Sperrung der L136: Pendler müssen weiter einen Umweg fahren

Temmels/Tawern · Der Ausbau der L 136 zwischen Tawern und Temmels, der eigentlich schon längst begonnen haben sollte, verzögert sich. Laut Landesbetrieb Mobilität wird das letzte Teilstück frühestens ab Ende September saniert. Tausende Pendler aus dem Raum Konz-Saarburg müssen sich auf Umwege einstellen.

Temmels/Tawern. Eigentlich sollte die L 136 zwischen Tawern und Temmels vom 21. Mai bis Ende April 2014 saniert werden. Jetzt wird die Straße wahrscheinlich von Herbst an bis zum kommenden Sommer erneuert. Für Tausende Luxemburg-Pendler aus dem Raum Saarburg und Tawern bedeutet das, dass sie auch nach der Öffnung der neuen Wellener Grenzbrücke mindestens neun weitere Monate eine Umleitung fahren müssen: über Könen, Wasserliesch und Oberbillig oder über Onsdorf und Nittel.
Den Pendlern gefällt das gar nicht. Sie fragen sich, wie es zu der Planungspanne kommen konnte. Schließlich sollte die Straße parallel zur Sperrung der Grenzbrücke saniert werden. So wollte der Landesbetrieb Mobilität etlichen Grenzgängern einige Unannehmlichkeiten ersparen. Das funktioniert jetzt nicht. Von parallelen Arbeiten zur Brückensanierung ist nicht mehr die Rede. Obwohl sich der Plan in der Theorie so gut anhört, scheitert er an der Praxis.Fläche für Projekt fehlt


Weil die neue Brücke bei Wellen voraussichtlich schon am 15. Oktober fertig ist, würde sich die gemeinsame Bauzeit auf knapp einen Monat beschränken. Doch der Grund dafür, dass die vielbefahrene Pendlerstrecke frühestens ab dem 22. September saniert wird, ist einleuchtend: Der Flächenerwerb verlief nicht wie geplant. "Das war so nicht geplant und konnte von uns leider auch nicht vorhergesehen werden", antwortet Hans-Michael Bartnick, stellvertretender Leiter des Landesbetriebs Mobilität (LBM) Trier, auf eine TV-Anfrage.
Der LBM habe ein vereinfachtes Verfahren angestrengt, um eine Bauerlaubnis für die Zeit während der Brückensperrung zu bekommen. Allerdings habe das Verfahren nicht abgeschlossen werden können.
"Bei dieser Baumaßnahme scheiterte der frühere Baubeginn leider an einem entscheidenden Grunderwerbsfall", erläutert Bartnick. Für die ursprüngliche Planung wurde ein 3352 Quadratmeter großes Grundstück gebraucht. Die Verhandlungen mit dem Eigentümer sind laut LBM erfolglos verlaufen. Das habe nicht nur eine Umplanung zur Folge gehabt, sondern auch eine landespflegerische Sonderuntersuchung nach sich gezogen.
Hinzu komme, dass mit der neuen Planung auch weitere Rodungsarbeiten notwendig werden. 95 Prozent der Strecke seien schon gerodet. Die letzten fünf Prozent muss der LBM nachholen. Das geht aber erst ab Ende September. Bundesweit gilt schließlich ein Schutzzeitraum vom 1. März bis zum 30. September, in dem keine Bäume gefällt werden dürfen.
Trost für die Pendler, die länger als gedacht Umwege fahren müssen, ist das nicht. Als beispielsweise der Tawerner Pendler Thomas Willems von den neuen Plänen des LBM erfährt, ist er sehr enttäuscht. "Es hätte ja prima geklappt - schade, dass der Plan nicht aufgeht."Extra

Die Arbeiten an der Grenzbrücke zwischen Wellen und Grevenmacher liegen laut der luxemburgischen Straßenbaubehörde Administration des ponts et chaussées im Zeitplan. Der Neubau der Brücke läuft. Mitte Oktober wird die neue Brücke für den Verkehr freigegeben, wenn alles nach Plan verläuft. Den Abriss der alten Brücke hat die luxemburgische Straßenbaubehörde in einem Video dokumentiert und unter www.pch.public.lu/ im Internet veröffentlicht. In dem Film sind die Aufnahmen der Webcam, die in Grevenmacher installiert ist, im Zeitraffer aneinandergeschnitten. Der Film dauert etwas mehr als zwei Minuten. cmk

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