Stadtrat diskutiert über Karthaus

Die Fraktionen des Konzer Stadtrats sind sich einig, dass Konz-Karthaus von dem Fördergeld aus dem Topf des Landesprogramms "Soziale Stadt" profitieren soll. In einer TV-Umfrage geben sie auch erste konkrete Ideen preis.

Konz. Wo gehst du hin, Kar thaus? Das ist eine Frage, die sich die Stadtratsmitglieder in den vergangenen Wochen häufiger gestellt haben. Bei der heutigen Stadtratssitzung besprechen sie ab 18 Uhr im Kloster Karthaus unter anderem das Projekt "Soziale Stadt", mit dem der Stadtteil Karthaus aufgewertet werden soll.

Im vergangenen November hatte das Land die Stadt Konz überraschend in das Förderprogramm aufgenommen. Für 2011 rechnet die Stadtverwaltung mit möglichen Zuschüssen von 230 000 Euro. Im Anschluss daran erhält die Stadt für förderfähige Projekte in Karthaus einen Zuschuss von 70 Prozent, muss aber selbst noch 30 Prozent zahlen. Eine TV-Umfrage unter den Konzer Stadtratsfraktionsvorsitzenden ergab, dass es schon konkrete Ideen für Karthaus gibt, deren Finanzierung aber zum Teil ungeklärt ist.

CDU: Fraktionsvorsitzender Bernhard Henter sieht grundsätzlich Handlungsbedarf in Konz-Karthaus. Möglich sei dort zum Beispiel die Einrichtung eines Familienzentrums. Die CDU wolle aber das Ergebnis einer Untersuchung abwarten, bevor sie ihre Ideen konkretisiere. Weil die Stadt 30 Prozent der Kosten von Projekten selbst trage, müsse genau überlegt werden, welche Ideen umgesetzt werden.

SPD: Laut Alfons Maximini geht es seiner Fraktion darum, dass nicht nur gebaut wird, sondern auch inhaltlich mit Vereinen gearbeitet wird. Er pocht auf Bürgerbeteiligung und hält auch einen Quartiermanager für sinnvoll, der bei der Entwicklung des Stadtteils als zentraler Ansprechpartner auftritt. Projektschwerpunkte sieht er am Bahnhof und rund um das Kloster.

FWG: Fraktionsvorsitzender Hermann-Josef Momper sieht die städtebaulichen Schwerpunkte im Bahnhofsbereich, an der evangelischen Kirche, im Kolpingheim und am Brunoplatz. Schwerpunkt im sozialen Bereich ist für ihn die Integrationsarbeit über Vereine. Für wichtig hält er aber auch den (Aus-)bau eines Bürgerhauses, das als soziales Zentrum von Karthaus dienen soll.

Die Grünen: Martina Wehrheim schlägt unter anderem vor, dass der Bahnhof Kar thaus zum Beispiel als Jugendzentrum oder Generationentreffpunkt saniert werden soll. Ungenutztes Potenzial sieht sie in den Moselgrünanlagen. Mit Blick auf die Nähe zu Trier sieht sie in verstärkten Wohnangeboten für Studenten eine Chance für ein neues Flair in Karthaus.

FDP: Claus Piedmont weist auf den "stramm sanktionierten" Haushalt der Stadt Konz hin. Zuerst müssten akute Löcher gestopft werden. Der Bahnhof Karthaus könne zum Beispiel ohne privaten Investor nicht saniert werden. ExtraDas Förderprogramm "Soziale Stadt" wird gemeinsam vom Bund, den Ländern und den Kommunen finanziert. Es ist für sozialpolitische Schwerpunkte gedacht. Gefördert werden nicht nur Bauprojekte, sondern vor allem auch soziales Engagement. (cmk)

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