Kultur Steine, die Geschichte erzählen

Oberbillig · Von Flusskieseln der Urmosel bis zu Steinzeit-Werkzeugen hat Kurt Scheuer etliche Artefakte gesammelt. Bei seiner Ausstellung zeigten sich auch Profiarchäologen beeindruckt.

 Die Geschichte der Steine fasziniert Jung und Alt. Johny Karger (Société préhistorique luxembourgeoise ), Ruth Scheuer (Tochter von Kurt Scheuer), Lucie Hahn (Besucherin), Kurt Scheuer und Jomé Georges (Société préhistorique luxembourgeoise )

Die Geschichte der Steine fasziniert Jung und Alt. Johny Karger (Société préhistorique luxembourgeoise ), Ruth Scheuer (Tochter von Kurt Scheuer), Lucie Hahn (Besucherin), Kurt Scheuer und Jomé Georges (Société préhistorique luxembourgeoise )

Foto: Matthias Willems

Der Garten hinter dem Haus von Kurt Scheuer hat sich in eine Art Freiluftmuseum verwandelt. Es ist der „Tag des offenen Denkmals“, und der 77-Jährige lässt die Besucher an seiner Leidenschaft für Steine teilhaben. Auf mehreren Tischen präsentiert er seine Funde. Flusskiesel von der Urmosel zählen genauso dazu wie bearbeitete Steine, die unseren Vorfahren in der Alt- und Jungsteinzeit als Waffen oder Werkzeuge gedient haben. Auf einem Tisch liegen Pfeilspitzen.

„Damals musste man Jagdtechniken entwickeln, um mit einfachen und primitiven Mitteln Jagd auf so riesige Tiere wie Mammuts zu machen“, erklärt Scheuer, der seine Ausstellung passend „Die Eiszeitjäger vom Großen Büsch“ genannt hat. Zu den ältesten Funden gehören Faustkeile, die als Universalwerkzeug dienten und die Scheuer gerne mit einem Schweizer Armeemesser vergleicht.

Das „Jagdrevier“ des Hobbyforschers ist ein Hochplateau (Großer Büsch) oberhalb von Oberbillig. Dort, auf einer Fläche von etwa 100 Hektar, wird er fündig. „Alles, was Sie hier sehen, stammt von dieser Fläche“, erzählt Scheuer dem interessierten Publikum, unter dem auch zwei Mitglieder der Société préhistorique luxembourgeoise (Luxemburgische Gesellschaft für Frühgeschichte) sind.

Johny Karger und Jomé Georges kennen Kurt Scheuer schon viele Jahre. Den Respekt der beiden Profis hat er sich verdient. „Das ist eine ganz spezielle Sammlung, die fachgerecht präsentiert wird“, lobt Karger seinen Freund. „Ohne diese Leidenschaft wäre so etwas nicht möglich“, ergänzt er.

Wilhelm Follmann aus Konz hat seit jeher Interesse an Geschichte. „Mich interessiert auch die Entwicklung der Landschaft hier und wie das Flusssystem entstanden ist“, sagt er. Paul Jasiulek hat im TV von der Ausstellung erfahren. „Das ist eine tolle Arbeit. Als Jugendlicher hatte ich auch eine Steinsammlung“, sagt er.

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