Resonanz bei Thriller-Fans in der Region bis nach Luxemburg und Ostbelgien und will deswegen in der Saar-Mosel-Halle 1400 Sitzplätze bereithalten. „Es wird auf jeden Fall nicht nur eine Lesung, wir haben da einige Showelemente geplant“, kündigt Strobel an. Dem Genre angemessen soll es dabei zwar Schockmomente geben, aber auch das Lachen werde nicht zu kurz kommen, verspricht der Autor. Was genau die Besucher erwartet, verrät er allerdings nicht – schließlich soll ja noch Thriller-Spannung bleiben.

Das Schriftsteller-Trio wird einige Passagen aus den neuesten Werken vortragen. Fitzeks „Flugangst 7A“ spielt mit den Urängsten, eingeschlossen und hilflos an Bord eines Flugzeugs zu sein. Ein Mann grausam zugerichtet in seiner Wohnung, eine Hebamme ertränkt in einem Bach – damit beginnt Poznanskis „Schatten“. Und Strobel erkundet in „Kalte Angst“ die Abgründe der menschlichen Seele.

 „Wir möchten aber vor allem auch über unser Schreiben und unseren Werdegang erzählen. Und natürlich hat das Publikum Gelegenheit zu Fragen“, nennt Strobel weitere Programmteile.

Ein Büchertisch und die Möglichkeit, sich seine Ausgabe vom Autor handschriftlich signieren zu lassen, gehören ebenfalls dazu.

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